Mittwoch, 30. November 2016

in nuce 2

Gestern war Neumond. Und heute ist der letzte Tag des Monats. Hey! Hooger Dieb! Deine Frist ist um Mitternacht endgültig abgelaufen. Nun gehörst Du uneingeschränkt mir und wirst in die Weltliteratur eingehen. So, wie ich es will. So wie ich Dich forme und verforme, gestalte und verunstalte. Mit oder ohne Bart. Mit oder ohne Tarnkappe. Mit oder ohne Rückgrat. Du bist nur noch ein Requisit in meiner Rumpelkammer und landest bei Bedarf auf meiner Werkbank unter einem meiner Werkzeuge. Dort wird gehobelt! Und Du wirst mir ohne zu murren gehorchen müssen, schamlos jedes weitere Verbrechen begehen, das ich Dir ins Hirn und in die Hände diktiere! Das Recht auf Selbstbestimmung hast Du verwirkt, Dein Gewissen an der Pforte abgegeben. Zu guter Letzt werde ich Dich in eine Nussschale - the nutshell! - setzen, und den Winterstürmen übergeben. So wie ich jedes andere auf der Hallig gesichtete Mini-Universum irgendwann in nuce abbilden werde. Jeden paradiesischen Sonnenaufgang. Jedes phänomenale Licht. Jeden unendlich gnädigen Himmel. Aber auch jedes verborgene Monstrum. Jeden Abgrund hinter der lackierten Lattenzaunfassade. Jeden vermeintlichen Elefanten, der sich bei näherem Hinsehen nur als Eintagsfliege erweist. Einer Armada gleich werden meine poetischen Miniaturen - the nutshells - eines Abends bei Hochwasser und energischem Wind nach Westen, in den Atlantik ausschwärmen ...

Dienstag, 29. November 2016

A Glacier's Requiem

Oh - das sind Räume, in denen Kunst Sinn macht. Requiem für einen Gletscher! Julia Calfee verbrachte den Winter 2008/2009 in einer Hütte unterhalb des Läntagletschers (Graubünden, an der Grenze zum Tessin), um dessen Verschwinden zu dokumentieren. Mit einem Mikrophon und einem Fotoapparat. Und jetzt, 7 Jahre später - dies sind die Dimensionen künstlerischen Werdens - ist ihr Fotoband mit Text und Musik (auf Vinyl!), der Läntagletschersymphonie erschienen. Was will sie zeigen? Mit diesem und allen anderen Lebensprojekten? "The augmented realities of disappearing worlds" - "die überdimensionierten  Realitäten verschwindender Welten". Oh! Stephan H., hörst Du das?
Hier das Vimeo zum making of, grandios:https://vimeo.com/juliacalfee

Montag, 28. November 2016

Mahnwache in Meldorf

18:00 - 18:30 Südermarkt
Meldorfer Mahnwache für den sofortigen Atomausstieg

Die Schweizer sagten Nein zur Atomausstiegsinitiative der Grünen. Das war anders nicht zu erwarten, und der Bundesrat, die Wirtschaft, Panikmacher und Populisten zeigten sich entsprechend erleichtert. Die Schweiz, triumphieren sie nun die ganze Nacht, sei in ihrer Unabhängigkeit von Stromimporten "gestärkt" aus der Volksabstimmung hervorgegangen.

Sonntag, 27. November 2016

Brücken

Brücken am Morgen, Radiogottesdienst aus der Cristofori-Kirche in Wrocław / Breslau, der einzigen evangelischen Kirche der Stadt. Und Sonne! Wrocław ist die Stadt der Brücken, nicht nur die Oder sondern noch 6 andere Flüsse durchqueren sie und - wie der Pastor sagte: "Wer etwas sucht in Breslau, was auch immer es sei, braucht in jedem Fall eine Brücke".
Ich fahre ans Meer. Da capo. Ausgewechselte Welt. Entfesseltes Licht. Wind von Nord. Ich komme bis Warwerort. Dort setze ich mich auf eine verwitterte Bank und trinke meinen Tee. Das Wasser ist bereits am Ablaufen und ordnet die Welt streifenförmig. Blendet. Sortiert geometrisch. Die Sonne steht tief, der Himmel schräg. Es ist kühl. Lange Sitzen geht nicht. Ich kehre um und habe wenigstens für den ersten Teil den Wind im Rücken. Zu Hause mache ich reinen Tisch. 

Samstag, 26. November 2016

Rilke

Rilkes "Cornet" am Morgen, diese Feier der unauflöslichen Verbindung von Liebe und Tod. Und dann lese ich in der Zeitung, dass die Polizei gestern in SPO einen im Nebel ohne Orientierung herumirrenden Spaziergänger rechtzeitig vor dem auflaufenden Wasser aus dem Watt gerettet hat. Unverstand und Unvernunft. Da hat sich einer in den Kopf gesetzt, zur Böhler Sandbank zu laufen, komme, was wolle. Bei aufkommendem See- und Landnebel, der alles verschluckt! Ich werde keine Fotos mehr posten, um meinen gleißenden Raum nicht mehr zu stören, nicht zu vergiften, der sich nun um die Blogeinträge aufs Wunderbarste geöffnet hat. Die knisternde Stille. Die der verbalen Phantasterei nicht mehr im Wege steht. Überhaupt will ich allem Überflüssigen entsagen und, nachdem das auf der Hallig nicht möglich war, in Meldorf ein asketisches Leben führen. Ich habe mich gestern nicht verirrt, auch die Orientierung nicht verloren. Ich war schon fast in Büsum und kurz versucht, die Bahn zu nehmen. Dann aber führte mich die wasserseitige Asphaltgrenze am schon düstergrünen Deich entlang spät aber sicher nach Hause.

Freitag, 25. November 2016

Nebel

Windstill. Ich nehme meinen Mut zusammen und fahre durch den Speicherkoog zum Deich. Nebel. Immer dickerer Nebel. Solange ich mit dem Fahrrad auf dem Asphalt bleibe, kann mir nichts passieren. Ich halte mich rechts vom Seglerhafen. Die Schleuse ist zu, im Becken schwelt Brackwasser, die Stege sind leer. Kein einziges Boot. Kein Verbot, keine Einbahnstraße. Keine Warnung vor dem Ertrinken. Mit den bunten Segeln sind auch die Menschen verschwunden. Kein Auto, weit und breit, kein Wohnmobil, keine Parkgebühr, kein plärrendes Radio, kein verlorenes Kind, kein Fischbudengestank, kein streunender Hund. Die Klos sind geschlossen, der Strom abgestellt, der Müll entsorgt. Ich keuche die landseitige Böschung hoch. Oben auf der Deichkrone sehe ich, dass kein Wasser ist. Nur Nebel. Nichts als Nebel. Das ist nichts Neues. Das hat mir die Wetterkarte zu Hause auf meinem Laptop gezeigt. Schafe strecken neugierig ihre Köpfe aus dem Nebel. Auf sie ist immer Verlass. Der Nebel tropft aus meinen Haarsträhnen, trotz Mütze. Die Arisdörferin hockt auf dem Gepäckträger und den Hooger Dieb ziehe ich am Schlafittchen hinter mir her. Die beiden haben nichts miteinander zu tun, sie kennen sich nicht einmal. Aber seit Frau Regenass die Regie führt, habe ich nichts mehr zu sagen. Meine blauen Handschuhe sind bereits mit Reif überzogen. Das Schlafittchen ist kein Schneewittchen. Ich lasse mich auf die Wasserseite fallen und radle gen Norden. Das Schlafittchen steht heute im Duden auf der Liste der rechtschreiblich schwierigen Wörter, es geht zurück auf frühneuhochdeutsch Schla[g]fittiche - die Schwungfedern von Gänse- und Entenflügeln. 

Donnerstag, 24. November 2016

Neues Design

Nebel und Bodenfrost. Die Sonne geht so klirrend auf wie ein Fenster zu Bruch. Das behält seinen Reiz auch in einer bebauten Umgebung und aus der Perspektive einer geheizten Stube. Mir fehlt nach wie vor der unverstellte Blick, dafür habe ich meine innere Ruhe wieder gewonnen und kann schreiben. Mein Meister pflegte in lakonischer Kürze zu sagen "coś za coś". Zawsze jest coś za coś. Wörtlich: immer ist/hast du etwas für etwas. Immer gibst du etwas ab, wenn du etwas annimmst. Oder bekommst etwas geschenkt, wenn du etwas hergibst. Du tauschst einen Vorteil gegen einen anderen. Immer. Oder umgekehrt einen Nachteil gegen einen anderen. Die Prägnanz klarer Gedanken am frühen Morgen nach einer durchgearbeiteten Nacht. Statt zu schlafen, zauberte ich mir den freien Blick in meinen blog! Hier ist alles erlaubt. Das Foto oben zeigt im Vordergrund mich, nackt, mit ergrautem Haarschopf beim Abbaden in der Meldorfer Bucht, bei fast totaler Stille - nur ich störe die absolute Ruhe im Raum, im Bild, im Blau, in der Luft, im Wasser. Im Hintergrund, am Horizont rechts ein Dampfer, links die Mittelplate, das größte Ölförderfeld Deutschlands, bzw deren Bohrtürme. Aufgenommen hat das Bild die Überwachungskamera im September letzten Jahres, kurz bevor ich mich "für immer" nach Hooge aufmachte. Drei Tage vor dem Tod meiner Mutter, von dem damals niemand etwas ahnte. So hat alles sein Gutes. "Coś za coś".

Mittwoch, 23. November 2016

"Kuss im Regen"

Frau Regenass hat mich fest im Griff! Seit es hell ist, sitze ich mit Hundertwassers "Kuss im Regen" an den Füßen auf dem Parkettboden meines Wohnzimmers und warte auf mein einäugiges Pferd.
Eine Bumerangferse ist kein Steigbügel. Zwei Bungerangfersen sind nicht zwei Steigbügel. Sie liegen Kopf an Kopf. Oder Stirn an Stirn. Zur Seite gekippt, bereit zum gemusterten Gebet, der gestreiften Meditation, die Zehen aufgerichtet und nach Süden gewandt. Bestimmt ist alles falsch an dieser Haltung. Erwartungshaltung. New Holland liegt in Pennsylvania und mein adoptierter Großvater ist seit zehn Jahren tot. Er hat das einäugige Pferd gepflegt, gefüttert, ausgeritten und schließlich geheilt. Er hat sein Stirnfellhaar geglättet und den linken Augapfel getröstet, bis die Haut darüber fahl wurde und spröde. Er musste Verletzungen der Kranzgefäße vorbeugen, die Stirn durfte nicht aufplatzen, die Äderchen nicht bluten. Die Haut musste weichen und zuerst den stacheligen Pferdewimpern Platz machen. Das einäugige Pferd erschrak, als die Sonne plötzlich im Osten aufging. Das Licht spiegelte sich tausendfach im glänzenden Augapfel. Das Pferd raste vor Schmerz, warf seinen alten Pfleger ab und galoppierte auf und davon.

Dienstag, 22. November 2016

Regenassgeschichten

Ich wache auf, plötzlich elektrisiert: ein Buch! Die Heißmangelfrau, die ich in den letzten Tagen im Schweiße meines Angesichts ins Leben gerufen habe, steht vor meinem Bett, hält meine eigene, von mir selbst ausgebügelte weiße Bluse in der Hand und fordert ihr Recht: ein Buch! Ich wende ein, dass die Bluse noch nicht gewaschen sei, und ich sie auch nur ein paar Stunden kürzlich am Abend getragen habe ... davon will sie gar nichts wissen. Ein Buch, wiederholt sie nur und verschwindet mitsamt meiner besten Bluse. Ich reibe verdutzt die Augen, rufe den Verleger an und setze mich im Schlafanzug an den Schreibtisch. Ein Buch! Ich habe unzählige Regenass-Geschichten geschrieben. Ich muss sie nur finden, formatieren und in die richtige Abfolge bringen.

"Einen eigenen Text las Judith Arlt vor. Die Schriftstellerin war gerade nach Monaten, die sie als Halligschreiberin auf Hooge verbracht hatte, nach Meldorf zurück gekehrt. Ihre Kurzgeschichte „Der Glockenschlag von St. Nikolai“ hatte sie erst wenige Stunden vor der Lesung fertiggeschrieben. Es geht darin um Frau Regenass und ihre Bügelwerkstatt, die sie morgens um 6 Uhr öffnet, wenn die Glocken von St. Nikolai zum ersten Mal am Tag läuten. Aus gegebenem Anlass hatte Judith Arlt sich mit einer gut gebügelten weißen Bluse bekleidet, um sich so ihrer Protagonistin anzunähern. Die erfährt durch die Hemden, Blusen und Wäsche, die sie täglich bügelt, alles über ihre Kunden und führt darüber in einer geheimen Sprache Buch. Ihr doppeldeutiges Motto lautet: „Ich bügel’s für Sie aus!“ Judith Arlt zeigte mit diesem brandneuen Text wieder einmal ihre wortschöpferische Begabung und ihre Spezialität, klangvolle Wortreihen zu bilden. Außerdem ist sie eine hervorragende Leserin ihrer Dichtung." (Anneliese Peters, DLZ 21.11.16 Auszug aus dem Artikel "Von der Satire bis zur biblischen Geschichte. Abwechslungsreiches Literaturprogramm beim Vorleseabend im Bornholdt")

Montag, 21. November 2016

Mahnwache in Meldorf

18:00 - 18:30 Südermarkt
Meldorfer Mahnwache für den sofortigen Atomausstieg

Wenn ich das Wort "Japsand" lese, egal in welchem Kontext, ob mit oder ohne tote Eissturmvögel, Gänsegrippe oder DMS (Dimethylsulfid, macht Plastikmüll besonders schmackhaft für alle Plankton fressenden Kleinstkrebse, Würmer, Wale und Vögel), wo auch immer, zufällig auf fb, könnt' ich heulen.

Sonntag, 20. November 2016

Kleines harmonisches Labyrinth

Meine Entdeckung zum Ewigkeitssonntag:
 
Ein Zitat aus der musikwissenschaftlichen Erklärung:
"Der eigentliche kompositorische Vorwurf des Stückes besteht darin, mit harmonischen Möglichkeiten zu experimentieren, die sich aus der Vieldeutigkeit des verminderten Septakkordes, enharmonischen Verwechslungen und Akkordrückungen ergeben. Dieses Feld - erst seit Einführung der temperierten Stimmethode voll beschreitbar - war damals bei weitem noch nicht so abgegrast wie für uns, die wir das 19. Jhdt. hinter uns haben. Bei solcher Harmonik gerät die Musik über gänzlich unerwartete Modulationen und Trugschlüsse in die abgelegensten Tonarten und es entsteht in der Tat ein irreführendes Labyrinth."

live zu hören - nebst anderem, abendfüllendem - heute in St. Jürgen, Heide, ab 17 Uhr, gespielt von Sebastian Schwarze-Wunderlich.

Samstag, 19. November 2016

Das Blendbrett

Hey! HOOGER DIEB! Du bist ein störrischer Ochse! Der Bauer hängt so einem Tier im Stall oder auf der Weide ein Blendbrett vor den Kopf, vor die Augen, um es gefügig zu machen. Damit es zB einen Schritt vor und nicht zurück macht. Damit es nicht mehr abgelenkt wird von der großen weiten Wiesenwelt. Sondern sich auf seine Aufgabe besinnt.
Ich bin keine Bäuerin. Sondern eine Wörtnerin. Ich beschäftige mich mit Bügelvokabular und Hundertwasserspiralen. Der Volksmund aber guckt dem Bauern auf die Finger und übernimmt das Brett vor dem Kopf  frohlockend für beschränkte Menschen ohne jede Weitsicht.

Freitag, 18. November 2016

Spätlese

Bundesweiter Vorlesetag - "Spätlese" in Meldorf:
(c) Peters
Wir lesen aus Lieblingsbüchern oder eigenen Texten:
Judith Arlt
Annette Eckhardt
Johanna Hell
Elko Laubeck
Sven Methner
Dr. Jutta Müller
Stefan Oing
Uwe Peters
Erfahrungsgemäß ein sehr vergnüglicher Abend!
Ich werde eine eigene Geschichte vortragen: "Der Glockenschlag von Sankt Nikolai".
Herzliche Einladung!
Ab 19:30 Uhr
Kulturkneipe Bornholdt, Zingelstr. 14, Meldorf
Eintritt frei
Speisen und Getränke serviert das Personal gerne

Donnerstag, 17. November 2016

Nachhilfe 2

Zur Ästhetik des Morbiden: Wenn man alle künstlerischen Schöpfungen von Trauer und Tod, Transzendenz und Ewigkeitswünschen, zuversichtlichen Jenseitsgedanken, Höllenängsten, Paradiesvorstellungen, Komossehnsüchten aus dem Diesseits verbannen würde, bliebe ein ziemlich armseliges Häufchen merkantilen Gedankenguts zurück.
Hier ein klassischen Beispiel: Johann Sebastian Bach. Liebster Gott, wenn werd ich sterben, BWV 8
Coro: Liebster Gott, wenn werd ich sterben
Aria Tenor: Was willst du dich, mein Geist, entsetzen
Recitativo Alto: Zwar fühlt mein schwaches Herz
Aria Bajo: Doch weichet, ihr tollen, vergeblichen Sorgen
Recitativo Soprano: Behalte nur, o Welt, das Meine
Coral: Herrscher über Tod und Leben

Deborah York, soprano
Ingeborg Danz, alto
Mark Padmore, tenor
Peter Kooy, bajo

Collegium Vocale
Philippe Herreweghe

Mittwoch, 16. November 2016

Lepton

Lückenbüsser, Lästermaul und Langmut - um beim L im Alphabet zu verweilen - haben wir auch Luther zu verdanken. Der hat freimütig oder friedfertig die Bibel übersetzt und dabei so manches verbockt. Ein "Lepton" war die kleinste Münze in der Spätantike, eine Kupfermünze, die nicht durch den eigenen Materialwert gedeckt war. Luther machte daraus deutsch "Scherflein". Ein "Scherf" (der scharfe oder halbe Pfennig) war eine geringwertige sächsische Münze und Herrn Luther war sie nicht klein genug, er verringerte sie zusätzlich durch die Diminutivendung. So ist es bis heute geblieben: Wer sein Scherflein beiträgt, leistet seinen (meist geringen) Beitrag. Aber: die griechischen Eurocentmünzen überwinden im 21. Jahrhundert endlich den Reformator und seine Fehlübersetzung. Feiern sich als comeback der alten Scheidemünzen, geprägt mit λεπτό für 1 Cent, bzw λεπτά ab 2 und mehr Cents. Guckt doch mal selbst!

Dienstag, 15. November 2016

Nachhilfe

Nochmals Plinius. Der Ältere. Nochmals optische Täuschungen. Respektive das Verhältnis von Wahrnehmung und Wirklichkeit. Von Kunst, Kitsch und Krempel. Von Formzwang und Formfreiheit. Von Barrieren am Bahnsteig und in den Köpfen nicht nur Bahnreisender.
Die Redensart, diese milde Zurechtweisung Schuster bleib bei deinen Leisten, meint, salopp gesagt: misch Dich nicht in Dinge ein, die Du nicht verstehst. Angeblich hat der Hooger Bürgerschnack über meine posts in meinem blog disputiert. Ohne mich dazu einzuladen. Ohne mich zu informieren. Ohne mich zu fragen. Wie üblich. Saß man zu Gericht hinter dem Rücken eines vermeintlich Angeklagten. Ganz ohne Anklage. Das ist auf Hooge nicht weiter schlimm, passiert ständig allen und jedem. Das ist der Konsens, auf den man sich offenbar traditionell stillschweigend geeinigt hat, um überhaupt auf Gedeih und Verderb auf einer Hallig mitten im Wattenmeer sozialverträglich gegeneinander existieren zu können. In meinem Fall aber war die Sache delikat und - wie sich zeigt (s.u.) - komplex: Verwaltungsfachangestellte und Leute ganz ohne jedes Fach versuchten, Sätze von mir wie "Ich möchte auf Hooge sterben" zu analysieren. Um mich loszuwerden, waren sie bereit, sofort den Seenotrettungskreuzer oder den Nachtflugrettungshubschrauber zu ordern, Polizei, Notarzt und Amtsrichter vom Festland einfliegen zu lassen. Dann fiel ihnen aber zum Glück noch rechtzeitig auf, dass der Satz ungefähr ein Vierteljahr alt ist und die meisten von ihnen bereits zuviel Alkohol im Blut hatten.
Plinius der Ältere berichtet ungefähr 63 vor Christus, dass ein Schuster auf einem Bild des Malers Apelles einen falsch gemalten Schuh beanstandete. Der Maler berichtigte draufhin den Fehler. Als aber der Schuster auch noch das falsch gemalte Bein kritisieren wollte, soll Apelles ihn in die Schranken gewiesen haben: "Nicht über die Sandale hinaus, Schuster!"
Für Frieda, meine Schuhmacherin!

Nachtrag: mein Suchprogramm findet besagten Satz nicht. Ich nehme an, es ging der Hooger Opposition um diesen post: http://amwattenmeer.blogspot.de/2016/07/reden.html - die Vorbereitung zu meinem zweiten Auftritt in derselben unseligen Sache bei Sandra Maischberger.

Montag, 14. November 2016

Mahnwache in Meldorf

Mahnwache in Meldorf. Supervollmond am Himmel. Probe in Heide. Die NOB fährt immer noch nicht auf der Strecke Itzehoe - Heide. Ich gehe zu Fuß! Den Supermond sehen wir in Norddeutschland nicht. Und das Leben am Montag ist eine reine optische Täuschung. Die Vollmondphase tritt 14:52 ein und etwa drei Stunden vorher soll der Mond der Erde so nahe kommen wie schon lange nicht mehr. Also jetzt gleich. 50 Tausend Kilometer näher als üblich. Diese Differenz ist von bloßem Auge weder zu erkennen noch einzuschätzen. Oder wertzuschätzen, abzuschätzen. Die Niedertracht! Ob 356 Tausend Kilometer weg oder 400 Tausend. Wen schert's. Außerdem steht die Sonne hoch am Himmel. Ich mache mich schon mal auf den Weg. Ich kann endlich wieder laufen. Und schreiben!
Zur Erinnerung: 18:00 - 18:30 Südermarkt
Meldorfer Mahnwache für den sofortigen Atomausstieg

Sonntag, 13. November 2016

Kitsch am Sonntag ...

... Morgen über Dithmarschen. Das Rosa verblasst schnell zu einem bleiernden Grau. Immer noch Dauerfrost. Aus dem Rest meines Olivenhains schnitze ich Ölgötzen. Auch dieser Spott Wie ein Ölgötze dastehen geht auf die Reformatoren zurück. »Dann es stat manicher ölgötz auff die Cantzel vnd wil den Luther mit seinen guten buchern außrichten«. Luther und Zwingli verspotteten die Holzbilder der Katholiken und die mit Öl gesalbten Priester als Ölgötzen (»das aber der Bapst odder Bischoff salbet ... mag eynen gleysner und ölgötzen machen« Luther 1520). Der Volksmund aber meint damit Laternen- und Lichterträger, die schön geschnitzten, schlafend dargestellten, etwas dümmlich aus der Wäsche guckenden Apostel Johannes und Paulus aus dem Ölberg. Lechterknecht, Lüchterpiep, Pickpahl, Trangötze. Also so etwas wie Kerzenständer. Sinntragende Halterungen für Holzstäbe, die zur Beleuchtung angezündet wurden. Die Schwaben sagen "dastehen wie ein Bildstock" und unser Gottfried Keller widmet es pekuniär um zu "dastehen wie ein Opferstock". Die Siebenbürgen hingegen haben ihren "hölzera  Johannes" - der ist steif und plump. Ich schnitz mir meine eigenen, dummdämlichen, nicht sehr willensstarken Götzen. Aus Dithmarscher Olivenhainholz.

Samstag, 12. November 2016

Kerbholz

Gestern fällte ich Bäume, rodete meinen privaten Olivenhain. Und heute ritze ich Kerbhölzer. Für jedes Ungemach eines. Für jeden Unmenschen eines. Deine - Hey, HD! - Untat haue ich in den Strunk, den ich, sobald es hell geworden ist, spalte! Dein Vergehen wird ewig in meinem Garten stehen bleiben und nur langsam verrotten! Außer Du bekennst. Und sühnst. Dann bestelle ich nächste Woche den Gärtner mit der Stuppenfräse und schütte, wenn er mit seiner Arbeit fertig ist, Muttererde darüber. Im Frühjahr säe ich Wildrasen an.
Das Kerbholz ist der vorsintflutliche aber fälschungssichere Nachweis einer Straftat. Man schnitt Kerben in ein Stück Holz, die für das Vergehen, zB eine Geldschuld standen. Dann wurde es entzweigehauen, die eine Hälfte behielt der Gläubiger, die andere bekam der Schuldner. Keiner konnte die Kerben verändern (manipulieren, würde man heute sagen), ohne dass es sofort ins Auge gefallen wäre bei der Überprüfung, beim Wiederzusammenfügen der beiden Hälften. Umgekehrt konnte jeder die Schuld des Andern zweifelsfrei beweisen - durch dieses Zusammenfügen, gegebenenfalls vor Zeugen. So kommt es, dass bis heute im Volksmund einer, der zum Beispiel gestohlen hat wie der HD, etwas auf dem Kerbholz hat.

Freitag, 11. November 2016

Martini

Wonderful ...: die NOB fährt heute den ganzen Tag gar nicht. Zwischen Niebüll und Westerland verkehrt ein "Zugnotverkehr der Deutschen Bahn". Die kleinen Pendelzüge von Itzehoe nach Heide und zurück fallen komplett und ersatzlos aus. Um 11 Uhr fährt ein "Busnotverkehr" von Husum nach Itzehoe und um 13 Uhr ein ebensolcher von Itzehoe nach Husum. Beide können die "Zwischenhalte" zwischen Heide und Itzehoe "nicht bedienen". Ich frage nicht, warum nicht - sondern sage die Messias-Probe ab. Übe allein für mich. Counselor ... The Mighty God ... und widme mich meinen Kontemplationen zum Heiligen Martin. Dieser soll, bevor er heilig gesprochen wurde, ein bescheidener Mann gewesen sein. Als er von seiner Wahl zum Bischof erfuhr, versuchte er sich aus Scham in einem Gänsestall zu verstecken. The Everlasting Father ...: Das waren noch Zeiten, Mister Donald president-elect! Die Gänse aber verrieten den Martin durch ihr Geschnatter. The Prince of Peace ...: Und so musste der sein Amt annehmen - und die Gänse büßen es seither an Martini mit dem Leben! Ihnen wird der Hals umgedreht, sie werden gerupft, gebraten, gefüllt und verzehrt. Nur heute in Schleswig Holstein nicht. Aufgrund der Geflügelpest ist Freitagskost angesagt. Spiegelei mit Spinat.

Donnerstag, 10. November 2016

Hans Dampf

Dauerfrost. Gestern fielen fast alle Blätter von meiner Edelkastanie. Ich watete den halben Nachmittag knietief im knisternden Laub und füllte sieben Säcke. Dann, todmüde, zum Einschlafen Simplicissimus. Grimmelshausen war ein Zeitgenosse Luthers und sein Roman bekommt nun im Schatten des Reformators gemäßigte Aufmerksamkeit kurz vor Mitternacht im Norddeutschen Radio. Hans Dampf, der Protagonist, ist der Sohn des Vaters, des Herrn Bürgermeisters Dampf.
Aber eigentlich hievte erst Zschokke - der alte Wahlschweizer Heinrich, nicht der sanfte Berner Zeitgenosse Matthias - Hans Dampf auf den Sockel der Denkmäler der Weltliteratur und legte ihn dem Volk in den Mund. Einhundertfünfzig Jahre nach Luther, weswegen Zschokke derzeit nicht im Nachtradio läuft und ich mich gezwungen sehe, ihn aus dem Internet hervorzaubern, wo er zu Beginn seiner Erzählung den Ort des Geschehens, den "Freistaat Lalenburg" folgendermaßen charakterisiert: 
"Es ist immer gut, wenn die Bürger eines auch noch so kleinen Freistaates groß von sich selber denken. Um so seltener werden sie kleinlich handeln. Denn großer Rat und kleine Tat mahnt nur an Don-Quixoterie und Gasconade. Auch liegt ja die wahre Größe eines Staates nicht im Umfang seiner Besitzungen, sondern in der Kraft und im lebendigen Geist seiner Bewohner oder zuletzt derer, die den Stab der Herrschaft führen. Völker sind an sich nichts als Nullen; nur die Obrigkeit die Zahl, welche voran steht und jenen erst Bedeutung gibt. Hans Dampf war der Sohn des verstorbenen Bürgermeisters Peter Dampf, eines der größten Staatsmänner seines Jahrhunderts. ..." (Heinrich Zschokke, Hans Dampf in allen Gassen 1814).
Mehr hier: http://gutenberg.spiegel.de/buch/hans-dampf-in-allen-gassen-4093/1

Mittwoch, 9. November 2016

genau 2

Seit das Resultat bekannt ist, sprechen alle deutschen NachrichtensprecherInnen von einem "überraschenden" Sieg des neuen US-Präsidenten. Bei zwei Kandidaten gewinnt immer nur einer, woher also die Überraschung? Nur weil die versammelte Weltpresse und alle mit archaischen Mitteln und Daten arbeitenden Meinungsforscher dachten, wenn sie den Kopf nur tief genug in den Sand steckten, würde das Grauenhafte nicht eintreten. Aber das Volk, genau! will es! Das Grauenhafte! Genau so!

genau

Schuttensprache: auf allen Wanderungen zum Japsand kam in allen Erklärungen unzählige Male das Wort "genau" vor. Auch dort, wo es überhaupt nicht passte. Genau! Hier bitte, genau!, gerade gar nicht. Ich dachte immer, genau!, das gibt eine Generation an die andere Weiter. Genau, genau genau. Die lernen ihre Texte auch nur auswendig. Genau! Und plappern auch nur nach, genau! Ohne sich etwas Böses dabei zu denken. Ohne überhaupt, genau! zu denken.
Aber guck an. Martenstein, der seit längerem Probleme mit der Länge seiner Kolumne hat, er füllt sie nämlich nicht mit Füllwörtern - das wäre ja noch zu ertragen! - sondern mit Füllgeschichten, klärt mich auf. "Genau"! ist Jugendsprache. Hat "krass" abgelöst, ist sozusagen das neue coole "äh":
http://www.ndr.de/ndrkultur/sendungen/martenstein/index.html
Übrigens: Die Ringelgänse sind auch hier! In der Meldorfer Feldmark. In Scharen.

Dienstag, 8. November 2016

Webfehler

Draußen: der erste Versuch von Schnee! Drinnen: Gedanken über Schaftgewebe. Ermöglicht, laut Werbung: "Musterungen wie der Himmel mit tausend Sternen". Wer einen Webfehler hat, gilt als verrückt. Hundertwasserwolle ist teuer und qualitativ hochwertig. Aber viel wichtiger: sie ist so eingefärbt, dass nie zwei identische Strümpfe entstehen. Wer Hundertwasserwollsocken trägt, hat immer zwei verschiedene Füße in den Schuhen. Das sind aber keine Fehler, weder Web-, noch Muster- oder Färbfehler. Oder Strickfehler. Noch ein Hirndefekt. Das ist im Gegenteil ein kreativer Umgang mit Kunst und Alltag, eine innovative Verbindung von Kommerz und Seelennot.

Montag, 7. November 2016

Meldorfer Mahnwache

Wie jeden Montag:
18:00 - 18:30 Südermarkt
Meldorfer Mahnwache für den sofortigen Atomausstieg

Ich fahre zur Probe nach  Heide. Bei den Wochenendproben (insgesamt 8 Stunden gesungen, ein kompletter Arbeitstag, verteilt auf Samstag und Sonntag) habe ich einiges auf- und nachgeholt. Zwar bewege ich zuweilen noch durch die Koloraturen wie ein Filtrierwurm durchs Watt. Mit Paddelfüßchen und Borsten zum Graben. Aber immerhin bewege ich mich und komme vorwärts.

Sonntag, 6. November 2016

Das Tal der Maronen

Heute wieder einmal eine Verbindung von Helvetischem und Wattenmeer. Val Bregaglia - das Tal der Maronen - und die Edelkastanie in meinem Meldorfer Garten. Ich habe meine diesjährige Ernte eingebracht, von Hand wie immer, mit Hilfe eines einzigen unscheinbaren Werkzeugs, der Maronenzange. Meine winzige Maronen-Manufaktur. Der Ertrag wird mich über den Winter bringen.
Nach Einschätzung des Feature-Autors wären das Tal der Maronen, das Val Bregaglia ohne die Maronen vielleicht nie besiedelt worden. Andererseits lässt er die Sprecherin den Satz sagen "Idylle macht leider nicht satt". Die Schwelle zum Paradies macht im Gegenteil offenbar hungrig, in anderen Teilen der Welt sogar gefräßig.
http://www.ndr.de/info/Kastanienernte-im-Bergell,audio301264.html

Samstag, 5. November 2016

Unterschied 2

vorher:










nachher:










Was ist passiert? Ein Meldorfer Handwerker war hier, kurzfristig, am Samstagvormittag! Hat ein bisschen gestaubt und gelärmt, aber das geht ja bei dem Wetter.
Jetzt kann ich beruhigt singen gehen. Den ganzen Nachmittag Messias-Probe!

Victor Hase

Lektion 1 des Anstandsbuches:
"Mein Name ist Hase" hat nichts mit "Kopf-in-den-Sand-stecken" zu tun. Sand würde man auf einer Hallig eh vergeblich suchen. "Mein Name ist Hase" ist auch kaum mit den 3 Affen von Nikko zu vergleichen "nichts hören, nichts sehen, nichts sagen". Eigentlich sind es vier. Der vierte hat die Hände im Schoss gefaltet: "nicht handeln". Ich hab sie von Angesicht zu Angesicht gesehen! Die Asiaten haben einen anderen Umgang mit dem Dämonischen und mit dem Göttlichen als wir. Als ich.
Herr Hase aber war Heidelberger Jurist und hieß mit Vornamen Victor, manche sagen Viktor und verleihen ihm noch ein adliges "von". Wie auch immer. Während seines Studiums verweigerte Herr Hase vor Gericht die Aussage, zum Schutz eines Kommilitonen. Er gab nur Auskunft zu seiner Person: "Mein Name ist Hase, ich weiß von nichts." Geschehen 1854.

Freitag, 4. November 2016

Schuld und Sühne

Hey! HOOGER DIEB! Klauen gehören den Zehenspitzengängern. Und Saufen ist Deine Sache. Aber: dass Du Dich über einen Monat lang bei mir nicht entschuldigst, kann ich nicht akzeptieren. Ich setzte Dir nun eine Frist: Bis ich das nächste Paar Hundertwasserwollsocken gestrickt habe, hast Du Zeit die Entschuldigung nachzuholen und darfst damit rechnen, dass ich sie annehme. Beeile Dich oder zermartere Dein Hirn, um herauszufinden, wie lange die Uhr tickt. Wenn Du bis zur Fertigstellung inklusive Vernähen aller Fäden Deine Charakterlosigkeit überwindest, winkt Dir ein satter Gewinn, wie beim Preisausschreiben oder Adventsrätsel. Wenn nicht, erwartet Dich hier eine lang angelegte öffentliche Rückgratschulung!

Unterschied

Wer sieht den Unterschied?
vorher:










nachher:










Was ist passiert? Ein Techniker der Telekom war pünktlich zum vereinbarten Termin da!

Donnerstag, 3. November 2016

Die unsichtbare Loge

Die erste Meldorfer Frostnacht. Die beiden Oleander gestern Abend rechtzeitig in Sicherheit gebracht. Mein Smartphone hatte mich gewarnt. Die Sterne stehen immer noch klar am Himmel über Dithmarschen. Aus dem Radio kommt das Wort zum Tag. Der Tag zum Wort. "Die Erinnerung ist das einzige Paradies, aus dem wir nicht vertrieben werden können" (Jean Paul, Die unsichtbare Loge). Ich schreibe eine Geschichte über das Absolute am Beispiel der Heißmangel. Um Zehn kommt der Heizungsmann, um zu warten. Worauf? Mich wird er zur ersten Pause erlösen.

Mittwoch, 2. November 2016

Schwung und Horn

Allerseelen im Schwarzbubenland. Mein Schneebesen ist zerbrochen. Ein letztes Relikt aus Helvetien. Hat vor dem Alter kapituliert. An der Sollbruchstelle. Nach mindestens einem Vierteljahrhundert Einsatz. Unermüdlich sangen wir Mit dem Schneebesen aufs Matterhorn ... Mein Schweizer Schneebesen und ich! Er litt am Wattenmeer so sehr wie ich es liebe. Ich dachte an Mutter, wenn ich ihn in die Hand nahm. Obwohl er kaum ein Geschenk von ihr gewesen sein kann. Dass er ausgerechnet heute, nachdem er tapfer neun Jahre lang dem Salz in der Lust (!) standgehalten, aufgibt, bekümmert mich mehr als die immer noch nicht freigeschaltete Telefonleitung. Kein Anschluss unter dieser Nummer.  Der Rost hat den Metallstiel im Holzgriff unerkannt zerfressen. An Allerseelen. Als Mutter immer über die Halbkantonsgrenze fuhr. Auf das Grab der Eltern, dann auch auf das des Bruders, und schließlich noch der Schwägerin. Sie war die Letzte.

Dienstag, 1. November 2016

Sitz und Kunst

Zaduszki in Polen, Allerheiligen in Rom. Sitzgelegenheiten auf dem Meldorfer Rathausplatz. Zeit zum Verweilen. Bei jedem Wetter. An jedem Tag. Bei jeder Gelegenheit.