Dienstag, 28. April 2015

Die Welt in Liestal

endlich:
Der Welt, die schneller ist als die Worte, in Liestal! Temporeich und kostenlos: heute, 19:30 im Dichter- und Stadtmuseum, Rathausgasse 30 (über der Buchhandlung Poetenäscht) in Liestal
.

Montag, 27. April 2015

Samstag, 25. April 2015

Die Reise

Die Kirschbäume blühen, die Apfelbirnen blühen, die Felsenbirne blüht - Meldorf feiert sein 750-jähriges Stadtjubiläum und ich gehe.

Freitag, 24. April 2015

Gryfice

Die Delegation aus Gryfice ist eingetroffen. Ein Bürgermeister, der seit über 20 Jahren im Amt ist trifft seine Kollegin, die erst seit zwei Jahren im Amt ist. Warum es diese Städtepartnerschaft gibt, ist nicht so ganz klar, warum die Honoratioren da sind, hingegen schon.  

Montag, 20. April 2015

Samstag, 18. April 2015

Ringelganstage

Wir fahren nach Hooge. Dort werden ungefähr 50 Tausend Ringelgänse "erwartet" (aber die kommen ohne Einladung, ohne Aufforderung) und eine Handvoll überflüssiger Menschen.
http://www.kn-online.de/Schleswig-Holstein/Aus-dem-Land/Ringelganstage-starten-zum-18.-Mal-auf-Hooge

Mittwoch, 15. April 2015

sunrise

... und sie bewegt sich doch! Heute ist die Sonne am Schornstein des Nachbarn angekommen. Und am Himmel das unverbesserliche Flugzeug. Alle Tage wieder ... 

Parabene

Was sind Parabene? Die Hautärztin, von der ich mich mehr miss- als behandelt fühle, winkte mit einer eindeutigen Handbewegung ab, als ich auf ihre Frage, womit ich die Haut nach dem Duschen "rückfette", aufrichtig antwortete. Sie behauptete, mein momentanter juckender Ausschlag sei "Veranlagung". Ich kam gar nicht dazu, ihr zu sagen, wie alt ich bin und dass mich bisher diese "Veranlagung" noch nie geplagt habe. Jetzt aber schon. Auf meiner Körpermilch ist das Prädikat des Öko-Tests aufgedruckt, es ist vor kurzem von "gut" auf "sehr gut" hochgestuft worden, da der Hersteller seit neuestem auf "die bedenklichen Parabene" verzichtet. Die Dermatologin verschrieb mit ein Produkt, das etwa fünfundvierzigmal so teuer ist, und sagte zweimal mit Nachdruck: "da weiß ich wenigstens, was drin ist" - ohne es mir zu verraten. Natürlich. Ganz die arrogante Dame in Weiß! Ich recherchierte. Da sind "die bedenklichen Parabene" drin. Ich schmeiße die Tube in den Müll.

Dienstag, 14. April 2015

Reso zum Vierten

Zum letzten Mal spielen heute Reso Kiknadze und Peter Heeren zusammen ihr sagenhaftes Spiel: in Itzehoe, im Dietrich-Bonhoeffer-Gemeindezentrum um 18:30 Uhr.

Montag, 13. April 2015

Sonntag, 12. April 2015

15 Uhr Hohenlockstedt

Die Sonntagspredigt. Reso Kikadnadze und Peter Heeren spielen heute Nachmittag um 15 Uhr in der katholischen St. Marien Kirche an der Finnischen Allee in Hohenlockstedt. Die Musiker müssen in Kirchen auftreten, da sie die Orgel und den Raum für ihre Klänge brauchen und füllen. Das Tonband generiert Klänge nach einem von Peter Heeren und Nils Kay geschaffenen Kompositionsprogramm, in dem "Materie ohne Schöpfer entsteht" (!): JCself: http://www.jcself.de/index.html

Samstag, 11. April 2015

Schlagwerke

Die Gongs, das Glockenspiel und diverse andere Schlagwerke von gestern sind heute noch einmal in Albersdorf zu hören. Auch die Orgel und das Saxofon. Und das Tonband. Der Computer. Schon die Zusammenstellung der Instrumente fasziniert. Um 18 Uhr in der St. Remigius-Kirche. Alles verstörend neu zusammengemischt, in wunderbar harmonischem Ablauf. Ich fragte mich gestern, wie der Georgier und der Marner über die geografische Distanz so gut aufeinander eingespielt sein können. Bei all den schrägen Tönen und Harmonien. Und warum Herr Kiknadze so hervorragend deutsch spricht. Weil er an der Musikhochschule Lübeck studierte und mittlerweile auch unterrichtet ... 

Freitag, 10. April 2015

16 Uhr Windbergen

Der erste Ausflug übers flache Land: Mit dem Fahrrad nach Süden, nach Windbergen, wo um 16 Uhr in der Kirche zum Heiligen Kreuz der georgische Saxofonist, Komponist, Musikwissenschaftler Reso Kiknadze (direkt aus Tbilissi eingeflogen) mit seinem Marner Kollegen, Peter Heeren auftritt. Ungewöhnliche Klänge, ungewöhnliche Spielweisen, ungewöhnliche Blas- und Grifftechniken verspricht die Ankündigung in der Zeitung. Klangcollagen, die zum neuen Hinhören einladen. Also nix wie hin! Auch das Wetter stimmt freundlich.

Donnerstag, 9. April 2015

Kamille

Selten habe ich mich so schlecht gefühlt, wie nach dem Besuch in der Hautarztpraxis. Wem immer ich davon erzähle, der oder die nickt schweigend, verständnisvoll. Das Problem ist bekannt. Eine Katastrophe. Ich verzichte nach nur einem Tag auf die Cortisonsalbe und gönne meiner Haut Kamille. Die beruhigt sogar die aufgebrachte Seele.

Mittwoch, 8. April 2015

Aus Basel nach Bornholm

Hans Henny Jahnn an Ellinor und Monna, Basel 12.10.1937:
"... Und keine Aussicht, dass mit einem schweizer Verlag irgend etwas zum Ziel gebracht werden kann. Ich will auch nicht in diesen Sumpf von Faulheit und Gesinnungslosigkeit hinein. Die Schweiz ist einfach ein verpestetes Loch. ..."

Dienstag, 7. April 2015

kribbelig

Ich bin kribbelig (lt. Duden Synonym zu fahrig, fiebrig, flatterig, konfus, kopflos, fickerig, fusselig, ruschlig ...) - die Haut juckt. Entweder kommt die Unruhe von innen nach außen oder von außen nach innen. Natürlich kann man mit einem juckenden Ausschlag an Knöcheln, Schienbeinen, Ellbogen nicht ruhig sitzen. Ich begebe mich demütig in die Meldorfer Hautarztpraxis.

Montag, 6. April 2015

Ostermontag

Feiertag - keine Mahnwache in Meldorf! Erstmals wurden radioaktive Spuren vor der Küste Nordamerikas nachgewiesen. Cäsium 134 hat den Pazifik durchquert. Das Isotop, sagen die Wissenschaftler, sei charakteristisch für den Fukushimagau, die Konzentration liege aber "tausendfach" unter der für Trinkwasser empfohlenen Höchstmenge. Aber das Gift ist mittlerweile überall.

Sonntag, 5. April 2015

Ostern

Wer es nicht glaubt, vergleiche dieses Foto mit dem Foto vom 22.3.: und sie bewegt sich doch.
Bald wird die Sonne hinter dem Haus des Nachbarn aufgehen.
Der Morgen ist frostig, die Ostereier eingefroren!

Samstag, 4. April 2015

Karsamstag

Heute ist der stillste Tag im Kirchenjahr. Und ich lärme zwei Stunden auf meiner Terrasse mit einem Hochdruckreiniger. Bin von oben bis unten bespritzt vom Sand, den ich aus den Steinplatten spüle. Das ist der Lauf der Dinge: das eine wird sauber, das andere dreckig. Irgendwo muss die Materie bestehen, irgendwie das Gleichgewicht bewahrt bleiben.

Freitag, 3. April 2015

Karfreitag

Karfreitag ist Chaos pur. Draußen Ruhe. Drinnen Unruhe. Dazwischen dünne Haut. Verletzlich. Entzündet. Intoleranzreaktionen.
Ich lese Hans Henny Jahnns Briefe an Ellinor "Liebe ist Quatsch" - ein Zitat aus dem Brief vom 2.5.1935 hat dem Buch den Titel verliehen. Aber der Satz stammt nicht von Jahnn selbst, er legt ihn seinem Freund Ernst Eggers in den Mund: "Jedenfalls behauptet Ernst, dass Liebe Quatsch sei".

Donnerstag, 2. April 2015

Ausverkauf ...

... der Heimat. Die Schweizer suchen auf demokratischem Weg eine neue Nationalhymne. Hier kann nachgehört, nachgelesen und abgestimmt werden: https://www.chymne.ch/de/beitraege.
Ich weiß nicht, ob auch nicht-Helvetier_innen ihr Votum abgeben dürfen, ich habe es selber nicht ausprobiert. Peinlich berührt von den poetisch-patriotischen Ergüssen. Die musikalischen sind ja wenig innovativ.

Mittwoch, 1. April 2015

Kein Aprilscherz

Meldorf ist eine lebenswerte Stadt ... unten mein vollständiger Text. Die Zeitung gab den Rahmen vor und ich hatte mich nicht daran gehalten, deshalb wurde gekürzt:


Meldorf ist eine lebenswerte Stadt, weil …
… es hier einen Bahnhof gibt! Jeder Mensch will irgendwann ankommen, aus dem fahrenden Zug aussteigen, seinen Fuß auf festen Boden setzen und zu Hause sein. Untypischerweise kam ich von Norden an. Am Ostersamstag 2007 hievte ich mein bepacktes Fahrrad auf den damals noch einzigen Bahnsteig in Meldorf, wo mich W. erwartete und in die Arme schloss.
Eine gute halbe Stunde zuvor war ich von Süden durch den Meldorfer Bahnhof durchgebraust. In einem IC, in dem ich seit Berlin in Fahrtrichtung am Fenster saß. Aus Rücksicht auf das Fahrrad wollte ich nicht öfter als nötig umsteigen. Und so kam es, dass ich um die Mittagszeit durch einen fast verlassenen Bahnhof rauschte. Nur ein einziger Mensch stand dort, unter der Bahnhofsuhr und vollführte riesige kreisende Bewegungen mit beiden Armen. Falls ihn jemand – außer mir – gesehen hatte, musste er gedacht haben, da stehe ein Besessener. Es war W., der mich in Meldorf willkommen hieß, bevor ich angekommen war. Auf meiner ersten rasanten Durchfahrt. In Heide verließ ich den Schnellzug, wechselte den Bahnsteig und fuhr mit dem nächsten Triebwagen der NOB sieben Minuten lang zurück.
W. arbeitete seit Semesterbeginn an der FHW und bewohnte tage-, wochenweise eine Ferienwohnung nach der anderen. Er zog immer weitere Kreise um seinen Arbeitsplatz, bis er Anfang April in Meldorf über einer Zahnarztpraxis landete. Eine Mitarbeiterin der Tourismusinformation hatte ihn dorthin geschickt, weil das doch gut passe, wie sie sagte. Eine Schriftstellerin und eine Malerin. Damit meinte sie mich und die Zahnarztfrau.
An den Weg vom Bahnhof an die Hafenchaussee kann ich mich nicht erinnern. Wir müssen, beide auf den Fahrrädern, irgendwie über den Domhügel gekommen sein. Wahrscheinlich fuhren wir trotz des Fahrverbots durch die Gehstraße. Ich keuchend hinter W. her, die Geschäfte waren sicherlich bereits geschlossen, das Pflaster noch nicht erneuert. Am Dom vorbei. Ostern stand vor der Tür. Hatte ich ihn auch nur eines Blickes gewürdigt? Ich weiß es nicht mehr. Wahrscheinlich brummte mir der Schädel von der mehrstündigen Fahrt am Fenster und rüttelte mich erst das Kopfsteinpflaster vor der Polizeiwache etwas auf.
Wir fuhren noch monatelang hin und her. Ich schrieb über der Zahnarztpraxis das schlimmste Kapitel meines Lebens auf. Die Tourismusinformation hatte sich nicht geirrt. Es passte gut. Ich arbeitete am frühen Morgen, noch bevor der Zahnarzt zu bohren anfing, so lange, bis es nicht mehr ging. Dann fuhr ich zum Deich. Meldorf ist eine lebenswerte Stadt, weil sie an der Zielgeraden zur Nordsee liegt!
Mittlerweile gibt es einen zweiten Bahnsteig und wir wohnen auf der anderen Seite der Bahnlinie. Mein Weg ans Wattenmeer ist länger geworden. Am Bahnhof komme ich jetzt entweder auf der richtigen oder auf der falschen Seite an. Ich muss aus beruflichen Gründen immer wieder wegfahren. Manchmal für längere Zeit. Nach Osten, über die Landesgrenze, nach Warschau oder Kwiatonowice, in den hintersten Zipfel Europas. Oder nach Süden, in die Schweiz – ein Land, in dem es vor lauter Bergen keinen Wind mehr gibt. Nicht nur deshalb atme ich immer erleichtert auf, wenn ich am neuen Bahnsteig ankomme. Meldorf ist eine lebenswerte Stadt, weil es hier keine Berge gibt und nichts dem Wind im Wege steht.