Samstag, 31. August 2013

Certosa - Vento di Venezia

Das Cabrio ruht sich aus von den Strapazen im Parkhaus am Piazzale Roma. Wir sind im Dunkeln auf ein Vaporetto umgestiegen und schlafen, wie immer in Venedig, im VdV auf der Insel Certosa. Diesmal Zimmer 16, gestaltet von Aureli Ruiz: http://www.aureliruiz.net/LoveIndifference/clips/clipLoveItaly.html

Freitag, 30. August 2013

Donnerstag, 29. August 2013

Halmtriebleben

Es geht nichts über Fachleute und Fachvokabular. Der Bambusgärtner erklärt mir immer wieder die Welt. Wenn das Halmwachstum abgeschlossen ist, sagt er, beginnt das Rhizomwachstum. Aber manche Bambustriebe können sich nicht entscheiden, was sie sein oder werden wollen. Halm oder Rhizom. Baum oder Wurzel. Noch schöner (Alliteration!) gesagt: Wipfel oder Wurzel. Halme, die gebogen aus der Erde kommen, sind Endhalme. Sie werden, prophezeit der Bambusgärtner niemals stabil stehen und nach der Beblätterung zur Seite kippen, da sie keine Fußwurzeln haben. Die sollte ich abschneiden, da sie der Pflanze nur Kraft stehlen. Aber dazu habe ich noch kein Herz. Die Buckeltriebe hingegen, die wieder in die Erde zurückwachsen, darf ich stehen lassen. Die verhalten sich sozusagen evolutionskonform. Und ihre Buckel sollen noch auf Jahre hinaus in unseren Bambuswald zu sehen sein.

Dienstag, 27. August 2013

Hundeleben

Vor ungefähr einem Monat wurde der Swisscom-CEO tot in seinem Haus aufgefunden. Gestern wurde der Finanzchef der Zurich Insurance Group tot in seiner Wohnung aufgefunden. Beide Topmanager schieden zu Beginn einer Arbeitswoche freiwillig aus dem Leben. Der eine nach vierzehntägigem Urlaub. Die Schweiz ist ein Land, das man auf die eine oder die andere Art verlassen kann.

Montag, 26. August 2013

Sonntag, 25. August 2013

Der Eisbär in der Barentssee

Noch vor dem Frühstück in der Küche am Wattenmeer erklärt mir im norddeutschen Info-Radio einer der Söhne eines bekannten Schuhmachers die Welt: fressen und gefressen werden. Das ist der Lauf der Natur. Er hat im Polarmeer beobachtet, wie ein Eisbär eine Robbe reißt und frisst (ab Minute 21):
http://www.ndr.de/info/programm/sendungen/zwischen_hamburg_und_haiti/magazin179.html

Samstag, 24. August 2013

Der Pandabär von Wuhan

Da Hitze herrscht in China, bekommt der Pandabär im Zoo von Wuhan nebst Bambus zum Fressen Eisblöcke zum Abkühlen. Eisblockkopfkissen. Eisblockmatratze. Eisblockbauchundbeinkühlpad. Im Pandabärgerechten Riesenformat.

Freitag, 23. August 2013

Buckelbambus

Die neuen Triebe wachsen in die Erde zurück. Manche sogar, nachdem sie sich bereits geschält, begrünt, verzweigt und beblättert haben. Spüren sie den Winter oder was zwingt sie in einer derartig kunstvollen Kehrtwendung die Erde hinunter?

Donnerstag, 22. August 2013

Qi Gong in der Kunsthalle

Das Experiment heute: wir halten unsere Qi Gong Stunde in der Hamburger Kunsthalle ab. In der Galerie der Gegenwart. Im dritten Stock. Ausgerechnet vor Gerhard Richter. W. verschlägt es erstmals den Atem, er ist entsetzt, verliert den Boden unter den Füßen, vermisst das Erdgeschoss oder wenigstens eine einzige kahle Wand. Auf dem Heimweg, als wir gerade den Nordostseekanal überqueren, gesteht er mir, dass der deutsche Richter alles in sich vereine, was ihn, meinen deutschen Mann, an den Deutschen störe. Mich hatten diese Bilder überhaupt nicht gekümmert, erkläre ich. Mich hatten sie nicht berührt. Ich war mit mir selbst beschäftigt. Mir war sofort klar, sage ich auf der Eisenbahnbrücke hoch über dem Nordostseekanal, dass ich auf keinen Fall meine Wahrnehmungsübungen vor der Familie Schmidt machen wollte. Auch nicht vor Oswald. Allen dargestellten und allen anwesenden Menschen drehte ich den Rücken zu und war auf der Stelle bei mir. Und nur bei mir

Dienstag, 20. August 2013

Die Ausschüttungsempfängerin

Ich bin eine Ausschüttungsempfängerin. Die Verwertungsgesellschaft Wort wacht über meine Worte, mein geistiges Eigentum. Sie stellt ua sicher, dass Geld von denen kassiert wird, die geistiges Eigentum anderer, zB meines, nutzen - indem sie es uin die Hand nehmen, lesen, kopieren, zitieren. Ich bin eine wahrnehmungsberechtigte Aurotin sowohl für wissenschaftliche wie für belletristische Werke. Heute liegt ich der Check für das letzte Jahr im Briefkaste. Mit einem Schreiben, in dem ich als "Ausschüttungsempfängerin" angesprochen werde.

Sonntag, 18. August 2013

Die erste Kürbissuppe


Die erste Kürbissuppe der Saison. Der erste grüne Riesenkürbis aus meinem Garten. Am frühen Morgen streift ein Kater durch das Dickicht (wahrscheinlich auf dem Heimweg von der Disco). Er findet bei mir nix zu futtern und zieht mürrisch ab.

Samstag, 17. August 2013

Stadtradeln 2

Wir holen die ersten Kilometer. Das Meer ist voller Fußspuren, der Himmel voller Watteklumpen. Und am Horizont verschwommen der Bohrturm der Mittelplate - des größte Ölfeld Deutschlands mitten in unserem Nationalpark und Weltnaturerbe. Davor unschuldig ein Segelschiff in der Fahrrinne.

Freitag, 16. August 2013

Stadtradeln

www.stadtradeln.de
Ab heute radelt Meldorf wieder mit. Am Mittag wird es plötzlich warm. Die Meldorfer Stadtradler errangen letztes Jahr den ersten Platz (unter 162 teilnehmenden Kommunen) in der Kategorie Kilometer pro Einwohner.
 

Donnerstag, 15. August 2013

Mittwoch, 14. August 2013

Zu Hause 2

Neue Ernte: Keine Wassermelone! Ein grüner Kürbis! Schwer und prall. Noch nie hatte ich bereits im August solche Früchte im Garten.  

Dienstag, 13. August 2013

Montag, 12. August 2013

123. Mahnwache in Meldorf

Wir wachen immer noch im Wasserturm in Hamburg auf. Der Kopf noch voller Pärt. Adams Lament habe ich mir von ihm signieren lassen. Ein feiner Mensch mit einer feinen Handschrift. Dabei entlockte ich ihm ein Wort. "So?!" Fragend und staunend zugleich.
Wir fahren getrennt nach Hause, da jeder noch seine Sachen zu erledigen hat.

18:00-18:30 Südermarkt
Meldorfer Mahnwache für den sofortigen Atomausstieg

"Dieses Restrisiko können wir uns nicht leisten": http://bazonline.ch/ausland/asien-und-ozeanien/Dieses-Restrisiko-koennen-wir-uns-nicht-leisten/story/25041532

Sonntag, 11. August 2013

Pärt 3

Immer noch in Hamburg. Wir schlafen gut im ehemaligen Wasserturm. Den Tag verbringen wir im Grünen. Auf der igs (internationale gartenschau hamburg). Bei den aphrodisierenden Kräutern in den Blumenhallen. Den Abend im Rolf Liebermann Studio. Mit Arvo Pärt. Schon wieder. Und gerne immer noch. Elektrisiert und aufgeregt. Orient & Occident. Lamentate. Sinfonie Nr. 3. Tabula rasa. NDR Radiophilharmonie unter der Leitung von, wie gehabt, wie es sich gehört, - Tonu Kaljuste.

Samstag, 10. August 2013

Pärt 2

Wir sind in Hamburg. Zum Arbeiten komme ich so nicht, aber zum Frisör. Und zu Hagenbeck, zum ersten Eselspinguinküken aller Zeiten. Und zu unserem 236. Ehemonat. Allmählich werden die Jahre voll.
Am Abend: Arvo Pärt. Das Bekannte. Aber Selten live Gehörte. Fratres. Cantus in Memory of Benjamin Britten. Adams Lament. Salve Regina. Te Deum. St. Jacobi. Gesungen, gespielt und dirigiert, wie gehabt, von Esten.
Nachtrag 23:57: Fratres mit Harry Traksmann an der Violine. In der Hamburger Jakobikirche. Da kann man alle existierenden Aufnahmen dem Müll übergeben. Uns lief es kalt über den Rücken und in der Kirche knisterte es. Das Memorandum auf  Britten hörten wir letztes Jahr in Lübeck. Als Auftakt zu Brahms Deutschem Requiem. Pausenloser und applausloser Übergang damals. Aus heutiger Sicht absolut unverständliche Fingerübung. Damals von Schweizern gespielt. Man sollte das Werk vielleicht besser denen überlassen, die es verstehen. Und lieben. Wieder die demütige Geste des Dirigenten vor dem Komponisten. Pärt macht diesen ganzen Marathon mit.

Freitag, 9. August 2013

Pärt 1

Wir fahren nach Hamburg. Nicht am Donnerstag wie sonst. Nicht zu Tai Chi und Qi Gong. Sondern, heute, St. Michaelis. Arvo Pärt. Kanon pokajanen. Der Bußkanon. Ohne Pause. Vom estnischen Kammerchor gesungen, dirigiert von Tonu Kaljuste.
Nachtrag 23 Uhr: erstklassig, a capella, 26 Sänger, 13 Frauenstimmen, 13 Männerstimmen, In Anwesenheit des ergrauten Komponisten, der das Werk 1997 für diesen Chor und diesen Dirigenten geschrieben hatte. Meine Rückkehr in die Welt der orthodoxen Kirchenmusik. Besser geht nicht!

Donnerstag, 8. August 2013

Die Außen-Innentemperatur-Gleichung

Aus Polen erreichen mich gleich zwei Fotos von Außenthermometern, die bereits um 8 Uhr in der Früh über 30° Celsius anzeigen.
Ich erinnere mich unseres Minima-Maxima-Thermometers, das in einer vernachlässigten Ecke sein Dasein fristet. Ich muss es zuerst von einer dicken Staubschicht befreien, eh ich es fotografieren kann. Es rostet vor Kummer (schon wieder) vor sich hin. Und ich bin nicht in der Lage, die aktuelle Tagestemperatur abzulesen. Die elektronische Wetterstation in der Küche zeigt 21,8° außen und 21,8° innen an. Das Gleichgewicht ist gewahrt.

Mittwoch, 7. August 2013

Meine Kürbisplantage

Die Kürbisse überwuchern alles, wo einst die fichtenlausbefallenen Weißtannen standen. Auch den Bambus greifen sie an (längerfristig wird der Bambus natürlich siegen), die Ligusterhecke, meinen Kompost haben sie längst in Beschlag genommen. Die Kürbisse im Gemüsebeet hingegen sind vor Kummer eingegangen. Oder der Feldhase hat alles Grün weggefressen.

Dienstag, 6. August 2013

Die portugiesische Brotsuppe

Kaum sind die Gäste abgereist, fängt es an zu regnen. Also Zeit für eine warme Suppe. Gestern lag in der Biokiste eine Gemüsezwiebel so groß wie der Kopf eines Säuglings. Daraus wird nun mit dem Brot von vorgestern eine vorzügliche Suppe. Zwiebel klein schneiden und mitsamt dem Grünzeug in Öl etwas anschmoren, 5 Knoblauchzehen, ein Fingerbeerengroßes Stück Ingwer sowie eine Chilischote kleinhacken und dazugeben. 200 gr altes Bauernbrot (oder was gerade da ist, ich habe drei verschiedene Sorten) in Würfel schneiden und kurz mitbraten. Separat 1 Liter Gemüsebrühe aufkochen, zwei Eier darin schaumig schlagen. Fertig. Die Zwiebel-Brotmischung auf die Teller geben, mit Brühe übergießen, frische Petersilie oder Korianderkraut darüber geben. Löffeln und zufriedensein.

Montag, 5. August 2013

Sonntag, 4. August 2013

Der Steinzeithimmel

Wir fahren über den Fuhlensee (von dem nichts mehr zu sehen ist) und über Sarzbüttel nach Albersdorf. In das Steinzeitdorf. Sehen Steinzeitmenschen, beobachten Steinzeitzeremonien und spazieren unter einem Vorzeigesteinzeithimmel.

Samstag, 3. August 2013

Eine Hallig-Hooge-Frau

Letzte Nacht. Im NDR-Fernsehen. Welten, die aufeinander prallen. Hier passt nichts zueinander. Von der Hallig und den Halligleuten, den Halligfrauen, den Halligmännern, den Halligkindern, den Halligkühen, den Halligschafen, den Halligvögeln ... erfahren (und sehen) wir fast gar nichts. Vom Fernsehen und seinen Machern leider viel zu viel.
http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/ndr_talk_show/videos/ndrtalkshow2203.html


Freitag, 2. August 2013

Die Kreisverkehrsinseln

Das Dilemma vom letzten Julitag: wie ist der Plural von Kreisverkehr? Nach Duden ist der Kreisverkehr ein besonders geregelter, kreisförmiger Verkehr um einen Platz herum.
Vielleicht die Kreisverkehrsinseln?
Aber die Verkehrsinsel ist, wieder laut Duden, eine erhöhte Stelle innerhalb der Fahrbahn zur Lenkung des Straßenverkehrs.
Inseln sind immer erhöhte Stellen, sonst wären sie alle längst untergegangen.
Aber Kreise müssen keine Inseln sein.

Donnerstag, 1. August 2013

Der erste August am Wattenmeer

Zum ersten August ein Bambusbild: nach dem Regen und vor der nächsten Hitze. Etwas gebeutelt von Nässe und Wind, aber gut genährt und eigentlich überglücklich. Da heute die Restmülltonne geleert wird, entledige ich mich alles rot-weiß-Patriotischen, das sich aus unverwüstlichem Plastik oder feuersicher und wasserresistent beschichteter Pappe, in der Volksrepublik China, wahrscheinlich von Kinderfingern hergestellt, über die letzten Jahre bei mir angesammelt hat.