Sonntag, 30. September 2012

ablandig

Ablandiger Wind zum Monatsende ist vielversprechend. Der Morgen bringt den lang erwarteten Vollmond der Erntearbeiter. Genau um 05:18 Uhr wird der Mond die Bauern mit der noch nötigen Energie versorgen, die sie brauchen, die diesjährige Ernte einzufahren. Bei mir sind es bescheidene 7 Knoblauchknollen (immerhin: ein halber Zopf, ein halb vergessenes Experiment gelungen). Am Abend bläst der ablandige Wind die Überschüsse von allem Unguten auf das offene Meer hinaus.

Samstag, 29. September 2012

Abakus

Der Abakus (von lateinisch abacus oder griechisch ábax, ábakos = die Tafel, das Brett) ist meines Mannes liebstes Arbeitsgerät. Obwohl er im Kopfrechnen unschlagbar ist. Trotzdem besitzt er mehrere solcher Rechenmaschinen, in verschiedenen Größen aus verschiedenen Materialien, mir Kugeln, Knöpfen, Holz- oder Glasperlen. Wer das Zählen (das Abzählen hatten wir schon) auf eine praktische Art und in einer fremden Sprache sowie mit Nebeneffekt (Tanzschritte) erlernen will, dem sei folgendes Video empfohlen:




Freitag, 28. September 2012

Abaton

Heutzutage gibt es Kinos und Hotels, die Abaton heißen. Gebäude und Einrichtungen also, die jeder Mann und jede Frau, möglichst zuhauf und in Massen, betreten sollen. Dabei ist das Abaton (zu griechisch ábaton, ábatos = unzugänglich) in der griechischen Mythologie genau das Umgekehrte. Ein heiliger, den Göttern vorbehaltener Ort, meist im Freien. Eine Stätte, an der eine Gottheit oder eine göttliche Kraft anwesend ist, die von Menschen nicht gestört werden will. Deshalb wurden die Abata eingezäunt, ummauert - von Menschenhand natürlich. Der Mensch war es, der die Grenze zum Allerheiligsten zog. Der Mensch war es, der sich selbst daran hinderte, das Allerheiligste zu betreten, zu beschmutzen und zu entheiligen.
In orthodoxen Kirchen ist das Abaton heute noch der Altarraum, zu dem nur Priester und Diakone, vielleicht auch Messdiener und Kerzenständerputzer Zutritt haben. Aber auf keinen Fall Frauen, egal ob Fürstin, Hoffnungsträgerin oder Nonne.



Donnerstag, 27. September 2012

abhören

Auch abhören bedeutet etwas anderes als beispielsweise aufhören. Die Aufs und Abs des Lebens.
Absagen, aufsagen. Abschreiben, aufschreiben.
Beim Wort "abhören" entsteht vor meinem geistigen Auge unweigerlich der ehemalige Todesstreifen am Michaelkirchplatz in Berlin. Die Orwellhäuser. Das Engelbecken, heute idyllisch. Damals begraben unter einem Haufen Kriegsschutt. Und oben drauf, als Krönung der Schöpfung der herrschenden politischen Klasse: Der Wachturm. Die Grenzanlagen. Das immer noch schmächtige Einkaufszentrum am Heinrich-Heine-Platz, in dem jeder anständige Laden schnell wieder dicht macht. In der einstigen preußischen Reithalle. Wo die Beamten der Deutschen Demokratischen Republik ab- und abschritten, auf- und abschrieben, unaufhörlich ab- und zuhörten.

Mittwoch, 26. September 2012

absagen

Heute ist der Europäische Tag der Sprachen. Oder der Tag der europäischen Sprachen? Absagen ist nicht dasselbe wie aufsagen. Der heutige Tag soll der Öffentlichkeit die Mehrsprachigkeit in Europa bewusster machen. In Berlin findet ein "Sprachenbad" (Minisprachkurse) für Grundschulkinder in etwa dreißig Bibliotheken statt. Im Haus der Europäischen Union in Wien gibt es drei Vorträge zum Thema "Translation und Qualität" mit anschließender Diskussion. In den Zügen der Brüsseler Métro können Reisende Transpoesie erleben, Gedichte aus 20 europäischen Ländern im Original sowie in französischer und niederländischer Übersetzung. Absagen oder aufsagen?

Dienstag, 25. September 2012

abzählen

Ein neuer Abzählreim - oder ein neues Bilderrätsel: wie viele frische Bambussprossen sind zu sehen?

Sonntag, 23. September 2012

abzielen

Der Sonntagmorgenregenbogen am Wattenmeer zielt genau auf unseren Giebel. Von Westen naht der klare Himmel. Im Süden hängen noch die Gewitterwolken.



An der "Causa Mörgeli" (wer es wirklich wissen will, bitte zum Beispiel hier: http://www.tagesschau.sf.tv/Nachrichten/Archiv/2012/09/21/Schweiz/Affaere-Moergeli-Eine-jahrelange-Vorgeschichte) ist für mich nur eines interessant: Mörgelis Vater stürzte (bereits vor elf Jahren, im Alter von 71 Jahren) am Clariden (Glarner Alpen) zu Tode.

Samstag, 22. September 2012

abysisch

Die abysischen Regionen der Tiefsee beginnen ab etwa 1000 Metern Tiefe und sind lichtlos, pflanzenlos, wahrscheinlich aber nicht ganz leblos. Bestimmt tummeln sich im abgrundtiefen Abgrund das Abgrundtiefe über alles liebende Bakterien.
Unter den verbliebenen Eisflächen in der Arktis sollen viel mehr "wohlgenährte Meerestiere" hausen als in den seit kurzem eisfreien Bereichen. Das liege an den Eisalgen, sagen die Biologen, die am Anfang der Nahrungskette stehen. Schmelzen die Polkappen, ändert sich das vom Eis abhängige Ökosystem. Logisch.
Würde Licht in die abysischen Tiefen dringen, wäre auch dies ein Schock für das vom Lichtlosen abhängige Ökosystem.
An der Wasseroberfläche beeinflusst das Licht die Entwicklung, die laut Klimaforschern zu einem möglichen "Kipp-Punkt" führen kann: Der Eisrückgang beschleunigt den Wärmeaustausch zwischen Wasser und Luft und wirkt sich aus auf großräumige Windfelder. Ein sich selbst beschleunigender Prozess, den keine Computersimulation bislang vorhersehen oder nachrechnen kann. Obwohl die Gleichung relativ einfach scheint: Eisfreies dunkles Wasser erwärmt sich durch Sonneneinstrahlung stärker Wasser, das von einer hellen Eisschicht bedeckt ist. Die schneller steigende Wassertemperatur der bereits eisfreien Flächen wiederum beschleunigt die Eisschmelze der noch verbliebenen Eisflächen. Und so weiter. Abyssus ist der Abgrund.

Freitag, 21. September 2012

abwenden

Der Sommer wendet sich ab. Und das Schnee- und Eisdatencenter der USA meldet, dass die Eisfläche der Arktis auf ein Rekordminimum (3,41 Millionen Quadratkilometer gegenüber durchschnittlich 7,5 Millionen Quadratkilometer in den Jahren 1973 bis 2000) geschrumpft sei. Die Werte sind dramatisch, heißt es, die Verursacher bekannt (WIR MENSCHEN), die Folgen unbekannt.

Donnerstag, 20. September 2012

abwärts

Gestern Nachmittag hing am Himmel über Büsum eine Trichterwolke. Sie kann, wenn sie Bodenkontakt bekommt, einen Tornado über Wasser und Land fegen lassen und entsprechende Schäden anrichten. Es geschah aber nichts. Der Trichter (in Fachkreisen Funnel cloud genannt) rotierte wenige Minuten am Himmel abwärts und löste sich dann gelangweilt auf ins Nichts am Himmel über Büsum..
http://www.wetteronline.de/wotexte/redaktion/topthemen/2012/09/0919_fb_Trichterwolke-an-der-Nordsee.htm

Mittwoch, 19. September 2012

Abruzzo

Wie der deutsche Plural in die Abruzzen kommt, weiß ich nicht. Im Original herrscht der Singular. L'Abruzzo. In Mittelitalien gelegen, östlich von Roma, mit Zugang zur Adria. Die Abruzzen oder L'Abruzzo sind/ist nicht nur Heimat des süffigen Montepulciano d'Abruzzo (!) oder eines des hochwertigsten Olivenöls. Nein. Der Abruzzische Apennin ist das eigentliche Königreich des feuerroten Peperoncino und des sonnenuntergangsgelben Safran. Auch der Peperoncino ist im Deutschen Pluralhörig, während der Safran Ungezählt bleibt.

Dienstag, 18. September 2012

abschneiden

Heute beginnen die 26. Dithmarscher Kohltage mit dem offiziellen Kohlanschnitt in Zennhusen am Eidervorland. Der Minister für "Kohl und Wind" bearbeitet mit geübter Hand fünf Kohlköpfe, während rund um Zennhusen der Verkehr zusammenbricht. Der Kohlanschnitt ist ein "lohnendes Ziel" für Reiseunternehmen geworden, das kleine Dörfchen bei Henne aber nicht auf Dutzende Reisebusse mit begeisterten Kohlanhängern vorbereitet.
Dithmarschen ist Europas "größtes geschlossenes" Kohlanbaugebiet. Der saftige Marschboden und die steife Brise von der Nordsee bieten ideale Wachstumsbedingungen. 220 Kohlbauern werden in diesen Tagen wieder schätzungsweise 80 Millionen Kohlköpfe (davon 85% Weißkohl, den Rest teilen sich Rotkohl, Blumenkohl und Wirsing) von ihren Feldern holen. Also für jeden Deutschen einen. 
Dabei hatte alles einmal bescheiden angefangen mit dem Wesselburener Gärtnersohn Eduard Lass auf drei Morgen Land. Lass war ein Pionier im Gemüseanbau, entdeckte und entwickelte um 1890 den Anbau und die Vermarktung von Industriekohl im großen Stil. Sein Ehrenmal steht seit August in Wesselburen zwischen Trauerweide, Teich und Kohlrabatten (Sorte: Bartolo).


Montag, 17. September 2012

Abend: 79. Mahnwache in Meldorf

Mahnwache gegen Atomkraft:
18:00-18:30 Südermarkt, Meldorf

Japan will schrittweise aus der Atomenergie aussteigen und dazu,wie die Regierung mitteilt "alle möglichen Maßnahmen" ergreifen:
http://www.n-tv.de/politik/Japan-folgt-deutschem-Beispiel-article7221496.html


Sonntag, 16. September 2012

abschließen 2

Am Nachmittag sah ich einer braunen Spinne zu, wie sie einen weißen Schmetterling fing. Blitzartig einschloss, abschloss, umschloss. Das Netz zerriss an mehreren Stellen, hielt aber alle strategisch unverzichtbaren Positionen. Die Spinne verspeiste ihr Opfer minutiös. Sog den längst wehrlosen, bewegungslosen, leblosen Schmetterling stundenlang genüsslich aus. Bis es draußen dunkel wurde und ich nichts mehr sah.

abschließen

Mein Gemüsebeet hat kein Vorhängeschloss. Es ist in diesem Jahr bunt wie ein Bilderbuch. Blüht um die Wette mit dem Blumenbeet. Hält jeden Tag eine neue Überraschung bereit. Unabschließbar. Auch die Tomaten tragen so viele noch unreife Früchte, dass sie unter der Last an der Hauswand zusammenbrechen.

Der Sonntagmorgen zeigt sein Wunder: einen grünen Hokkaido.
Riesig!

Samstag, 15. September 2012

abschrauben

Den ganzen Tag hätte ich Lust gehabt, irgendwo im Haus etwas abzuschrauben, nur um es an einer anderen Stelle wieder anzuschrauben. Ein neues Loch zu bohren, einen neuen Dübel einzuschlagen, eine neue Schraube einzudrehen. Das alte Loch aufzufüllen, sauber zu verputzen. Wenn nötig mit weißer Farbe die kaputte Tapete zuzukleben und die Stelle großzügig zu überpinseln. So, dass nichts, aber auch gar nichts mehr davon zu sehen wäre. Von dem ehemaligen Einschussloch.
Den ganzen Tag lief ich ruhelos durch das eine Haus und durch das andere Haus. Es gibt nichts abzuschrauben. Gar nichts. Nichts umzusetzen. Nichts umzudrehen. Nichts. Alles ist an seinem Platz.



Freitag, 14. September 2012

abschreiben

Am Picassoplatz in Basel sah ich vor drei Tagen einen Kastanienbaum. Schöner Wuchs, ausladende Krone, fast ohne Blätter. Traurig anzusehen. Viele stachliggrüne Früchte hingen noch im dürren Laub. Irgendwie sinnlos.
Der Baum sagt ein Wort: Miniermotte! Die Stadtgärtner schreiben ihn ab.
Die Rosskastanie wehrt sich, wie sie nur kann. Ein nach Westen gerichteter Ast treibt frisches Grün. Blüht im September. Ist aus der Jahreszeit gefallen.

Donnerstag, 13. September 2012

Aber

Aber der Dreizehnte fällt auf den Donnerstag und bringt Sonne, Arbeit, Kreuz- und Muskelschmerzen. Der Tischler kommt und kümmert sich um das Loch in die Abseite und das Fenster in Wolfgangs Arbeitszimmer. Ich stelle die Waschmaschine an, hänge Wäsche in den Garten, säe Herbstrasen, lege ein Blumenbeet entlang der Apfelbaumzugewandten Seite der Rhizomsperre an, ziehe Hunderttausende von Wurzeln und Steine aus dem Boden, mähe Rasen und koche nach Einbruch der Dunkelheit Brombeeren ein.

Mittwoch, 12. September 2012

Abelmoschus

Zurück am Wattenmeer. Jede Bambuspflanze bekommt zur Begrüßung eine Gießkanne voll Regenwasser. Ich ernte ein Kilo süßer Brombeeren und zwei Handvoll reifer Tomaten. Die Auberginen blühen. Der Abelmoschus duftet am Abend.

Dienstag, 11. September 2012

ABC

Das ABC der Schritte. Nach Jahren laufe ich wieder einmal über den Münsterhügel hinunter zum Barfüsserplatz.
Das ABC der Stille. Neugierig beuge ich mich über die Tramschienen am Steienenberg und in der Theaterstrasse. Sie liegen in Gummimatten verpackt auf einer geräuschschluckenden Unterlage, ruhen auf einer schweren Betonplatte, die wiederum auf 750 Stahlfedern lagert. So etwas habe ich noch nie gesehen. Noch nie gehört. Ein leiseres System, teilte damals bei Baubeginn das städtische Tiefbauamt mit, gebe es in der Schienenoberbautechnik nicht. Die Stahlfedern dämmen die tiefen Frequenzen, die elastischen Matten die höheren. Diese Kombination soll eine Lärmverringerung von bis zu 25 Dezibel erreichen. Diesen Wert erachteten Akustiker als unabdingbar für einen ungestörten Musikgenuss im nahen Stadtcasino.
Das ABC der Steine. Die lärm- und erschütterungsdämpfende Unterkonstruktion wurde durch eine private Spende ermöglicht. Auf den dem Steinenberg zugewandten Randreihen im Musiksaal sitzt man wie eh und je billiger als auf jedem anderen Platz.

für Anton seligen Gedenkens zum 92. Geburtstag

Montag, 10. September 2012

Abend: 78. Mahnwache in Meldorf

Ich bin auf Abwegen. W. auf Umwegen. Wir sind 225 Monate verheiratet. Er fährt zum Flughafen. Und ich sitze im Park. Ein Versuch der Kontaktaufnahme scheitert.
Derweil findet in Meldorf wie gewohnt die Mahnwache gegen Atomkraft statt:
18:00-18:30 Südermarkt

Sonntag, 9. September 2012

abartig

Abartig ist nicht das Gegenteil von artig. Artig wie ein Kind begebe ich mich zum Sonntagsbraten zu Mutter. Die ganze Schweiz ist voller Morgensonne. Hochsommerlich. Die ganze Welt voller Fragen. Wie ein Prüfungsbogen. Meine Sinne voller Punkte. Doppelt und gestreift wie das Zebra. Auf dem Dachboden meiner Vergangenheit liegt Staub. Ich bücke mich nach einem gefallenen Engel und finde nicht den Stein der Weisen. Lapis philosorum. Oder arabisch El Iksir. Daraus wurde irgendwann deutsch Elixier. Ist das abartig?

Samstag, 8. September 2012

abrufbereit

Anton, der Zweite Schuhmacher, war schon lange bereit, von dieser Welt abberufen zu werden. Nur uns schmerzt die absolute Abwesenheit. Er ist leichten Fußes gegangen und wir bleiben schweren Herzens zurück.

Freitag, 7. September 2012

Abreise

Es fällt mir schwer, abzureisen. Aufzubrechen. Ich nehme den ersten Zug und fliege dann auf Platz 3F in die Zukunft. Falls die streikenden UFOs (Unabhängige Flugbegleiter Organisation) mich lassen. Das sehe ich gelassen, bin streikerprobt. Aus einem ganz anderen Grund fällt es mir schwer, abzureisen. Anzukommen. In einem Dorf, in einem Haus, in dem ein Mensch fehlt. Immer, seit ich mich erinnern kann, nahm ich vom Bahnhof die Abkürzung über den Friedhof. Das werde ich auch heute Nachmittag tun.

Donnerstag, 6. September 2012

absichtslos

Ganz absichtslos bat ich die Gärtner vor einer Woche, den einen Weißfichtenstrunk stehen zu lassen. Das heißt mit der erklärten Absicht, ein Futterhäuschen darauf zu stellen. Der Landschaftsgärtner riet mir davon ab, das sehe nicht gut aus. Aber der Strunk wird umwuchert werden vom Holunder, wandte ich ein. Und anderem Gewächs, das jetzt, endlich im Licht, aus dem Boden hervorkommen kann. Zum Beispiel die Sonnenblumen, die ich im Frühjahr pflanzen will. Was ich vor einer Woche noch nicht wusste: der Bambus löst nicht nur die längst im Grundbuch aufgelöste Grenze auf, sondern jede vorstellbare und unvorstellbare Grenze. Heute, seit das Vogelwinterhaus da ist, sehe ich, dass der Garten ohne die kranken Fichten an Größe gewonnen hat. Mit offenen Armen empfängt er alle lebenden und alle toten Seelen. 

Mittwoch, 5. September 2012

Abseite


Die Tischler schlugen gestern ein Quadrat in die Wand zur Abseite. in W's Arbeitszimmer. Und das Haus ist um ein Geheimnis reicher. Die Abseiten (es gibt ja noch viele mehr) sind unzugängliche, da eingemauerte Nebenräume zum Dach. Die eine hat sich nun geöffnet, zu sehen ist auf dem Foto etwa ein Achtel der vorhandene, davon sind sechs Achtel noch immer verschlossen. Das offene gleichschenklige Rechteck werden die Tischler mit einer Klappe wieder verschließen, sobald die Klempner ihre Arbeit an den Rohren getan haben. Dann können wir diesen Teil der Abseite nutzen und Verstecken spielen.




Dienstag, 4. September 2012

Abbruch

Zuerst zerlegen die Tischler die Verkleidung von Fallrohr und Sicherungskästen. Sortieren die Einzelteile in aufgequollene, zu ersetzende und in einwandfreie, wieder verwendbare.


Dann holen sie das richtige Werkzeug und brechen ein sauberes Quadrat in die Abseitenwand im Zimmer über dem Schrank.





Und jetzt ist der Klempner gefragt.
Der Teufel steckt im Detail.
Wo läuft das Wasser in die Wand statt ins Rohr?

Montag, 3. September 2012

Abend: 77. Mahnwache in Meldorf

Heute Abend, wie jeden Montag: unsere halbstündige Mahnwache gegen Atomkraft
18:00-18:30 Südermarkt, Meldorf

Internationale Ärztedelegation in Fukushima:
http://www.ippnw.de/startseite/artikel/f11ce1c812/gesundheit-der-menschen-an-erste-ste.html

Sonntag, 2. September 2012

Abschied

Ein Abschied am Sonntagnachmittag im Garten.

Abfluss

Die Überraschung am Sonntagmorgen: unser Tatamizimmer steht unter Wasser. Ein Abflussrohr muss geplatzt sein. Mitten im Sommer! Die Wand zur kalten Küche ist feucht und grau. Wir schleppen die nassen Tatamis an die frische Luft. Was sich waschen lässt, werfe ich in die Waschmaschine. Den Rest in die Mülltonne. Der Klempner, per Notruf benachrichtigt, kommt morgen früh. Wir benützen Bad und Toilette oben nicht mehr. Der Tischler wird die Wandverkleidung abtragen müssen und der Maurer die Mauer.

Samstag, 1. September 2012

Ab

Ab und zu braucht der Mensch andere Buchstaben, andere Farben, andere Formen, andere Beschäftigungen. Ich grundiere die Unterseite der Fichtenholzhocker mit einem Holzschutz gegen Fäulnis und Bläue. Der Rodungsgärtner hat sie mir auf meinen Wunsch zugeschnitten. Dann lackere ich sie mit den Farben, die in meinem Materialschrank vorhanden sind. Sonnenblumengelb und Mülltonnenblau. Sie stehen Kopf wie die beiden Schuhmacher, die - endlich vereint im Schuhmacherhimmel - mir bestimmt verwundert zusehen.