Montag, 30. Juni 2014

Sonntag, 29. Juni 2014

Die Sendung mit der Maus

Zum Sonntagsfrühstück traditionell die Sendung mit der Maus, heute: Das Fussballalphabet.
 

Samstag, 28. Juni 2014

Südsee oder Nordsee?

Was in einem aufwändigen Prozess, in mühseliger Arbeit über Jahrzehnte, ja Jahrhunderte trockengelegt wurde - der Küstenstreifen zwischen Meldorf und der heutigen Nordseeküste, will nun ein Meldorfer Architekt wieder fluten. Sein ambitioniertes Projekt sieht einen Südsee im Westen der Stadt bis zum alten Meldorfer Hafen. Das Wasser wieder an den Fuß des Domhügels heranholen? Wozu?
Und wo soll in Zukunft der Kohl an der Kohlstrasse wachsen? Wie die Kartoffeln in meinen Kartoffelautomaten kommen? Und wie ich an die Meldorfer Bucht gelangen? Schwimmend?  

Freitag, 27. Juni 2014

Siebenschläfer

Es fällt kein Tropfen Regen. Es ist heiß wie schon lange nicht mehr am Wattenmeer. Mein Schwager in Berlin geht heute in Rente. 

Donnerstag, 26. Juni 2014

Wir sind jetzt noch größer

Die Unesco hat entschieden: der dänische Teil des Wattenmeers gehört nun auch zum Weltnaturerbe. Damit umfasst das "grenzüberschreitende Weltnaturerbe Wattenmeer" 11 500 Quadratkilometer.

Mittwoch, 25. Juni 2014

Die Feuersbrunst von 1559

Rund um den riesigen Heider Marktplatz wird gebuddelt. Wo früher der Heider Hof stand, entdeckten jetzt Archäologen u.a. ein Stichmesser aus dem 16. Jahrhunder. Und Spuren, die auf den Brand vom 13. Juni 1559 hinweisen. Er zerstörte mehr als zwei Drittel Heides, und wahrscheinlich legten die Dithmarscher Bauern ihn selbst. Um Herren ihres Schicksals zu bleiben. Die Stadt und sich selbst nicht dem Feind zu überlassen. Verbrutzelten sie alle stolz.

Dienstag, 24. Juni 2014

Fortbildung

Heute, 14 Uhr: meine erste Besprechung und Fortbildung der Schiedsfrauen und Schiedsmänner. In der Kantine im Keller des Amtsgerichtsgebäude in Meldorf. Es gibt Kaffee und Kekse. Ich kenne nur den Sitzungsleiter. Die Hälfte der Anwesenden sind Frauen. Immerhin.

Montag, 23. Juni 2014

Sonntag, 22. Juni 2014

Tag oder Nacht?

Die kürzeste Nacht des Jahres. Es hat endlich geregnet, geschüttet, was der Himmel hergibt und der Bambus atmet grün. Es ist immer noch hell, die Sonne geht in sieben Minuten auf.
Meinem Meister zum achtundachzigsten Geburtstag. Trzymaj się dzielnie!

Samstag, 21. Juni 2014

Nordsee oder Ostsee? Urtext

http://www.taz.de/Der-sonntaz-Streit-/!140810/
Mein 144 Wörter-Urtext zum längsten Tag des Jahres:

Wer nie das Watt knistern hörte, nie zähflüssigen Schlick zwischen den Zehen spürte, nie bei Seichtwassertide Löffler pendeln sah, der hat etwas verpasst in seinem Leben. Über die Strömungsrippeln auf dem trockengefallenen Meeresboden können wir in der Meldorfer Bucht so weit hinauslaufen, bis die Erdkrümmung hervorkommt, das Hinterland jenseits des grünen Deichs Kopf steht und die Weidenbüsche im Kronenloch vergeblich dem ablandigen Wind widerstehen. Statt Sand lieben wir am Wattenmeer Schafe. Sie halten die Grasnarbe kurz und bewahren unsere Häuser auf dem Geestsporn vor Überflutungen. Wir bewundern die Raspelzunge der Wattschnecken, den Orientierungssinn lichtscheuer Sandlückenbewohner und Seelavendel, der die kompliziertesten Salzdrüsen der ganzen Schöpfung besitzt! Wer nie über Treibsandteppiche floh, nie die Ekstase ruffreudiger Austernfischer bei der Jagd auf Herzmuscheln am Wassersaum erlebte, nie in einer Vollmondnacht bei Springhochwasser nackt in der thermisch geschichteten Nordsee badete, der hat noch etwas vor in seinem Leben.

© Judith Arlt 2014

Ostsee oder Nordsee?

Das ist pünktlich zum Sommeranfang in der Sonntaz die Frage:
http://www.taz.de/1/archiv/digitaz/artikel/?ressort=me&dig=2014%2F06%2F21%2Fa0029&cHash=390d6e12da8bd33dbaa6c15f1ab06c15
Leider hat mir die Redaktion so unschuldige Wörter wie "Meldorfer Bucht" und "Geestsporn" sowie das Adjektiv zu den Austernfischern ("ruffreudig") und die Ergänzung zur Nordsee ("thermisch geschichtet") gestrichen. 

Freitag, 20. Juni 2014

Vogel oder Mensch?

Immer noch Schafskälte. Ich trotze meinen Gartenbewohnern ein Kilo Felsenbirnen ab, ein halbes Kilo Kirschen, die letzten Rhabarberstängel und ein paar magere Erdbeeren. Die Wacholderdrosselmutter schnattert mich erbost an, verjagt mich sogar von meinem Gartentisch, da sie dort bequem ihre noch flugmüden Jungvögel füttert.
Wir müssen aber auch irgendwie über den nächsten Winter kommen. Für die Amseln schleppe ich dann wieder zentnerweise Sonneblumenkerne an, für die Meisen eimerweise Meisenknödel, die Eichhörnchen verstecken überall ihre Nüsse. Wo führt das bloß hin? 

Donnerstag, 19. Juni 2014

Schneckenaphrodisiaka

Der scharfe Wind trocknet die Erde vollkommen aus. Wir leben in der Wüste. Ich soll abends nicht mehr gießen, rät der Gärtner. Damit die Schnecken nicht angelockt werden. Du kannst ihnen auch Bier hinstellen, sagt der Nachbar. Kürzlich holte ich ein kopulierendes Pärchen in der Nacht von der Garagenwand. Was zu weit geht, geht zu weit. Den Kohlrabi haben sie schon wieder kahl gefressen. Salat wächst bei mir nicht. Die dünnen Lauchhalme scheinen ihnen nicht zu schmecken. Auch die stacheligen Zucchinipflanzenblätter meiden sie. Ich werde in Zukunft nur noch anpflanzen, worauf meine Hausschnecken nicht stehen.  

Mittwoch, 18. Juni 2014

Monilia Spitzendürre

Und schon hat uns die Schafskälte. Ein eisiger Wind fegt ums Haus. Kein Mensch arbeitet mehr am Gartentisch. Die Amseln frohlocken in den Sauerkirschen. Der Baum ist krank, leidet an der Monilia Spitzendürre. Der Pilz liebt niederschlagreiches Wetter während der Blühperiode. Ich habe es versäumt, rechtzeitig zur Astschere zu greifen.

Dienstag, 17. Juni 2014

Der letzte Vorsommertag

Der Nachbar trimmt seinen Rasen und über meinem Kopf donnern im Tiefflug Maschinen der Bundeswehr. Ich sehe sie nicht, ich höre sie nur.
Das Amt Mitteldithmarschen teilt auf seiner Website mit:
"Wenn Sie sich von militärischem Fluglärm belästigt fühlen oder Fragen zu den Themen Fluglärm oder Tiefflug haben, können Sie sich direkt an die Bundeswehr (Luftwaffe) wenden."

Montag, 16. Juni 2014

164. Mahnwache in Meldorf

18:00-18:30
Wir trotzen dem Fußball und halten die 164. Meldorfer Mahnwache für den sofortigen Atomausstieg ab, genießen eine halbe Stunde Sonne auf dem Südermarkt.

Sonntag, 15. Juni 2014

Fortuna

Auch die Fortuna ist keine Frau. Sondern einer der beliebtesten Windmühlennamen in Dithmarschen (zB in Wackenhusen, Wennemanswisch, Strübbel, Pahlhude, Lunden, Lehe, Krumstedt, Karolinenkoog, Fedderingen, Dörpling, Bunsoh u.a.). Auch die Nordermühle in Meldorf heißt Fortuna, die Südermühle hingegen Helene (früher salopp Christel). Es ist naheliegend, dass die Mühlen Frauennamen wie Augusta, Elfriede oder Rosine tragen, obwohl so gut wie alle Holländer sind. Besonders adrett der Name der Heider Mühle an der Rüsdorfer Straße: "Hockdrossel". Oder in Kleve in Hebräisch: "Alles mit Gott und nichts ohne ihn". Oder speziell für mich in Westerbüttel, Mitteldeich: "Venti Amica".

Samstag, 14. Juni 2014

Kellerholländer

Der Kellerholländer ist kein Mann, sondern ein Windmühlentyp in Dithmarschen. Es gibt auch (selten - nur in Norderdithmarschen) Erdholländer, Galerieholländer, Dachholländer (nur in Süderdithmarschen). Ich habe ein Buch geschenkt bekommen: Mühlengeschichte Dithmarschens. Eine einzigartige Sozialgeschichte, lobt der Klappentext. Fütr mich eine wundersame Wörtesammlung mehr.

Freitag, 13. Juni 2014

Springhochwasser

Der Vollmond ist in dieser Minute voll - aber das Springhochwasser (= das Hochwasser, das der Springzeit am nächsten kommt!) trifft meine Meldorfer Bucht frühestens in sieben Stunden. Die Flut läuft heute besonders hoch auf! Springen können aber nur wir Wattenmeerbewohner, Mond und Sonne überlagern sich nie ruckartig am Himmel. Sie verstärken die Gezeitenkräfte gemessenen Schrittes im Raum-Zeit-Kontinuum. Wir hingegen springen gehetzt vom Schreibtisch auf und wollen am Freitag, dem Dreizehnten (dem Einzigen in diesem Jahr!) pünktlich um 13:13 auch bei garstigem Gegenwind durch den Speicherkoog die Badestelle Nordermeldorf erreicht haben.

Donnerstag, 12. Juni 2014

Mitschwingungsgezeiten

Das Kronenloch ist ein Flachwassergebiet, ein einmaliges Salzwasserbiotop in einem eingedeichten Koog. Mit Strandkrabben und Wattwürmern. Mit Salzwiesenpioniergesellschaften und Orchideen-Arten, Sumpf-Herzblättern, Röhrichten, Weiden. Hier treten Mitschwingungsgezeiten wie Seichtwassertiden auf. Sie stehen in nichtlinearer Wechselwirkung mit den astronomischen Tiden, sind harmonische Teiltiden der Gezeiten. Sie können die Tidekurve verformen, die Steigdauer des Wassers verkürzen und seine Falldauer verlängern, sogar stationäre Phänomene wie zeitunabhängige Restströme bewirken.

Mittwoch, 11. Juni 2014

Löffler im Kronenloch

Die Löffler (wir kennen sie schon, siehe blogs vom 9.8.2011 und 20.5.2011) brüten wieder auf Trischen, weil sie dort ihre Ruhe haben. Keine Beutegreifer ihre Nachkommen bedrohen. Und die Löffler kommen ins Kronenloch, weil sie hier Nahrung finden. Im Seichtwasser nach Fischen und Fröschen seihen, durch pendelnde Kopfbewegung mit dem langen Schnabel Nahrung aus dem flachen Wasser filtern und sich vollfressen.

Dienstag, 10. Juni 2014

Bambusblätter

Die ersten frischen, gestreiften Bambusblätter zeigen sich.
Gardena schickt aus Kulanz einmalig und kostenlos eine Anschlusshülse komplett und ein Hahnstück für unsere undichte Wandschlauchtrommel. Der Bambus kann wieder gewässert werden!

Samstag, 7. Juni 2014

Pfingstkonzert

Pfingstkonzert in St. Jürgen, Heide
Heute Samstag, 7. Juni, 18 Uhr

Es singen das Ensemble Voces und die Heider Kantorei

a capella oder begleitet von der Hamburger Ratsmusik
unter der Leitung von Sebastian Schwarze-Wunderlich
 doppelchörige Motetten von Johann Sebastian Bach, Johann Pachelbel, Johann Christian Bach, Heinrich Schütz, Felix Mendelssohn Bartholdy, Johannes Brahms und Max Reger. 

Eintritt: 10 Euro / erm. 8 Euro 

Freitag, 6. Juni 2014

Goldlauch

Der Goldlauch hat sich ins Bambusbeet gestohlen. Ist ein Zierlauch, riecht und schmeckt wie Bärlauch, soll wie der unbedenklich verzehrt werden können.

Bislang wuchs er nur an der Ecke des Rosenbeets auf der Südseite des Hauses:


Donnerstag, 5. Juni 2014

Burgfrieden

Die Brandgans ist eine Höhlenbrüterin. Jäger sind auch Menschen. Mein gestriger Wattführer auf Helmsand ist auch Jäger. Jäger nennen die Brandgans gerne Fuchsgans. Denn sie wissen, wo Brandgänse brüten, ist oft der Fuchs nicht weit. Sehr zum Schaden für den Fuchs. Wenn der Jäger nahe ist.
Füchse lassen Brandgänse die Eier in ihren Wohnungen, im Fuchsbau ablegen und ausbrüten. Bis die Jungen flügge werden, herrscht Burgfrieden. Die Brandgans und ihre Kinderschar sind im Fuchsbau besonders sicher, weil sich erstens kein anderes Raubtier an einen bewohnten Fuchsbau heran traut und zweitens der Fuchs in einem bestimmten Radius um seinen eigenen Bau herum keine Beute reißt.
Meist überlässt die Brandgans, erzählte der Wattführer gestern auf Helmsand, dem Fuchs freiwillig eines ihrer Jungtiere, bevor sie aus seinem Bau auszieht. Aus Kulanz. Als Miete.

Mittwoch, 4. Juni 2014

Salzwiesen

Ich fahre ans Meer. Stapfe mit Wattführer und einer Handvoll Begeisterter bei auflaufendem Wasser durch die Salzwiesen auf der einzigen Dithmarscher Hallig, der Hallig Helmsand. Wir beobachten Vögel, die hier angeblich gar nicht so ideale Brutbedingungen finden wie immer behauptet. Die Betretungsverbote haben mehr prophylaktischen Charakter. Man will hier "Autobahnen" (Touristenströme) vermeiden. Ein paar Meter geteerter Straße im Niemandsland erinnern an einen Tatort, der hier einst gedreht wurde.

Dienstag, 3. Juni 2014

Sanderlinge

Der Vogelwart auf Trischen hat Sanderlinge gesichtet. Nicht zu verwechseln mit Sonderlingen. Der Vogelwart hat die ungewöhnlichen Gäste gezählt und beobachtet. Sie sind farbberingt. Einige kommen aus Grönland, einer wurde in mehreren Wintern auf Lanzarote "abgelesen". Den Zugvögeln geht es es nicht besser als der Kanzlerin und jedem Verbrecher - es werden Bewegungsprotokolle erstellt. Zwei auf Mauretanien beringte sind dabei und einer aus Island.

Montag, 2. Juni 2014

Sonntag, 1. Juni 2014

Sommeranfang

Sommeranfang nur für die Meteorologen. Sie mögen es angeblich gerne mathematisch exakt zugeschnitten. Die Daten könnten besser statistisch erfasst werden, wenn der Jahreszeitenwechsel auf den Monatswechsel fällt. Eine idiotische Erklärung! Es regnet. W. kommt aus Lissabon zurück und wir essen Erdbeeren. Dann grabe ich die intrusive Distel am Bambusbeet aus und setze sie mitten in den Rasen. Anhaltender Regen macht den Boden weich.