Die Rotbuche - nicht zu verwechseln mit der Blutbuche, die tatsächlich jeweils bis in den späten Herbst hinein dunkelrot belaubt ist - wurde von der Dr. Silvius Wodarz-Stiftung zum Baum des Jahres 2022 ausgelobt. Rotbuche, teilt die Stiftung mit, sei der "botanisch korrekte Name für die grünblättrige Buche in unseren Wäldern". Ihr Holz sei zwar "eher weiß-gelb", aber im Vergleich mit dem "fast weißen" Holz der Weißbuche habe es doch einen "leicht rötlichen Einschlag" - so könne der Name nicht ganz überzeugend erklärt werden. Der Einfachheit halber wird die Rotbuche einfach Buche genannt. Und als solche betreibt sie eine Schattenstrategie, die sie zum wichtigsten Laubbaum für einen klimastabilen Waldumbau macht. Sie hat eine so ausladende Laubkrone, dass unter ihren Schattenwürfen jede Konkurrenz verkümmert. Nur die eigenen Triebe haben eine ausdauernde Schattentoleranz. Junge Buchen verharren Jahre oder Jahrzehnte unter den Schattendächern ihrer Väter. Wenn aber einer der Greise stirbt, aus Altersschwäche endlich umfällt oder zusammenbricht, schießen die Nachkommen sofort hemmungslos in die Höhe. Reinen Buchenwäldern schreibt die Stiftung mit dem unaussprechlichen Namen zudem einen hohen ästhetischen Reiz zu. Gleichaltrige, gleichhoch gewachsene Buchen bilden sogenannte Hallenwälder. Aufgrund der Lichtverhältnisse wirken diese Hallen wie Kirchen, dunkel, artenarm und ohne Bodenvegetation.
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