Dienstag, 31. Oktober 2017

Refowasser

Zum Reformationspoetryslam lädt der Kirchenkreis Dithmarschen heute ab 17 Uhr in die St. Jürgen-Kirche Heide ein. Der Eintritt ist frei.

Einige der bekanntesten Poetry-Slammer Deutschlands – unter ihnen Mona Harry („Lieberklärung an den Norden“) und die Berliner Slam-Legende Micha Ebeling –  kommen auf Einladung des Kirchenkreises in die Dithmarscher Kreisstadt. Moderiert wird der Wettstreit von Björn Högsdal, selbst bekannter Slam-Poet und erfahrenster Veranstalter Schleswig-Holsteins. „Die Künstler haben große Freiheiten“, sagt Propst Crystall, „es gibt keine Zensur. Das würde der Errungenschaft der Gewissensfreiheit widersprechen, die Luther uns geschenkt hat.“ Inhaltlich sollen sie sich allerdings mit den Themen Religion, Glaube, Reformation oder Luther beschäftigen. Propst Crystall: „Martin Luther soll einmal gesagt haben: `Tritt fest auf, mach’s Maul auf, hör bald auf!` Das passt gut zum Format Poetry-Slam. Wir sind sehr gespannt, was die Slammer uns in Heide präsentieren werden.“

Montag, 30. Oktober 2017

Brückenwasser

Brückentag. Montag zwischen Sonntag und Feiertag. Ich komme leichter aus dem Bett. Steigbügeltag. Und an den Schreibtisch.

18:00-18:30 Meldorf, Südermarkt
Meldorfer Mahnwache für den sofortigen Atomausstieg

Sonntag, 29. Oktober 2017

Winterwasser

Herwart hat gute Arbeit geleistet. Es ist ruhig geworden und wieder lauter. Die Straßen sind sauber, das gefallene Laub weggepustet. Ich lag die halbe Nacht wach und lauschte dem leichten Donnern über meinem Kopf und sehnte mich nach meinem Zimmer auf Hooge, nach dem nicht aufhören wollenden Rollen und Grollen und Kommen und Gehen. Nach dem Landunter. Und Landüber. Ich weiß nicht warum. Im Sommer hab ich mich nie nach der Hallig gesehnt. 

Samstag, 28. Oktober 2017

Rekordregenmengen

Der letzte Tag der Sommerzeit. Im Garten werkelt Sturmtief Grischa, der dümpelt noch herum. Im Westen scharrt schon ungeduldig mit den Füßen Herwart. Und irgendwo im Süden zaudert Hoch Vera. Hier schön zu sehen, aufbereitet von der FU-Berlin: 

http://www.met.fu-berlin.de/de/wetter/maps/Analyse_20171028.gif
Wegen Rekordregenmengen der letzten Tage und Wochen warnen Waldexperten und Wetterfrösche vor Sonntagsspaziergängen. Der Boden sei aufgeweicht "wie ein Pudding", vollgesogen "wie ein Schwamm", an vielen Stellen (wie in meinem Garten) stehe das Wasser noch obendrauf. Gestern konnte ich, trotz Sonnenschein und wolkenlosem Himmel, nur in Gummistiefeln meine Wäscheleine bestücken. Die Standfestigkeit der Bäume sei stark herabgesetzt, das Feinwurzelwerk könne die Stämme nicht mehr halten, "Halbgelockertes" drohe jetzt endgültig umzukippen. Ich habe eben noch drei Äpfel geerntet und halte mich des weiteren still am Schreibtisch.

Freitag, 27. Oktober 2017

Taufwasser

Wider Erwarten blauer Himmel und Sonnenschein. Mild wie im Frühling. Mein Tauftag. Ich war also gute drei Wochen alt, als mich Eltern und Taufpaten sowie der diensthabende Pfarrer in Liestal ungefragt der katholischen Kirche übergaben. Es dauerte fünfundvierzig Jahre, bis ich, mündig geworden, im Vollbesitz meiner geistigen und moralischen Kräfte, auf dem Amtsgericht Mitte in Berlin den Austritt erklärte. Gründe gab und gibt es wahrlich genug.

Donnerstag, 26. Oktober 2017

Im Regen zu Hause

Der Kopf ist überlastet und tut den ganzen Tag weh. Zum Glück ist Laub gefallen während meiner Abwesenheit. Zum Glück wird im Morgengrauen die grüne Tonne geleert. Zum Glück hört der Regen irgendwann auf. Zum Glück haben die Hände etwas zu tun, während der Kopf leidet. Zum Glück kommt unerwartet Besuch. Zum Glück hab ich auf meiner Reise eine Packung Antep Fistikli Lokum geschenkt bekommen. Lokum mit Pistazienkernen. Zum Glück vom besten türkischen Confectioner. Haci Bekir. Zum Glück können wir etwas aus der Welt räumen.

Mittwoch, 25. Oktober 2017

Poznań 3

Alles spult sich zurück. Zum Abschied Frida Kahlo und Diego Riviera im Centrum Kultury Zamek in Poznań, dann mit leichter Verspätung über die Oder, nach einem kurzen talk am Hbf über die Spree, über die Elbe mit ein bisschen Licht im Westen am Himmel, dann in tiefster Nacht über den Nordostseekanal. Und zu Fuß nach Hause!

Dienstag, 24. Oktober 2017

Poznań 2

Persönlich: Słowo do Rolfa. Ich zitiere aus meinem eigenen Text: "...Wszystkie moje dzisiejsze słowa skierowane do Ciebie, Rolfie, są zmyślone. Są kreacją post factum, fikcją może post traumy, ale nie bez nadziei, bo chwilami, tak mi się wydaje, przebite promykami poetyckimi.::"

Montag, 23. Oktober 2017

Poznań 1

Offiziell: Fortsetzung vom Essen gestern Abend. Ich sehe alte und neue Bekannte nach Jahren wieder. Nun also hebt der Festakt zu Verleihung der Ehrendoktorwürde der UAM (Uniwersytet Adama Mickiewicza) an meinen Doktorvater an. Ein bisschen absurd. Er wiederum hat nun bereits den dritten Doktorvater, obwohl er längst Prof. Dr. hab und mittlerweile emeritus ist. Die Herrern und Damen des Senats erscheinen in bunten Togen. Jede Fakultät hat ihre Farbe. Sagt man mir. Ein bisschen barock. Und ein bisschen theatralisch. Und trotzdem rührend.

Sonntag, 22. Oktober 2017

Ausflug übers Wasser

Die Losung für heute:
Mach dich auf und handle! Und der HERR möge mit dir sein! (1.Chronik 22,16)

Also mache ich mich auf und fahre mit Sonnenaufgang los. 2 Stunden früher als geplant. Bauarbeiten und Zugausfälle stehen auf der Strecke. Mein Nachbar bringt mich mit dem Auto zum Bahnhof. Wofür ich ihm danke! Ich fahre nach Süden, dann nach Osten. Über den Nordostseekanal. Über die Elbe. Über die Spree. Über die Oder. Kurz vor Ankunft geht die Sonne unter. Und dann kommt der Regen. So lange bin ich unterwegs.

Samstag, 21. Oktober 2017

Zu Hause im Regen

Ich bleibe drin. Schreibe. Räume. Packe.

Ausflug ans Wasser

Dasselbe Wasser. Und doch ganz anders. Dieselbe Bucht. Und doch ganz anders. Derselbe Himmel. Und doch ganz anders. Im Wesselburener Koog. Vor Hillgroven. Müsste eigentlich der Hillgrovener Koog sein. Er regnet und hellt sich auf, während wir im alten Schulhaus sitzen und über schöne Sachen reden.

Donnerstag, 19. Oktober 2017

Neumondwasser

Deshalb lief das Wasser gestern so hoch auf. Weil der Mond heute neu ist! Und ich kann es nicht lassen. Also aller guten Dinge sind drei mal drei plus 1! Ich war nochmals drin. Kein Mensch weit und breit. Die Sonne blass und müde. Ich ritzte mir zum Abschied den Fußrücken auf und blutig, weiß der Himmel wie und womit. Dieses Mal nehme ich mit in den Winter.

Mittwoch, 18. Oktober 2017

Kaltwasser

Abschied vom Meer. Das Neunte und Vorläufig Letzte Abbaden. Aller Guten Dinge sind Drei Mal Drei. Das Wasser ist natürlich kalt. Anders kann man es gar nicht sagen. Läuft aber tapfer auf.

Dienstag, 17. Oktober 2017

Warmwasser

Die Sonne ist stundenlang als morgenrote Scheibe am Himmel nur zu erahnen ist. Hell wird es nicht. Aber rot: Ophelia ist schuld. Der sogenannte Ex-Hurrikan. Ich dachte, es gibt nur unter Menschen Ex. Ophelia also (warum sie? ich dachte, wir leben in einem Jahr, in dem die Tiefs Shorts wie Männer tragen - oder ist die Ex kein Tief?), oder das, was von ihr übrig geblieben ist, pustet uns Saharasand und Rußpartikel von den Waldbränden in Portugal und Spanien über die Köpfe. Ich erledige, was erledigt werden muss. Heckenschönschnitt. Strauchrückschnitt. Und fülle den ersten Laubsack.

Montag, 16. Oktober 2017

Wassertemperatur

Sie ist nochmals gestiegen! Das Achte Abbaden steht vor der Tür.
Und am Abend:
18:00-18:30 Meldorf, Südermarkt
Meldorfer Mahnwache für den sofortigen Atomausstieg

Sonntag, 15. Oktober 2017

Giesswasserüberfluss

Nebel am Morgen. Sonne am Mittag. Wärme am Abend. Ich habe den ganzen Sommer über mein gesammeltes Regenwasser in der Regentonne kaum je gebraucht. Ständig hat es angeblich geregnet. Trotzdem kam ich jeden Tag trockenen Fußes an den Deich. Das kam noch nie vor, seit ich am Wattenmeer lebe. Mitte Oktober und die Regentonne, ich habe gerade ihren Deckel etwas gelüpft und nachgeguckt, ist immer noch bis oben voll. Vor dem ersten Frost sollte ich sie entleeren. Aber wie?

Samstag, 14. Oktober 2017

Wasserfahrt

Auf nach Brunsbüttel:
Jakobuskirche, 19 Uhr: Passend zum Reformationsjubiläum spielt der Heider Kantor Sebastian Schwarze-Wunderlich in seinem Orgelkonzert ein Programm unter dem Titel "Eine fest Burg". Zu hören sind Choralbearbeitungen zu Luther-Liedern sowie freie Orgelwerke aus vier Jahrhunderten von Scheidemann, Hanff, Alberti, Bach, Silcher, Mendelssohn Bartholdy und Schwarze-Wunderlich.

Freitag, 13. Oktober 2017

Fahrwasser

Freitag der Dreizehnte. Schon wieder. Den ganzen Sommer über habe ich "Peter Holtz" gehört, vom Autor selbst gelesen, jeweils am Abend zwanzig bis höchstens fünfundzwanzig Minuten lang. Der Radiosender hat die einzelnen Portionen so kurz zugeschnitten, dass die Zuhörer drei lange Sommermonate lang jeden Abend aufs Neue Peter Holtz über sein glückliches Leben berichten hören mussten. Eine Zumutung, gelinde gesagt, aber man konnte ja jederzeit abschalten. Das Geschwafel dieses Peters und seiner diversen Partner war leer und fad. Ein Buch (fast) nur aus Dialogen. Und Dialoge (fast) nur aus Floskeln wie "Du spinnst ja wohl" oder "Wie kommst Du denn darauf?" Beeindruckend!
Nun habe ich aktuell zwei Wochen lang am Morgen "Die Hauptstadt" gehört. Auch da: Plattitüden bis zum Gehtnichtmehr. TV-Duell-Sprache, talkshowmix, professionell von einem Schauspieler vorgetragen.
Bei Martin Suter irrlichtert ein rosaroter Minielefant durch die erzählte Welt (bringt immerhin Licht ins Dunkel), bei Robert Menasse ein rosarotes Hausschwein durch Brüssel (literarisch vollkommen überflüssig). Ingo Schulze hat kein Flair für Tiere (und steht dazu, Respekt!). Der diesjährige Glarner Kulturpreisträger, Perikles Monioudis hat in seiner Dankesrede vor ein paar Tagen verkündet, dass er durch "Imitation" zum Schriftsteller wurde: «Literatur hat ihre Wurzeln in der Imitation. Ein Buch kann nur schreiben wer – wann und wo auch immer – davon erfahren hat, dass es Bücher gibt. ... Ich wurde Schriftsteller durch die Anverwandlung all dessen, von dem ich mir vorstelle, es mache einen Schriftsteller aus.»
Ich bin fassungslos und kehre in meine Dunkelkammer zurück.

Donnerstag, 12. Oktober 2017

Weihwasser

Die hohen Wellen der Inspiration: Ich lese einen Artikel über "Die Phototopographie und ihre Anwendung auf Luftaufnahmen" von 1921! Darin wird ein drehbarer "Raumlenker" beschrieben, der die sichtbare (oder unsichtbare?) Welt in horizontale und vertikale Komponenten zerlegen kann. Und - so meine unqualifizierte Schlussfolgerung - anders, beliebig, je nach dem, je nach Auftraggeber, wieder zusammensetzt. So entsteht nicht das exakte Abbild der Welt, sondern die perfekte Projektion unserer Wünsche.

Mittwoch, 11. Oktober 2017

Stowasser

Stowasser ist eine Zusammensetzung von slavisch "sto" = Hundert und deutsch Wasser = Wasser. Friedrich Stowasser hat seine bürgerlichen Namen modifiziert, germanisiert, sinnstiftend ergänzt und angereichert zu Friedensreich Regentag Dunkelbunt Hundertwasser. Für jeden Tag der Schöpfung ein Name. Hundertwasser wollte seine oder die Kunst überhaupt in den Alltag der Menschen integrieren, nur so, sagte er, hätte sie eine Chance, die Welt zu verändern. Hundertwasser wollte mit seiner Kunst das Gleichgewicht von Mensch und Natur wiederherstellen. Die Spirale war seine Lieblingsform und sie war selten rund, oft eckig, lief um hundert verwinkelte Ecken. Hundertwasser bezeichnete seine Malerei als "vegetative Malerei" und die Malerei überhaupt als "religiöse Beschäftigung". Hundertwasser hat seinen Weg ins Paradies gefunden, die Welt noch nicht. Hundertwasser ist auf dem Wasser gestorben, wo auch sonst, an Bord der Queen Elizabeth 2 im Pazifischen Ozean, und in Neuseeland in seinem Garten der glücklichen Toten, wo auch sonst, unter einem Tulpenbaum begraben.

Dienstag, 10. Oktober 2017

Wundwasser

Entwürdigt und entweiht. Nach dem schwarzen Dienstag gab es die ganze Woche Razzien in Büros diverser Frauenorganisationen Polenweit. Es wurden Computer beschlagnahmt und Dokumentationen auf Papier mitgenommen. Die Regierung kündigte an, dass Frauenprojekten, Fraueninitiativen, Frauenselbsthilfegruppen sämtliche staatlichen Gelder entzogen werden sollen. Polen wird also in naher Zukunft das einzige Land der Erde sein, wo Frauen wieder ungestraft misshandelt. vergewaltigt und umgebracht werden dürfen - egal ob in- oder außerhalb der Ehe. Egal ob von Säufern, Irren oder zölibatären geistlichen Würdeträgern.

Montag, 9. Oktober 2017

Leitungswasser

... es fließt und fließt und fließt ...
Heute 18:00-18:30 Meldorf, Südermarkt
Meldorfer Mahnwache für den sofortigen Atomausstieg

Sonntag, 8. Oktober 2017

Abwasser

Das Wort zum Sonntag: Tut mir leid um den voreiligen gestrigen Eintrag. Aber ich werde keine Selbstzensur üben und ihn nicht abändern.
Das Schmutzwasser der europäischen Ketzerei fließt nun also an Polens Grenzen ab, abgewehrt und organisiert von SOLO DIOS BASTA (Gott allein genügt). Einst liebte ich dieses Land. Mittlerweile fällt es mir schwer, es ernst zu nehmen. Tatsächlich beteiligten sich gestern landesweit "Zehntausende" an der Rosenkranz-Aktion, mit der ultrakatholische Polen mit Gebetsformeln auf den Lippen, Weihwassereimern in den Händen, Rosenkranzperlen zwischen den Fingern ihr Land verteidigen wollen.
Wer nur ein bisschen Grips im Hirn hat, weiß, dass damals die Heilige Liga den zahlenmäßig überlegenen Gegnern nur durch Zufall und mit ein bisschen moderner Technik widerstand. In der entscheidenden Phase der Schlacht wurde der Türkenadmiral Ali Pascha durch Kopfschuss hingerichtet, der Kopf vom Rumpf getrennt und als blutige Trophäe am Bug einer der Venezianischen Riesengaleeren aufgespießt. So etwas zermürbt den feindlichen Kampfesgeist. Also doch eine Art Holofernesstory.
Und die Polen frönen im 21. Jahrhundert ihrer kollektiven christlichen Psyche, glauben tatsächlich, der Aufruf von Pius V. zum Rosenkranzbeten habe 1571 dem Vormarsch der Osmanen ein so jähes und schreckliches Ende bereitet. Erstens sind sich Historiker heute einig, dass der Sieg damals politisch und militärisch "wirkungslos" war. Zweitens hat Polen aktuell keine Feinde. Weder Land noch Leute werden von außen bedroht. Teuflisches Gift und Zwietracht sprudeln aus dem Innern. SOLO KACZYNSKI BASTA.

Samstag, 7. Oktober 2017

Wassersegen

Als Kind feierte ich immer am 7. Oktober Namenstag. Das heißt gefeiert wurde nicht, nur behauptet. Ich hätte Namenstag und das war's dann. Die Helvetier sind keine Namenstagsfeierer. Dafür sind andere Nationen zuständig. Die Polen beispielsweise, bis zur Erfindung von facebook reine Namenstagsbegeher, sagen, ich hätte am 6. Mai Namenstag. Und lassen den Worten Taten folgen. Mit diversen ungetrübten Wässerchen (s.o. "Lebenswasser").
Die katholische Kirche feiert heute das Rosenkranzfest - den Sieg des Christentums über die muslimische Gefahr im Mittelmehr, der "Heiligen Liga" über die zahlenmäßig überlegene osmanische Armada bei der Seeschlacht von Lepanto im Golf von Patras am 7.10.1571. Mit diesem Gemetzel habe ich nichts zu tun.
Der Holofernesenthaupterin gedenkt die katholische Kirche, der ich als Säugling ungefragt zugeschlagen wurde, am 7. September. Vielleicht also ein weiterer Schreibfehler in meiner irdischen Existenz?

Freitag, 6. Oktober 2017

Wasseruhrzeit

Schwere Sturmböen, orkanartige Böen aus Südwest. Später aus Nordwest. Bis Bft 11. Und Dauerregen. Starkregen. Anhaltender Starkregen. Sagt die Wetterwarnung voraus. Steigendes Ungemach. Und ich soll zum Zahnarzt, auf die andere Seite der Bahnlinie. Ich verstehe nicht, warum an einem Tag wie heute, mit so konstant schlechtem Wetter, der Wind plötzlich um 90° dreht.
Ich musste mich gerade geistig mächtig anstrengen, um diesen Drehgrad zu ermitteln. Zwischen Südwest und Nordwest liegt weniger von der Erdkugel als zwischen Nord und Süd oder Ost und West.

Donnerstag, 5. Oktober 2017

Mondwasser

Vollmond. Forscher rätseln darüber, woher das Wasser auf dem Mond stammt und wie es dort "überleben" konnte. Denn flüssig auf der Oberfläche kommt es nicht vor. Es müsste oder würde dort auch sofort verdampfen, aufgrund der fehlenden Atmosphäre und geringen Gravitation würden die einzelnen Moleküle sofort in den Weltraum abhauen. Wasser auf dem Mond kommt also nur eingeschlossen in Gestein oder als Eis in "permanent verschatteten Regionen" vor. Wie es dorthin gelangte, weiß niemand. Trug es der Mond immer schon in sich? Kam es durch Kometeneinschläge, bevor er "ganz erstarrt" war? Oder stammt es von der Urmutter Protoerde?
Wie auch immer, potentielle Mondimmigranten könnten überleben, sie müssten nur an das Wasser herankommen und es trinken, bevor es entweicht.

Dienstag, 3. Oktober 2017

Regenwasser

© Ivka Macioszek / Czarne Szmaty
3/10 - vor einem Jahr war es der schwarze Montag, heute ist es der schwarze Dienstag. Polens Frauen demonstrieren. Sie werden durch die Wochentage hindurch demonstrieren, bis es ihnen gelingt, im Regen mit Schirmen, die realitätsferne und frauenverachtende Regierung zu stürzen.
Heute schmücken sie alle Frauendenkmäler im Land mit dem schwarzen Trauerflor NIE JESTEŚ SAMA (Du bist nicht allein). Hier Toruń in grün.
#niejesteśsama
Czarne Szmaty / #czsz

Montag, 2. Oktober 2017

Mahnwasser

... es fließt und fließt und fließt ...
Heute 18:00-18:30 Meldorf, Südermarkt
Meldorfer Mahnwache für den sofortigen Atomausstieg

Sonntag, 1. Oktober 2017

Lebenswasser

Der längste Monat des Jahres beginnt. Ich höre zu früher Stunde, noch vor Sonnenaufgang eine Sendung über Whisky oder Whiskey im Radio und erfahre, lerne, was ich nicht wusste, dass das Wort aus dem Gälischen kommt und Lebenswasser heißt. So wie Aquavit. Oder Eau de vie. Oder schlicht, im slavischen Sprachraum, einfach Wodka - der dort allgegenwärtige und beliebte Diminutiv zu woda (= Wasser) also das "Wässerchen".
Der Whisky oder whiskey aber, sagt der Duden, sei eine Verkürzung aus eigentlich whiskybae. Und dies wiederum eine Nebenform von usquebaugh < gälisch uisgebeatha = Lebenswasser. Nun denn! Auf ins Wasser. Der Morgen verspricht Gutes nach der durchregneten Nacht. Flut: 09:32 Uhr. Temperatur: gleichbleibend.