Samstag, 30. Juni 2018

fake pics

trompe-l'Œil. Auf unser Auge dürfen wir uns nicht verlassen!
Gestern Abend um 21:20 Uhr erhoben sich wieder Helgolands hoher Funkmast und der Leuchtturm am Horizont hinter der Seebrücke von St. Peter-Ording. Wieder eine Fata-Morgana-Wetterlage! Brechnungserscheinungen. Luftspiegelungen. Der 50 km entfernte Felsen bzw sein Oberland stand als deutlich sichtbarer Streifen am Übergang von Wasser und Himmel. Diesmal nicht kopfüber, wie vor drei Wochen, unter einer spiegelnden Sprungschicht. Sondern aufrecht. Erhoben, erhaben, über der Erdkrümmung. Der Spuk dauerte immerhin 40 Minuten. Dann ging die Sonne unter und der Fels begab sich wieder dorthin, wo er hin gehörte: aus unserem Blickfeld, unter den Horizont:

Freitag, 29. Juni 2018

Farbe

Kürzlich las ich, dass das Wasser die Farbe der Umgebung annimmt. Ein Chamäleon? Die nehmen die Energie des Lichts auf. Das Wattenmeer ist meist so trübe wie der Wattboden. Scheint irgendwie logisch. Richtig. Heute aber verschmolz es am Horizont mit dem Himmel. Büsum war nicht mehr greifbar für das Auge, Friedrichskoog nicht, die alles beherrschenden Pfeile der Windmühlen nicht, Mittelplate in der Mitte des Aussicht nicht. Am Himmel Wattebäusche. Auf dem Wasser Schaumkronen. Viel Wind, hinterlistig. Er änderte seine Richtung, während ich mein Dreieck schwamm. Ich trat hin und zurück gegen ihn an.

Donnerstag, 28. Juni 2018

Vollmond

Nach langer Pause habe ich die Nacht wieder im Garten verbracht. Klarer stahlblauer Himmel, fast die ganze Nacht. Die Sterne schwach und kraftlos im Mondlicht. Sie kommen nicht an gegen die Konkurrenz. Es wird überhaupt nicht richtig dunkel. Das ist die kürzeste oder hellste Nacht. Trotzdem schlafe ich ein. Die Sonne weckt mich. Der Himmel hat seine Stahlblau zurückgewonnen. Alles ist nass um mich herum. Aber der Schlafsack hält dicht.
Ich frage mich, wie das ist, wenn Rasputin da ist und ich im Garten schlafe.

Mittwoch, 27. Juni 2018

Morgennebel

Es fühlt sich nach Herbst an. Feucht. Dicker Nebel. Am Nachmittag soll es wieder heiß werden. Tropisch. Ich habe einen kleinen, zarten Gingkobaum geschenkt bekommen und suche den Garten nach dem richtigen Platz ab. Junge Bäumchen brauchen Schutz und lieben Halbschatten. Je älter die Bäume werden, desto mehr Sonne wollen sie. Aber ich kann ihn doch nicht dauern umpflanzen! Nach dem geänderten Sonnendurst ausrichten! Lauter Geschenke! Lauter Fragen. Lauter Gedanken. Am Morgen Schriebtisch. Am Mittag Nordsee. As usual. Am Nachmittag Hecke. Alles zu seiner Zeit.

Dienstag, 26. Juni 2018

Rasputin

Rasputin sollte schon vor einem Jahr zu mir kommen. Manche Dinge brauchen Zeit. Rasputin ist ein älterer Herr, EHK (Europäischer Kurzhaarkater), Freigänger, geimpft, kastriert usw.
Ich fahre allein zum Schwimmen und gewöhne mich an den Gedanken. Noch ist das Wasser kalt. Und der Deich leer. Nur die Schafe äugen verärgert über den Zaun und verstehen nicht, warum ihnen der Zugang versperrt bleibt. Auch für sie scheint der Sommer vorbei.

Montag, 25. Juni 2018

Meldorfer Mahnwache

Noch immer Herbst, kalt und grau.
18:00-18:30 Uhr Südermarkt
Meldorfer Montags Mahnwache für den sofortigen Atomausstieg

Sonntag, 24. Juni 2018

Johanni

Pünktlich zum Sommeranfang ist es kalt geworden. Die Nordsee hat sich auf den Stand von meinem Anbaden Anfang Mai abgekühlt. Die Heizung schaltet auf Winterbetrieb. Ich bleibe am Schreibtisch kleben. Der Wind ist gemein. Ein Schauer jagt den nächsten. Die Bauernregel sagt: "Regnet's am Johannistag, regnet es danach noch 14 Tag." Die Alternative, die es immer gibt, hingegen: "Bleibt es an Johanni trocken und warm, macht das den Bauern nicht arm." Interessant die Negativumformung der Schönwetterfolgen.

Samstag, 23. Juni 2018

Infrarot

Das aufsteigende Licht. Die Erleuchtung am Himmel über Island. Raben und Krähen sehen anders als Menschen, habe ich gestern gelernt. Das ist nicht weiter erstaunlich. Erstaunlich ist, dass Kolkraben, zum Beispiel, Infrarotlicht sehen können und deshalb in ganz anderen Lichtverhältnissen leben als wir. Und wir gar nicht ahnen, was die Viecher alles sehen.
Weiter habe ich gestern Abend gelernt, dass die Camera Obscura Infrarot Licht nicht schluckt. So wie es das menschliche Auge tut. Oder die Kamera meines Smartphones. Oder andere, moderne, handelsübliche, digitale Fotoapparate. So ein unzeitgemäßes Ding wie die Camera Obscura zeigt dem Menschen, was am Himmel über dem berühmtesten Wasserfall Islands wirklich ist. Grelles Licht, das sich im Wasser auf der Erde spiegelt. Mit einem dunklen Schweif, der sich womöglich auch spiegelt. Wir sind von Wesen und Quellen und Energie umgeben, von denen wir keine Ahnung haben.

Freitag, 22. Juni 2018

Die kürzeste Nacht

Das war es also, mit dem aufsteigenden Tageslicht. Mein toter polnischer Meister wäre heute 92 Jahre alt geworden, seine am gleichen Kalendertag geborene Tochter ist entsprechend jünger. Die kürzeste Nacht habe ich unter Dach und Fach verbracht - so wie die letzten ungefähr zwei Dutzend Nächte auch. Sintflutartiger Regen verhindert alles herrlicheinsame Schlafen an frischer Luft, unter freiem Himmel, mit garantiertem Vogelweckruf.
Ich fahre nun unverdrossen zum Morgenhochwasser an den Deich. Die Regenradarprognose sieht einigermassen positiv aus. Irgendwie muss der Tag ja beginnen.

Donnerstag, 21. Juni 2018

Sommeranfang

Ich fahre nach Großenrade. Verbringe den Tag im Atelier von Dieter K. Mehr dazu an anderer Stelle. Wir hatten uns für den Sommeranfang verabredet, weil uns das ein erfolgversprechender Tag nach der Wochenmitte schien. Ute hat uns Schweizer Reis als Verpflegung mitgegeben, leicht süß, mit weißen Johannisbeeren, Himmlisch! So etwas, sage ich, habe ich in der Schweiz nie gegessen! Wir sitzen lange, nachdem wir lange in alle Ecken geguckt haben. Wärmen die klammen Fingen an den Teeschalen. Draußen geht immer wieder die Welt unter.

Mittwoch, 20. Juni 2018

"Für immer und ewig"

Während meiner Lieblingsbeschäftigung - Säubern des Bürgersteigs - gefunden: ein Stück Papier, ordentlich zusammengefaltete, wie sich bei näherer Betrachtung herausstellt. 
Jetzt liegt es auf meinem Küchentisch und sieht aus wie ein Stück Knäckebrot. Perforiert und zum Reinbeißen.
Aus Neugier übergab ich das Papier nicht sofort der blauen Mülltonne. Ich faltete es auseinander. War gefasst auf einen Einkaufszettel oä (= oder ähnlich) Schnödes. Was man eben so verliert, wenn man unterwegs ist.
Was aber zum Vorschein kam übertraf meine kühnsten Vorstellungen. Das Leben am Straßenrand ist viel reicher als die ganze Weltliteratur! Ein Liebesbrief! Handschriftlich! In Blau. Auf kariertem Untergrund.
An: "Mein lieber Ehemann". Datiert vom "7.2.2018". Ist also schon ein bisschen herumgekommen und hat gelitten unter Wind und Wetter. Der Fundort entspricht nicht notwendigerweise dem Tatort!
Wer den Brief vermisst und wieder haben will, melde sich.

Dienstag, 19. Juni 2018

Ausflug

Schon wieder Itzehoe. Aber in einer anderen Sache. Und rechtzeitig zur Kirschenernte bin ich wieder zurück. Die Vögel mögen in diesem Jahr keine Früchte, keine Beeren. Sie verschmähen alles. Kirschen, Johannisbeeren, Felsenbirnen. Es ist drückend heiß. Und ein elender Westwind bläst mir ständig die Zweige ins Gesicht. Nach getaner Arbeit fahre ich mit schwarzen Fingerbeeren an den Deich, kämpfe mich gegen den Elenden, den Ewigheutigen, den Fahrradfeind. Wildes Wasser. Hohes Wasser. Noch eine Stunde nach Höchstwasserstand ist die halbe Badetreppe überflutet. Ich bin allein und kämpfe mich nun bei ablaufendem Wasser gegen die Fluten auf die Badeboje zu. H. kommt plötzlich im weißen Handtuch übern Deich gelaufen. Nach dem Schwimmen essen wir im Windschatten eines umgestürzten Strandkorbs selbstgebackenen finnischen Beerenkuchen.

Montag, 18. Juni 2018

Meldorfer Mahnwache

18:00-18:30 Uhr Südermarkt
Meldorfer Montags Mahnwache für den sofortigen Atomausstieg

Sonntag, 17. Juni 2018

Sonntag

Unfreundliches Wetter, immer wieder Regengüsse. Die Kirschen sind reif, aber irgendwie wollen die Amseln sie nicht. Also backe ich Kuchen. Sie sind schon zu reif, zu schwarz. Koche Marmelade. In H's Garten entdecke ich einen Ginkobaum. Am Wattenmeer! Ich fahre mit, an den Deich. Mit dem Auto, das in der Garage neben dem Ginkobaum zu Hause ist. Das Wasser sagenhaft, die Wellen tragfähig. Nur der Wind böse und kalt. 

Samstag, 16. Juni 2018

Samstag

Im LLUR (Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und Ländliche Räume) Itzehoe. Schiedsleute, Bezirksvereinigung. Jahreshauptversammlung. Kurze Schulung. Geht alles so glatt über die Bühne, dass ich pünktlich zum Hochwasser um 15:30 Uhr an der Meldorfer Bucht in die kalten Fluten steige und mein Dreieck schwimme. 

Freitag, 15. Juni 2018

Orgelnacht

18:00-22:00 Uhr St. Jürgen Heide. Orgelnacht im Rahmen der offenen Kirche.
Eröffnet wird sie um 18 Uhr mit einer Komposition von Traugott Fünfgeld (*1971) für Orgel und Bläser. An der Orgel Sebastian Schwarze-Wunderlich, vor den Bläsern Gunda Köster. Sie wetteifern tapfer miteinander durch die Jahrhunderte.
19:00 Uhr: Peter Heeren spielt eigene Kompositionen sowie das Magnificat quarti toni von Hans Leo Hassler (1564-1612)
20:00 Uhr: Gunnar Sundebo spielt Buxtehude, Bach, Scheidemann und Mendelssohn-Bartholdy.
21:00 Uhr: Anne Michael spielt eigene Improvisationen sowie Bach und Alexandre Guilmant (1837-1911)
Vier Konzerte an einem Abend. Umsonst und drinnen. Von hochkarätigen Meistern, Komponisten und Interpreten.
Um eine Spende zugunsten des Orgelbauvereins wird gebeten.

Donnerstag, 14. Juni 2018

Hanebüchen

Der Wind ist fahrradfeindlich. Aber ich fahre. Und trotze. Und schwimme. Die Wellen sind menschenfeindlich. Aber mich brechen sie nicht. Man kann jede Geschichte, ob erfunden oder nicht, erstunken oder erlogen, jede Aussage, jeden vollständigen Satz als hanebüchen bezeichnen. Das bedeutet dann, dass das Gesagte der Geschriebene empörend, unverschämt, derb, klobig, grob oder unglaubwürdig ist. Hanebüchen ist aber ein Handwerkerwort. Gehört in mein Zimmermannsalphabet. Kommt vom Holz der Hagebuche, das sehr knorrig ist aber nach Belieben beschnitten werden kann. Davon leitet sich der helvetische "Hag" (=Zaun) ab. Überhaupt beanspruchen die Alemannen den Baum für sich. So soll eine Siedlung Haganbuah oder später Haganbuochon schon um 850 existiert haben. Das Geschlecht "Hagenbuch" trott erstmals 1130 urkundlich auf. Auch im Volksliedschatz kommt die Hagebuche vor, als Adjektiv; "wenn eine tannigi Hose hät und hegebuechigi Strümpf ...."! Waldbekleidungsaccessoires!

Mittwoch, 13. Juni 2018

Neumond

Ich habe eine Mitfahrgelegenheit. Der Wind ist immer noch fahrradunfreundlich. Tobt von Nordwest auf den Deich zu. Wühlt das Wasser auf. Peitscht uns Schaumkronen mitten ins Gesicht. Frech und vorlaut. Endlich Wellen! Endlich Erfrischung. Endlich Zittern vor Kälte.
Am Abend trotze ich den Amseln in meinem eigenen Garten zwei Kilo frische Früchte ab. Felsenbirne, Sauerkirsche und schwarze Kirschen. Es ist alles anders in diesem Jahr. Die Natur beeilt sich, ihr Pensum zu absolvieren. Die Kirschen sind winzig, die Felsenbirnen alle auf einmal reif, so dass auch die Vögel verwirrt sind und nicht mehr wissen, wo sie anfangen sollen zu picken. Ich nutze diesen gap (nicht Gag) für mich. Diesen Hiatus in ihrem Fressverhalten. Meine Nachbarin füttert die Vögel mit Aldiäpfeln und Lidlpapayas, was sogar die Raben und Tauben mittlerweile verschmähen. Auch die bevorzugen nur noch local food.

Dienstag, 12. Juni 2018

Schlagfittich

Wilder Wind und immer wieder Sprühregen. Kein Ausflug an den Deich. Kein Schlafen im Garten. Schlagfittiche waren im Mittelalter Gänse- oder Entenflügel - die Flügel der Gefiederten eben, die man schlachtete und aufaß. Um sie zu fangen, musste man sie an den Flügeln festhalten.
Bei den Menschen ist das anders. Wenn man die am Schlafittchen festhält, will man sie weder schlachten noch aufessen. Da Schlafittchen ist ja auch kein Flügel. Menschen können nicht selber fliegen. Sie können sich nur in ein Fluggerät setzen. Das Schlafittchen ist der Jackenzipfel, vielleicht war es mal das Revers, die aufgeschlagene obere Vorderkante eines Sakkos, Mantels oder Blazers. Also Kleidungsstücke für den maskulinen Teil der Menschheit. Ergo sind nur Männer böse Buben, die frau schon mal am Schlafittchen packen muss, um ein Wörtchen mit ihnen zu reden.

Montag, 11. Juni 2018

Kühler Montag

18:00-18:30 Uhr Südermarkt
MMM - Meldorfer Montags Mahnwache für den sofortigen Atomausstieg

Sonntag, 10. Juni 2018

Regen

Wie wohltuend! Eigentlich wollten wir mit dem Auto zum Hochwasser an den Deich fahren. Aber wir kämen ja nicht trockenen Fußes ins Wasser! So bleibe ich still sitzen in meinem leeren Wohnzimmer und sinniere über Bachs Kantate BWV 18 "Gleich wie der Regen und Schnee vom Himmel fällt" - die natürlich in die Vorfrühlings- bzw Endwinterzeit gehört. Aber haben Jahrezeiten überhaupt noch eine Berechtigung oder Zukunft? Aus der protestantischen Kirche Trogen/CH:

Samstag, 9. Juni 2018

Regen

Regen! Endlich Regen und alles atmet auf. Der Garten, die Vögel, die Luft. Ich war so müde, als ich am Abend vom Schwimmen zurückkam, dass ich auf jedes Experiment nur noch verzichten wollte. Die Vorstellung, dass ich mitten in der Nacht vom Regen aus meinem Gartenbett vertrieben würde, war so grauenvoll, dass ich aus purem Mitgefühl noch den Bambus wässerte und das Gemüsebeet, dann alles in die Garage räumte, was sich in die Garage räumen lässt und mich zum Schlafen ins Haus zurückzog. So wie das alle Menschen in unseren Breitengraden zu dieser Zeit tun.
Ich schlief traumlos, nur das Knie regte ab und zu eine andere Position an. Der Regen muss wie eine Katze gekommen sein. Ich hörte ich ihn nicht und stelle nun verwundert fest, dass die Regentonne bereits randvoll ist. Es sprüht immer noch angenehm vom Himmel. Ich laufe durch das halbleere Haus und sperre alle Fenster auf. Regen! Endlich Regen und alles atmet auf. Auch das Haus und der Staub und die gepackten Umzugskisten.

Freitag, 8. Juni 2018

Hitze

Heute ist Welttag der Ozeane. Am Wattenmeer ist es noch immer heiß. Vom frühen Morgen an. Natürlich wird der Welttag mit dem Thema "Meeresmüll" gefeiert. Auch die Antarktis ist voller Plastik, falls noch irgendjemand die Illusion hat, das Zeug bliebe da liegen, wo wir es hinschmeißen.
Welttag der Ozeane. Ich fahre am Morgen zur Marktandacht. Die neue Kantorin improvisiert im Orgelnachspiel über EG 140, Brunn alles Heils, dich ehren wir. Kühles Plätschern kommt von der Empore herunter. Wie wohltuend. Wer den Text nachverfolgen will, kann es hier tun: http://www.liederdatenbank.de/song/1353. Die Meldorfer Improvisation hingegen ist gottseidank nirgends abrufbar. Wie wohltuend! In dieser unsäglichen Welt des permanenten Multiplizierens.
Welttag der Ozeane. Auf facebook finde ich ein Foto von Martin Stock. Wie wohltuend! Manchmal lohnt es sich, die Mittagsstunde zu vertrödeln. Niedrigstes Niedrigwasser an der Meldorfer Bucht. Tiefblaues "Wellenspiel" auf meinem Bildschirm. Wie wohltuend!
Welttag der Ozeane. Der Nationalpark Wattenmeer verweist auf die "Refill-Aktion": Wasserflaschen nicht wegwerfen, sondern wieder auffüllen. Hier gibt es eine interaktive Karte mit den Refill-Stationen im ganzen Land: https://refill-deutschland.de/ Meldorf ist (noch?) nicht dabei.
Welttag der Ozeane. Das Hochwasser kommt erst am Abend. Als ich verschwitzt, die Hitze lässt ja nicht nach, den Deich erreiche, gehen die letzten Nacktschwimmer gerade nach Hause. Denen wird es immer irgendwann zu kalt. Am Textilstrand hingegen tummeln sich Kind und Kegel. Ich schwimme mein Dreieck, ziehe etwas Langärmliges über das Kurzärmlige und mache mich frohgemut auf den Heimweg. Der Wind hat nachgelassen. Wolken besetzen den Himmel. Wie wohltuend. Kühle statt Kitsch zum Tageslichtende.

Donnerstag, 7. Juni 2018

Hitze

Ich schlafe erst ein, wenn die Sterne über mir leuchten. Also praktisch nie. Denn der Himmel wird nicht mehr dunkel. Trotzdem werde ich von den Vögeln aufgeweckt. Die Nächte werden immer kürzer. Die Hitze immer länger. Probe am Abend zu Hochwasserzeit. Ich kann den ganzen Tag keinen klaren Gedanken fassen. Gieße meine Kartoffeln. Und die Weinbergzucchinis, die Tomaten, den Bambus, den neuen Rasen. Eine Stunde am Morgen. Eine Stunde am Abend. Die Amseln klauen mir das trockene Gras aus den Baselbieter Röteli Töpfen, welches ich zum Mulchen verteile. Damit die Erde nicht so schnell austrocknet. Sie trocknet natürlich trotzdem mehr als schnell aus.
Auf Eiderstedt ist indessen wieder eine Helgolandfatamorgana zu sehen. Bei leichtem Ostwind entstand am frühen und sehr klaren Abend eine spiegelnde Sprungschicht am Horizont. Vom Deich bei Westerhever erkannten die Schutten einen deutlichen "Strich" weit draußen, von bloßem Auge. Helgoland nach oben gespiegelt. Später drehte der Wind auf Nord und zeigte Helgoland noch einmal, diesmal richtig herum. Und die Mühlen der Offshorewindparks nordwestlich der Insel. Mit der Abkühlung nach Sonnenuntergang, also jetzt, verschwinden diese Bilder wieder. Und es bleibt nur der Himmel.

Mittwoch, 6. Juni 2018

Hitze

Es gibt Eis am Deich, so heiß ist es noch nach Feierabend und Ladenschluss. Der Wind kommt wieder aus Ost. Der Himmel voller spitzer, gegeneinander gerichteter Pfeile. Flugzeuge.

Dienstag, 5. Juni 2018

Hitze

Endlich Wasser in der Meldorfer Bucht. Aufgepeitscht von West.
Die Krone der Schöpfung: Eine Rose, mit einem Stamm dicker als mein Bein, wächst in einen Apfelbaum hinein und hinauf, über ihn hinaus, ergießt ihre Blüten über seine Äste und Blätter und noch unreifen Früchte. Wo ist nun das Paradies abgeblieben? Wo die Schlange und ihre Verführungen? Die blendendweiße, dornige Schleier. Deckt alles ab. 

Montag, 4. Juni 2018

Mahnwache

18:00-18:30 Uhr Südermarkt
MMM - Meldorfer Montags Mahnwache für den sofortigen Atomausstieg

Sonntag, 3. Juni 2018

Donnerwort

" O Ewigkeit, du Donnerwort" heißt die Bachkantate zum heutigen ersten Sonntag nach Trinitatis. Es hat in der Nacht leicht geregnet und die Temperaturen sind freundlicherweise etwas zurückgegangen.
Wir - die Dithmarscher Fangemeinde - fahren erst am Abend nach Heide in die Kirche. Zum 15-jährigen Bestehen von jazzcoast.di wird um 18:30 Uhr in St. Jürgen ein Konzert gegeben mit: Nils Landgren (Posaune), Ingolf Burkhardt (Trompete), Roland Cabezas (Gitarre)  und Sebastian Schwarze-Wunderlich (Orgel)! Leider komplett ausverkauft. Wer keine Karte hat ... - oh, Ewigkeit, Du Donner Wort!

Samstag, 2. Juni 2018

Reisemärchen

Frau will einfach nur von A nach B. Oder von X nach Y.  Von Meldorf nach Neumünster. Von M nach N. Die DB verarscht mich allerdings schon im Internet, da sie mir die naheliegendste Verbindung nicht anzeigt. Dann bedeutet es erfahrungsgmäß nichts, wenn ich vor Verlassen des Hauses um 05:55 nochmals den virtuellen "Streckenmanager" befrage. Es ist mir oft genug passiert, dass in der Viertelstunde, die ich zu Fuß bis zum Bahnhof brauche, die Eisenbahnwelt an der ganzen Westküste in sich zusammenkracht und der Zug "leider" ausfällt. Ist ja Samstag. Frisch der Morgen. Keiner muss zur Arbeit. Die Wochentagspendler sollen mal ihren verdammten Schlaf nachholen.

Freitag, 1. Juni 2018

Kohlmärchen

Dithmarschen. Kohlland. Aber warum wird so wenig über den Biokohlbauern berichtet und so ausführlich über die Schädlinge, gegen die der konventionelle Kohlbauer sein ganzes Gift verspritzen muss?
https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/Kohlanbau-der-Superlative,wiegehtdas440.html