Mittwoch, 30. April 2014

Heidi 2

Nach dem gestrigen Neumond heute zur Frisöse. Den Termin hatte ich mir vor zwei Wochen geben zu lassen und damals natürlich nicht an die Mondphase gedacht. Ist es denn von Nachteil, wenn die Haare schnell wachsen?

Dienstag, 29. April 2014

Neumond

Jetzt ist Neumond. Und ich habe vor, heute Rasen zu mähen, mit dem Mulchteil, dh heißt ich stutze ihn von ungefähr 7,5 Zentimeter auf 5 - und die 2,5 Zentimeter Schnitt werden "in einem kräftigen Luftstrom" als Dünger der Grasnarbe zugefügt. Mein Experiment für diesen Sommer.
Bei den Haaren soll es so sein, dass sie, wenn sie bei Neumond geschnitten werden, schneller wachsen. Ob das beim Rasen auch so ist?

Montag, 28. April 2014

Sonntag, 27. April 2014

Der erste Bambustrieb

Aller guten Dinge sind drei:
Der erste Bambustrieb drängt spitz und mächtig aus dem Boden. So viel Kraft sprengt die Welt.

Für Frideswida Zapateira Honorabilis

Samstag, 26. April 2014

Apfelblüte

Noch ein Trostpflästerchen für die verletzte Schuhmacherin:
Unser Apfelbaum, der zwei Jahre lang keinen einzigen Apfel trug, steht in voller Blüte!

Freitag, 25. April 2014

Tadeusz Różewicz 2

Der Anfang des gestrigen Werkstatt-Zitats - für meine Schuhmacherin, der es im wahrsten Sinne des Wortes "den Ärmel reingenommen hat", beim Schleifen an der Ausputzmaschine, die mit 2370 Umdrehungen pro Minute arbeitet, und im Moment des Unglücks bereits ausgeschaltet und im Ausrollen war und trotzdem den Ärmel des Pullovers der Schuhmacherin packte, aufwickelte, den Arm an die Bleckabdeckung schleuderte, in die Maschine zog, an die Rolle neben dem Fronter.
Für Frieda - gegen alle Schwellungen, Blutergüsse und Regenbogenfarben:
 "Schon allein meine Werkstatt ist verdächtig. Wie ist sie eingerichtet? Was tut sich darin, wenn die Tür geschlossen ist? Hier gibt es weder Werkzeug noch Material. Wenn ein Kind die Werkstatt eines Schusters, Tischlers, Schneiders, Fotografen, Uhrmachers, die Praxis eines Zahnarztes betritt, wieviel Werkzeug bekommt es zu sehen, ein jedes auf seinem Platz. Ein jedes hat seine Bestimmung, seinen Wert. Aber das Zimmer, in dem man "dichtet" ist ein uninteressantes Zimmer ...." usw. siehe blog von gestern. Ich würde Różewicz um ein Detail ergänzen: in der Werkstatt (m)einer Schuhmacherin (zum Beispiel) hat nicht nur jedes Werkzeug seinen Wert und seinen Platz, sondern auch seinen Namen. Die Handwerker haben im Gegensatz zu den Dichtern eine präzise, eindeutige, unmissverständliche  Sprache.

Donnerstag, 24. April 2014

Tadeusz Różewicz

lebt nicht mehr!

"Aber das Zimmer, in dem man "dichtet", ist ein uninteressantes Zimmer. Bücher. Ein paar beliebige Möbel. Zeitungen. Kleinigkeiten. Hier wird Dichtung gemacht. Woraus? Offenbar ist das Material, der Werkstoff im Dichter versteckt wie in einem Schrank. Verborgen in dem Mann, der am Tisch sitzt und zur Wand, zum Fenster blickt. Öffnen wir ihn nur nicht, sehen wir nur nicht hinein!" (Tadeusz Różewicz, Werkstatt)

http://wyborcza.pl/1,75478,15846171,Tadeusz_Rozewicz_nie_zyje__Zmarl_w_czwartek_rano.html

Sonntag, 20. April 2014

Sommer

Die Heizung ist heute auf Sommermodus umgesprungen. Ganz ohne eines Menschen Zutun. Und die Solaranlage, sagt der Professor, ist schon weit über ihr Ostersoll hinausgewachsen.

Freitag, 18. April 2014

John Maynard

John Maynard ist eine literarische Figur. Theodor Fontane hat ihren Namen von einem unbekannten Autor übernommen, der das Schicksal des authentischen Steuermanns Luther Fuller besang. Fuller harrte am Steuer aus, als sein Schiff auf der Eriesee, auf der Überfahrt von Detroit nach Buffalo, einem Feuer zum Opfer fiel. Die meisten Passagiere, darunter viele Schweizer und Deutsche, fanden trotzdem den Tod in den Flammen oder Wellen. Aber es waren deutschsprachige Touristen, die den Mitarbeitern des Fremdenverkehrsamts in Buffalo dermaßen auf die Nerven gingen mit ihren Fragen nach "Maynards Grab" mit dem Dank der Stadt in "goldner" Schrift auf weißem Marmor, das sie aus der obligatorischen Fontane-Lektüre aus der Schulzeit kannten, dass die Stadt auf die Kaimauer am Seeufer eine Bronzegusstafel montieren ließ, "zu Ehren der Legende von John Maynard".
John Maynard ist beileibe nicht der Einzige aus der literarischen Welt, der in der nicht virtuellen Welt mit einem Denkmal verehrt wird. Man denke nur an Wilhelm Tell & Co.

Donnerstag, 17. April 2014

Schiedsamtsbezirk Meldorf

Obwohl ich noch nicht vereidigt bin und es erst aus der Zeitung weiß, lasse ich mich von meinem Vorgänger in die sachliche Zuständigkeit einführen und übernehme die Akten. Ich bin vom Amtsausschuss auf Empfehlung des Hauptausschusses zur stellvertretenden Schiedsfrau für den Schiedsamtsbezirk Meldorf gewählt worden. Dazu gehören rein geografisch die Stadt Meldorf, die Gemeinden Bargenstedt, Barlt, Busenwurth, Elpersbüttel, Epenwöhrden, Gudendorf, Krumstedt, Nindorf, Nordermeldorf, Odderade, Sarzbüttel, Windbergen und Wolmersdorf.

Mittwoch, 16. April 2014

Sturm

Heute wütet der Sturm um das Haus, soviel ist sicher. Kein Zweifel und keine zwei Möglichkeiten. Ich frage die Dichter, wo sie ihren Wortschatz aufbewahren: im Strumpf unter dem Bett oder im Safe auf der Bank?

Dienstag, 15. April 2014

Zweifel

Der Aprilmond ist heute um 09:42:18 (MESZ) voll. Zeitgleich findet eine totale Mondfinsternis statt, die aber bei uns nicht zu sehen ist, da die Sonne längst aufgegangen ist. Zweifel, sagen die Sprachwissenschaftler, bedeute "Unsicherheit bei zweifacher Möglichkeit". Ist jetzt also Tag oder Nacht? Vollmond oder Mondfinsternis? Sonne oder Sturm? 

Montag, 14. April 2014

Sonntag, 13. April 2014

Zu Hause

Sturm, Regen, Sonne. Die Felsenbirne blüht.
Die Kirschbäume blühen. Die japanische Apfelbirne blüht. Sauerampfer ist aus dem Boden geschossen. Wie jedes Jahr als erster.
Ich lege Tomatenkerne in Töpfchen. Peperoncinikerne. Anzuchterde. Vorziehbeete. Der Vollmond naht.

Samstag, 12. April 2014

Der Distelfink 2

Ich fahre nach Hause, weil ich ein Bahnticket habe. In Berlin steige ich am Ostbahnhof um, in Hamburg am Hauptbahnhof. Nur Meldorf empfängt mich wie immer. Der "Distelfink" (zweites Drittel) hat unterwegs an Energie verloren und ich arbeite an den Fragen an die Dichter.

Freitag, 11. April 2014

Der letzte Kaffee

Wenn die Woche am Mittwoch beginnt, hat sie bloß drei Werktage.
Mein Meister fragt mich, warum ich morgen früh schon fahre. Und ich gebe die dümmste Antwort der Welt: weil ich ein Ticket habe. Den Nachmittag verbringe ich wieder mit den bunten Grillen. Und entdecke auf dem Titelblatt der Novemberausgabe von 1957 eine Zeichnung seiner damals fünfeinhalb jährigen Tochter.

Donnerstag, 10. April 2014

Der zweite Kaffee

Natürlich folgt auf jeden Spitalaufenthalt wieder die Routine. Ich sitze am Plac Hallera und blättere das erste Jahrzehnt (1945 bis 1955) Świerszczyki durch. Das sind kleine Grillen. Die polnische Wochenzeitschrift für Kinder.

Mittwoch, 9. April 2014

Der erste Kaffee

Mistrz wydostał się ze szpitala - der Meister ist wieder auf den Beinen, wenn auch etwas wackelig. Ich überreiche ihm mein Buch. Nur deshalb bin ich nach Warschau gefahren. Nur für diese eine kleine Stunde am Mittwochmittag.

Dienstag, 8. April 2014

Vierhunderttausend Tonnen

radioaktiv verseuchtes Wasser will Tepco vor Fukushima dem Pazifik übergeben. Denn, wen wundert's, die Kapazitäten, das dreckige Zeug zu lagern (zu welchem Zweck eigentlich?) gehen allmählich zu Ende. Auch die Gelder. Es ist die billigste Entsorgung der Welt. Und natürlich soll das Wasser vorher von den "schädlichen" radioaktiven Stoffen befreit (wie, um Himmels Willen?) und gesetzliche Richtwerte nicht überschritten werden. Die Fischer haben ihren Widerstand aufgegeben. Die Seesterne auch. Millionen wurden bereits tot an der amerikanischen Westküste angespült. Mehrere Arten sind ausgestorben. Alaskarobben, Eisbären, Walrosse erkranken und werden mit offenen Wunden, ohne Fell, lethargisch aufgefunden.

Montag, 7. April 2014

157. Mahnwache in Meldorf

18:00-18:30 Südermarkt
Meldorfer Mahnwache für den sofortigen Atomausstieg

Und ich sitze in Warschau in der Bibliothek des IBL, fühle mich um ein halbes Jahrhundert verrückt.

Sonntag, 6. April 2014

Samstag, 5. April 2014

Der Distelfink

Der Distelfink, der über Tausend Seiten starke Roman von Donna Tartt begleitet mich nach Warschau. Was für eine erstaunliche Geschichte. Was für eine erstaunliche Erzählhaltung, die sich konsequent an der undurchdringlichen Wand zwischen der Wahrnehmung von Erwachsenen und der Wahrnehmung eines heranwachsenden Knaben entlanghangelt! Jedenfalls im ersten Drittel. Dann muss ich aussteigen. Am liebsten wäre ich im Zug sitzen geblieben bis ans Ende dieser erzählten Welt!

Freitag, 4. April 2014

Freitag am Wattenmeer

Ich erledige, was noch zu erledigen ist. Klavierstunde. Mickiewicz (Ahnenfeier). Reiselektüre. Es regnet auf dem Heimweg und ich bin froh, dass ich gestern im Garten war.

Donnerstag, 3. April 2014

Urs Widmer (1938-2014)

Gestorben ist er jung. So jung stirbt heutzutage kaum noch einer. Mein Lieblingsbuch ist immer noch Der Geliebte der Mutter (2000). Über sein letztes Buch, die Autobiographie, die immer das Allerletzte sei, was ein Autor schreiben könne, über die Reise an den Rand des Universums, spricht er hier:
http://www.ndr.de/kultur/literatur/widmer117.html

Mittwoch, 2. April 2014

Die Blutpflaume

in meinem Garten hat sich prächtig entwickelt. Endlich ist die scharfe Ecke der halben Garage nicht mehr zu sehen!

Dienstag, 1. April 2014

Dithmarschens Garten Eden

Ich mähe zum ersten Mal in diesem Jahr den Rasen. Nur das kleine Stück zu Füßen der Solarplatten. Und vertikutiere es dann aus lauter Übermut auch noch. Kein Aprilscherz - ich vergesse von Jahr zu Jahr, wie beschwerlich es ist, in Dithmarschens Garten Eden dem Moos nach dem Winter den Garaus zu machen!