Dienstag, 31. Mai 2011

Heider Seele

Die "Heider Seele" ist ein Brot vom Mühlenbäcker, erklärte mir gestern während der Mahnwache vor dem Meldorfer Dom der Meldorfer Probst im Ruhestand. Ein Brot, nehme ich an - ich konnte es nicht befingern, geschweige denn kauen, es steckte in gleichmäßige Scheiben geschnitten in einer durchsichtigen Plastiktüte - aus dem berühmten Sauerteig, der in dem neu erbauten Sauerteighaus unter idealen Bedingungen reifen kann. Die Meldorfer verspeisen zum Frühstück Heider Seelen. Und was essen die Heider?

Montag, 30. Mai 2011

11. Mahnwache in Meldorf


Fukushima ist nicht vergessen - Atomausstieg sofort!

heute 18:00-18:30
Meldorf, Südermarkt

Erst letzte Woche räumte Tepco ein, was die Fachwelt längst vermutete: dass in Fukushima in den Reaktoren 2 und 3 die Kernschmelze, wie in Reaktor 1, bereits in den ersten Stunden  nach dem Erdbeben eingesetzt hatte.

Bitte heute Musikinstrumente oder jede Art anderer Klangerzeugungsgerätschaften (zB Kochtöpfe) mitbringen, damit wir am Ende der Mahnwache 5 Minuten Kakophonie erzeugen können. Ein klangliches Tohuwabohu, das den technischen Zustand dieser Schrottmeilern widerspiegelt.

Fotos (leider ohne Ton) hier: http://www.facebook.com/#!/media/set/?set=a.176513259071770.43221.100001392903315

Sonntag, 29. Mai 2011

Brandmal für Brandmal

Bergkristalle hielt man im Volksmund früher für unschmelzbares Eis. Ihr Name leitet sich von griechisch «krýstallos» für Eis ab, das auf «krýos» - Eiskälte, Frost - zurück geht.

Samstag, 28. Mai 2011

Fuß für Fuß

Zum runden Geburtstag für meinen Schwager Urs, verbunden mit herzlichen Gratulationen eine andere Geschichte:
Trotz vieler später Frostnächte und langer Trockenheit sind die Erdbeeren in Dingen zwei Wochen früher reif als letztes Jahr! Aus Dingen kommen auch die Kartoffeln, die im Meldorfer Kartoffelautomat stecken.
Ein Drittel des Blüten der frühen Sorten, die nicht mit Vlies abgedeckt waren, erfroren bei Nachttemperaturen von -6°. Wegen der Trockenheit mussten die Pflanzen schon im März beregnet werden. Strohabdeckung hilft nicht gegen mangelnden Regen, sagt der Erbeerbauer. Da erfrieren die Blüten noch schneller, weil die Wärme des Bodens nachts nicht abgestrahlt werden kann.
In zehn bis vierzehn Tagen können Selbstpflücker auf die Erdbeerfelder.

Freitag, 27. Mai 2011

Hand für Hand

Auf dem Dom (hier: Berg, nicht Gotteshaus) in den Walliser Alpen entdeckte ein Botaniker in 4505 Metern Höhe - nur 40 Meter unterhalb des Gipfels - eine Blume. Den lilafarbenen Gegenblättrigen Steinbrech (Saxifraga oppositifolia).
Dies grenze an ein Wunder, teilt die Universität Basel mit. Und stelle in Europa, wenn nicht weltweit, einen Höhenrekord dar. Die Pflanze habe eine derartige Höhe erreichen können, weil offenbar der Wind die Saatkörner dorthin geweht habe. Bereits 1978 wurde am Dom - allerdings 55 Meter tiefer - ein zweiblütiger Steinbrech (Saxifraga biflora) entdeckt.
Um in so kalten Höhen zu überleben, erklären die Botaniker, muss der Steinbrech rund 600 Stunden pro Jahr eine Innentemperatur von mehr als drei Grad Celsius aufweisen. Die Blume lebt unter extremen Bedingungen und friert jede Nacht ein. Sie erwärmt sich mit Aufgang der Sonne und kann bis zu 18 Grad Celsius warm werden, auch wenn die Lufttemperatur um den Gefrierpunkt liegt.

Donnerstag, 26. Mai 2011

Zahn um Zahn

Für Maria K. zum Geburtstag diese Geschichte, verbunden mit meinen besten Wünschen!
Die Kristallkluft am Planggenstock in den Göscheneralpen entdeckten zwei Berufsstrahler vor etwa 17 Jahren. Vor fünf Jahren holten sie den Jahrhundertfund heraus.
"Du kannst nur das finden, was für dich bereit liegt", sagen die Strahler.
Bereit lag im Planggenstock eine dreihundert Kilogramm schwere Rauchquarzformation. Ihr längster Kristall misst 107 Zentimeter, der größte Durchmesser einer Einzelspitze beträgt 34 Zentimeter. Zehn Millionen Jahre mag es gedauert haben, bis sich diese Kristallgruppe im Zuge der Aufschichtung der Alpen aus 300 bis 400 Grad heißem Tiefenwasser gebildet hatte. Gelöster Quarz. Ästhetisch einmalig. Harmonisch synthetisiert. Weitere fünf Millionen Jahre vergingen, bis die beiden Strahler fanden, was für sie bereit lag.

Seit letzter Woche liegen etwa 50 Einzelkristalle und Kristallgruppen aus der Kristallkluft am Planggenstock im Naturhistorischen Museum der Burgergemeinde Bern. In zwei Vitrinen. In der sogenannten Schatzkammer. Optimal von unten und oben beleuchtet. Für Besucher aus aller Welt.

http://www.vonarx-bergkristalle.ch/planggenstock.php

Mittwoch, 25. Mai 2011

Aug um Aug

Die streikenden Lokführer halten uns auf Trab. Seit Tagen, Wochen stehen wir zwischen 5:10 und 5:30 auf. Nur der Zug  um 6.47 bringt den Professor an seine Hochschule. Etwas verschlafen gucke ich aus dem Küchenfenster. Ob die Welt noch steht. Sie steht. In Form eines erstaunten Hasen auf meiner ungemähten Wiese! Ich reibe verwundert die Augen. Ist heut Ostern? Erschreckt verschwindet das Tier hinter dem verblühten Forsythienstrauch. Und springt dann, als es merkt, dass ich es immer noch beobachte, durch die Hecke zu den Nachbarn. Aber dort herrschen englische Verhältnisse. Kurzgeschorener unkrautfreier Rasen. Der morgendliche Appetit siegt über die morgendliche Furcht. Der Hase kommt vor mein Fenster zurück. Während ich für W. die Tagesration an Stullen schmiere, knabbert er an hochgeschossenem Grünzeug. Seelenruhig. Nicht einmal die Morgenandacht im Radio verscheucht ihn.

Dienstag, 24. Mai 2011

Das Bild zum Tag

weiße Kotflecken der ersten Eule
Die erste Eule ist da! Markiert mit ihrem blendend weißen Kot auf dem schwarzen Asphalt genau vor unserem blauen Gartentor ihr Revier.
Heut früh, als der Professor im strömenden Regen zur Arbeit eilte, war ein einziger Fleck zu sehen. Und ich war mir nicht sicher, ob es nicht einfach ein Zufallsfleck irgendeines Vogel ist. Mittlerweile lässt sich so etwas wie ein Fadenkreuz erkennen. Und die schlafende Eule sitzt direkt darüber. Bei Sturmböen aus West, Stärke 9. Unsere Welt ist für diesen Sommer gerettet.

Das Wort zum Tag

Tepco bestätigt Kernschmelze auch in Reaktor 2 und 3 von Fukushima.

Zufällig beim Aufwachen gehört:

Der Einstieg, der Ausstieg

Gott, der du einstiegst / in die Miseren der Welt,
der Du ausstiegst / aus dem Zirkel
von Verblendung, Gewalt und Zerstörung:
erleuchte uns, / bevor wir zerstrahlt sind!
Erbarme dich, / damit die Erde und wir und die nach uns
nicht unwiderruflich
der eigenen Gier und Erbarmungslosigkeit
zum Opfer fallen.
Unbeirrbarer, / stecke uns an
mit deiner Leidenschaft
für das Leben.

Kurt Marti (1986, geschrieben vor Tschernobyl!)

Montag, 23. Mai 2011

10. Mahnwache in Meldorf

Fukushima ist nicht vergessen - Atomausstieg sofort!


heute 18:00-18:30
Meldorf, Südermarkt

Erst letzte Woche gab Tepco bekannt, dass in Fukushima die Kernschmelze im Reaktor 1 schon in den ersten 16 Stunden des GAUs stattgefunden hatte.

Samstag, 21. Mai 2011

Mauersegler

Der Mauersegler ist ein Langstreckenzieher. Bei uns am Wattenmeer gilt er als Sommerbote. Er hält sich nur von Anfang Mai bis Anfang August im Brutgebiet auf. Im ersten Sommer bereitet er das Nest vor. Erst im nächsten brütet er darin. Sein Winterquartier liegt in Afrika südlich des Äquators. Außerhab der Brutzeit hält er sich mehrere Monate höchstwahrscheinlich ohne Unterbrechung in der Luft auf. Die Jungvögel bereiten sich im Nest auf den Langstreckenflug vor. Sie trainieren ihre Muskulatur und reduzieren ihr Körpergewicht. Einmal flügge geworden, sind sie sofort selbständig.

Freitag, 20. Mai 2011

Seeschwalben

Auf Trischen brüten sechs Paare Zwergseeschwalben, zehn Paare Küstenseeschwalben und rund 150 Paare Flussseeschwalben, berichtet der Vogelwart. In 28 Nestern sind bereits junge Löffler geschlüpft. Möwen sitzen auf ihren Eiern. Arktische Brutvögel wie der Sanderling fressen sich vor dem Weiterflug im Wattenmeer voll.

Donnerstag, 19. Mai 2011

Schweinswale

Nicht nur Lachseeschwalben und Austernfischer - auch Schweinswale sind vom Aussterben bedroht. Eine Ökotoxikologin stellt fest, dass Lärm die empfindlichen Tiere gefährdet. Berufsschifffahrt, Jet-Skis, Motorbootrennen, Sprengung von Militäraltlasten sowie große Bauprojekte wie Windkraftanlagen. Rammschläge können die Hörfähigkeit eines Schweinswal beeinträchtigen. Dann kann er sich nicht mehr richtig orientieren.

Mittwoch, 18. Mai 2011

Austernfischer

Nicht nur Lachseeschwalben sind vom Aussterben bedroht. Auch Austernfischer schwinden angeblich dramatisch. In den letzten 14 Jahren soll sich ihr Bestand am Wattenmeer halbiert haben. Neueste Untersuchungen ergeben, dass die Austernfischer nicht vermehrt im Überwinterungsquartier sterben, wie man gerne annehmen wollte. Nein, sie schaffen es offenbar nicht mehr, im Brutgebiet, bei uns am Wattenmeer ihre Küken aufzuziehen.
Letztes Jahr wurden im Meldorfer Speicherkoog 30 Altvögel beringt. 27 von ihnen kehrten trotz des harten Winters in diesem Frühling zurück. Da sie alle individuell gekennzeichnet wurden, mit verschiedenen Buchstaben und verschiedenen Farben, sind sie nicht zu verwechseln und eindeutig wieder erkennbar. Letzten Sommer beobachtete eine Ornithologin im Meldorfer Speicherkoog, auf der Halbinsel Helmsand sowie auf Parkplätzen in der Umgebung 60 brütende Paare. Nur gerade zehn Jungvögel schlüpften. Und nur drei von ihnen wurden flügge.
Die Sommerhochwasser spülten zehn Nester vom Vorland. Einige Küken fielen Boden-Raubtieren zum Opfer. Füchse, Marder, Igel, Ratten gelangen neuerdings leicht auf die entwässerten Vorländer. Seit der Verbreiterung der Lorendämme gelangen Füchse sogar auf die Hallig Oland. Auf die Insel Trischen verirrte sich kürzlich sogar ein Reh. Die Vögel hingegen finden durch die Trockenlegung immer schwerer Regenwürmer. Auch die Miesmuscheln, die Hauptnahrungsquelle der Austernfischer vermehren sich infolge der Überfischung kaum noch.

Dienstag, 17. Mai 2011

Meine Tomaten

Es ist der einzige Ort, wo sie nicht dem gerade anhaltenden Landregen schutzlos ausgesetzt sind. An der Südwand der Terrasse. Tomaten lieben kein Wasser von oben und wollen nur unten am Stängel gegossen werden. Nun können sie unter einem winzigen Vordach wachsen. Unter der Solaranlage. Zwischen den Häusern, die einst getrennt waren durch einen Bretterzaun im Garten und eine Feuerschutzwand im Innern. Zwischen den beiden Terrassentüren. Der Professor versteht die Welt nicht mehr. Als ob der Garten nicht groß genug wäre, murmelt er und bewundert die futuristisch glänzenden Rankstäbe.

Montag, 16. Mai 2011

9. Mahnwache in Meldorf

Fukushima ist nicht vergessen - Atomausstieg sofort!

trotz Dauerregen und Sturmböen: heute 18:00-18:30
Meldorf, Südermarkt

In Fukushima werden die Arbeiten immer noch von schwerer Strahlung behindert. Gleichzeitig wurde erstmals Strontium im Boden gefunden.

Zwei Monate nach dem Beginn der Reaktorkatastophe von Fukushima machen die Aufräumarbeiten an den havarierten Reaktorblöcken langsame Fortschritte. Denn die Strahlung in und an den Reaktorgebäuden ist in manchen Abschnitten nach neuesten Messungen immer noch sehr gefährlich.

Sonntag, 15. Mai 2011

Mein Meierisli

Meierisli im Steinreich
Davon hatte ich nicht zu träumen gewagt: dass nach zwei Jahren das Menznauer Meierisli wieder aus der Erde kommt, mitten in meiner steinreichen Welt!

Samstag, 14. Mai 2011

Meine Bank

Meine Bank
Davon träume ich seit drei Jahren. Nun ist auch dieser Traum in Erfüllung gegangen. Ich besitze eine Bank.

Freitag, 13. Mai 2011

Vogelzählen

Es schlägt die Stunde der Gartenvögel. Der NABU ruft alle auf, an der größten Bürgerwissenschafts-Aktion  teilzunehmen und ab heute bis Sonntag an einem ruhigen Ort im Garten, auf dem Balkon oder im Park eine Stunde lang von jeder Vogelart die höchste Anzahl zu notieren. Es geht nicht um exakte Ergebnisse, wie der NABU mitteilt, sondern darum, Trends zu erfassen.
Anfang Mai sind die Zugvögel zu ihren Brutgebieten zurückgekehrt und lassen sich  bei der Futter- und Partnersuche sowie beim Nestbau leicht beobachten. 2010 gab es in Schleswig-Holstein einen deutlichen Rückgang bei Haussperlingen, Staren, Elstern und Zaunkönigen. Ringeltauben, Grünfinken und Feldsperlinge hingegen kamen häufiger vor.

Donnerstag, 12. Mai 2011

Repowering

Repowering ist ein deutsches Wort aus der Welt der erneuerbaren Energien. Repowering meint das Ersetzen älterer Windenergie-Anlagen durch neue, leistungsstärkere Maschinen. Bei anderen Energieerzeugungsanlagen wird von "Kraftwerksneubau" gesprochen, auch wenn nie ein Kraftwerk vorhanden war, und schon gar kein neues Kraftwerk gebaut wird.
In Kuden (südöstliches Dithmarschen, zwischen Eddelak und Buchholz, nahe am Nord-Ostsee-Kanal), lese ich, sei das Repowering nicht möglich. Die vier Windenergieanlagen, die seit 18 Jahren auf dem Geestrücken standen, sind hoffnungslos veraltet. Sie wurden gestern innerhalb weniger Stunden demontiert. Ein nordfriesischer Makler verkaufte sie ins Ausland. Zwei gehen nach Polen, eine nach Estland, die vierte nach England.
Gegen das Repowering sprach nicht die Vernunft, sondern die Landschaft. Der Übergangsbereich von Marsch zu Geest, das Geotop Klevkante, die naturräumlich reich strukturierte Geest. Mit anderen Worten: Die vier Anlagen standen mitten im Naturschutzgebiet und genossen lediglich Bestandschutz. Gebaut wurden sie angeblich "ohne rechte Genehmigung". Hätte ein Blitz eine Anlage zerstört, hätte auch keine neue mehr errichtet werden dürfen.

Mittwoch, 11. Mai 2011

Lachseeschwalben

Die Lachseeschwalben sind vom Aussterben bedroht. Bundesweit kommen sie nur noch im Wattenmeer vor. Letztes Jahr brüteten hier 42 Paare: eines auf Föhr, 25 im Vorland des Neufelder Koogs sowie 16 südlich vom Hafen im Friedrichskoog. Aber kaum ein Jungvogel konnte von den Altvögeln in den letzten zehn Jahren aufgezogen werden. Hohe Sommerfluten vernichteten immer wieder Gelege. Und wenn die Vögel das Hochwasser überstehen, verhungern die Küken oft.
Lachseeschwalben ernähren sich anders als andere Seevögel von Feuchtgrünland, wo sie Mäuse, Frösche und Insekten finden. In Dithmarschen ist das Hinterland aber mittlerweile ökologisch verarmt und wenig nahrungsreich. Die Lachseeschwalben vom Friedrichskoog müssen auf der Jagd nach Regenwürmern in den zehn Kilometer entfernten Kaiser-Wilhelm-Koog fliegen. 
Letztes Jahr, als es im Juni heiß und trocken wurde, verendeten sämtliche Küken innerhalb einer Woche.

Dienstag, 10. Mai 2011

Epenwöhrdenermoor 3

209 Monate verheiratet
In der Mitte Dithmarschens!

Epenwöhrdenermoor 2

Die Mitte Dithmarschens
Wir trafen uns immer schon beim Klimabaum 1 bzw. in der Mitte Dithmarschens, wenn W. von Heide nach Hause kam und ich ihm von Meldorf entgegenfuhr. Nur war er, der Baum, früher noch nicht da, wo sie, die Eiche seit ein paar Tagen Wurzeln schlagen soll. Der erste Klimabaum Deutschlands ist eine fünfjährige Eiche. Sie hat bereits mehr Jahre im Stamm, als wir im Amt Mitteldithmarschen leben.

Epenwöhrdenermoor

Klimabaum 1
Der erste Klimabaum Deutschlands wurde am 4. Mai im Epenwöhrdenermoor gepflanzt. An der Landstraße 147 von Fiel nach Hesel , an den Koordinaten 54.1275°N, 9.1129°E. Dies ist der exakte Mittelpunkt des Landkreises Dithmarschen. Errechnet von der Stiftung Klimawald mit einem 60-eckigen Polygon, bestätigt vom Katasteramt Meldorf.  




Montag, 9. Mai 2011

8. Mahnwache in Meldorf

Fukushima ist überall - AKWs jetzt abschalten

heute 18:00-18:30
Meldorf, Südermarkt

bitte Trommeln und Rasseln mitbringen!

Das Moratorium endet und alles bleibt, wie es war
zum Nachlesen hier: http://www.contratom.de/nachrichten/?id=34352

Sonntag, 8. Mai 2011

Katzenhai

Im Aquarium des Multimar Wattforums ist der erste von fünf Kleingefleckten Katzenhaien geschlüpft und auf den Namen "Fred" getauft worden. Fred ist zehn Zentimeter lang und nach der Geburt die ersten Wochen blind. Er lebt deshalb im Quarantänebecken, bis er die Augen öffnet und gut frisst. Dann zieht er um ins Prielbecken. In den nächsten Tagen werden noch vier weitere Katzenhaie schlüpfen, wer Glück hat, kann dabei zusehen. Fred ist unbeobachtet mitten in der Nacht zur Welt gekommen.

Samstag, 7. Mai 2011

Dauerunterwegs

Wir sind den ganzen Tag unterwegs. In Berlin. Zum Geburtstag. Beim Griechen. Zum Essen. Am Bahnsteig. Beim Warten. Die GDL streikt immer noch.

Freitag, 6. Mai 2011

Klimabaum

In der Mitte Dithmarschens steht seit kurzem der erste Klimabaum (Foto folgt). W. hat das sturmsicher eingepflanzte Bäumchen heute auf dem Heimweg entdeckt. Weil die Lokführer ihren Streik bis Montag früh verlängern, fahren immer noch keine Züge. Und weil immer noch keine Züge fahren, fährt W. mit dem Fahrrad durch die Felder nach Hause. So hat alles sein Gutes.

Donnerstag, 5. Mai 2011

Mornellregenpfeifer

Am Helmsander Damm wurden heute Abend die ersten Mornellregenpfeifer gesichtet, gut zwei Dutzend! Sie sind auf dem Weg in ihre schwedischen und norwegischen Brutgebiete.
Meist wird er nur Mornell genannt. Er ist kleiner als eine Amsel, wirkt aber durch seine langen gelben Beine viel größer. Im Brutkleid ist er unverwechselbar (breiter, bis in den Nacken verlaufender weißer Überaugenstreif, schwarzer Scheitel, weiße Kehle, weißes, dunkel eingefasstes Brustband, schiefergrauer Hals und Nacken, leuchtend rostroter Bauch, Rücken und Flügel braun mit helleren Federpartien). Das Weibchen ist intensiver und kontrastreicher gefärbt. Im Schlichtkleid verblassen alle Farben, der Bauch wird gelblich bis weiß, der Brustring verschwindet fast ganz. Dann verwechselt man den Mornell gerne mit Goldregenpfeiferarten wie beispielsweise dem Wermutregenpfeifer.

Mittwoch, 4. Mai 2011

Dauergrünland

In der Nacht fiel endlich Regen. Auf meinen frisch gemähten und vertikutierten Rasen. Ich stand lange in der Dunkelheit und konnte mich nicht sattriechen. 
Dauergrünland ist eine bürokratische Welt für sich. Offenbar bezahlt die EU Prämien für Flächen, die "zum Anbau von Gras und anderen Grünfutterpflanzen genutzt werden und mindestens fünf Jahre lang nicht Bestandteil der Fruchtfolge waren." Früher war das einfach eine Weide.
Dauergrünland ist eine sprachliche Welt für sich. In Dithmarschen, lese ich, gibt es immer mehr Anträge auf "Dauergrünland-Umbruch". Das heißt, man will aus Weideland Ackerland machen. Weil das wirtschaftlich attraktiver und bürokratisch unkomplizierter ist, als Jahr für Jahr zu belegen, dass Prämien aus Brüssel fällig geworden sind. Aber es gibt eine Dauergrünland-Erhaltungsverordnung. Zum Schutz der Brutgebiete von Wiesenvögeln, Uferschnepfen, Kiebitze usw. In Schleswig-Holstein. Auf der Eiderstädter Halbinsel. In Dithmarschen. Wer Dauergrünland umbrechen (sprich: umpflügen) will, muss deshalb eine Ersatzfläche "in derselben naturräumlichen Haupteinheit (Marsch, Geest, Hügelland) zu Dauergrünland umwandeln." Diese Ersatzfläche darf auch weit entfernt von der umzubrechenden Wiese liegen. Sie kann sich sogar außerhalb Dithmarschens, zum Beispiel in Nordfriesland, befinden. Deswegen gibt es zuweilen so absonderliche Anzeigen in unserer Zeitung, in denen beispielsweise "Pflugrechte meistbietend" zum Verkauf angeboten werden.
Es gibt auch eine "zweite Dauergrünland-Welt". Bauern, die wollen, dass eine Fläche Ackerland bleibt, obwohl sie dort Grünfutter ernten oder dauerhaft Stiere oder Schafe weiden lassen, schlitzen angeblich regelmäßig Kleegras in die Grasnarbe ein.
Ich habe gestern den ganzen Nachmittag Moos und Klee aus meiner Grasnarbe herausgeschlitzt. Hinter dem Haus und vor dem Haus. Mit meinem vor Anstrengung heulenden elektrischen Vertikutierer.

Dienstag, 3. Mai 2011

Meine Plantage 3

Meine Fensterbankplantage zwei Wochen später. Auf einem kurzen Mittagsausflug auf den Gartentisch. Die Eisheiligen scheinen in diesem Jahr früher zuzuschlagen. Wir hatten die erste frostige Mai-Nacht und aus Wrocław erreicht mich eine mail mit der Nachricht, es falle Schnee.
Gut so. Meine Kürbisse müssen dringend in die Erde.

Sonntag, 1. Mai 2011

Kletterkäuzchen

Junge Waldkäuze können klettern bevor sie fliegen lernen. Neugierig wie alle Vögel verlassen sie die Baumhöhlen, in denen sie aufgezogen werden. Klettern im Geäst herum oder Baumstämme hinunter und wieder hinauf. Auch unsere jungen Amseln sind aus dem Nest gekrochen und mutig auf der Pergola bzw. auf dem Geissblattrankgerüst herumspaziert. Wahrscheinlich um zu gucken, ob sich der Aufwand des Fliegenlernens überhaupt lohnt. Die Käuzchen kehren an den Nistplatz zurück, solange sie gefüttert werden. Gefüttert werden sie, bis sie sicher fliegen können und nicht mehr klettern müssen, um etwas über die Welt zu erfahren. Etwa drei Monate lang.