Donnerstag, 6. Januar 2022

Zadkiel

Nun schließen sich die Himmelstore wieder für den Rest des Jahres, das heißt bis zum Beginn der nächsten Raunächte. Das heißt: der Durchblick ist uns wieder für eine Weile versperrt und wir können getrost weiter wurschteln auf unseren irdischen Wegen. Die Orthodoxen feiern gerade Heilig Abend, die Heilige Nacht. Also die Geburt ihres Jesuskindes. Bei uns hat die Müllabfuhr bereits die Weihnachtsbäume eingesammelt. Das ist ein bisschen absurd. Dass für die einen hienieden die Weihnachtsbaumzeit beendet ist, während sie für die andern gerade erst beginnt. Ähnlich verhält es sich mit den Raunächten, bei klarem Verstand betrachtet. 

Vielleicht hilft Zadkiel, der Erzengel der Transformation. Des goodwills Gottes. Der Hüter des 7. Energiestrahls. Des ultravioletten Lichts. Des Lichts der Verwandlung. Der Reinigung. Der Katharsis. Des (vielleicht göttlichen) tabula rasas. Zadkiel soll Moses Einhalt geboten haben, als dieser die Hand mit dem Messer bereits erhoben, auf seinen Sohn Isaak niederfahren lassen wollte, um ihn dem Herrn zum Opfer darzubringen. Da soll Zadkiel lautstark eingeschritten sein, und die Probe aufs Exempel beendet haben (siehe Gen. 22).

Zadkiel (und mit ihm keiner seiner himmlischen Kollegen) schritt aber nicht ein, als Sara, die Mutter Isaaks und Frau Abrahams mit 127 Jahren starb (siehe Gen 23). Nach jüdischer Überlieferung starb Sara aus Kummer über die Nachricht ihres Sohnes Isaak, dass sein Vater ihn ohne das Eingreifen des Engels auf dem Berg im Land Morija tatsächlich geschlachtet hätte. Sechs mal soll sie geschrieen haben, bevor sie tot umfiel. Vom Schlag (der Erkenntnis) getroffen.

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