Mittwoch, 31. Oktober 2018

Abschied 2

Feiertag. Wir feiern die Generalprobe im Tivoli. Die Letzte mit unserem Chorleiter. Mit einem riesigen Chor, Kinder, Jugendlichen, Erwachsenen, Dithmarschern, Schleswig-Holsteinern, Polen, Litauern und einer einzigen Schweizerin. Halbschweizerin, die zum Erstaunen aller plötzlich polnisch spricht. Und zwei Klavieren. Und Schlagwerk. Orff. Carmina Burana.

Dienstag, 30. Oktober 2018

Monster

Nils Högel auf allen Kanälen. Und immer wieder Mediziner, die von "Einzelfällen" und "Fehlern" im Ablauf faseln. Es geht hier um Miord, um Kapitalverbrechen und nicht um ärztliche Kunstfehler. Högel ist beileibe nicht der Erste. Er ist nur der Erste, der gesteht, der massenhaft gesteht, massenhaft getötet hat, massenhaft das löchrige Gesundheitssystem für sein sadistisches Tun genutzt hat.
Und es geht um ein kollektives Wegschauen der Damen und Herren in Weiß. Vor zwei Jahren saß ich bei Maischberger zusammen mit einem Arzt, der dafür gesorgt hatte, dass der unbequem gewordene Pfleger aus seiner Klinik "weggelobt" wurde. Damit kein Imageschaden für das Haus entstehe. Und in der freundlichen Runde sass auch die Tochter eines Opfers, das nicht zum Opfer, und die Tochter nicht zur Nebenklägerin hätte werden müssen, wenn dieser Arzt anders gehandelt hätte. Ich glaube, der läuft immer noch frei herum.

Montag, 29. Oktober 2018

Sonntag, 28. Oktober 2018

Frost 1

Ein frostiger Morgen bricht an. Mit viel Licht in der Frühe. In der Nacht, in Panik, schon im Schlafanzug, nachdem ich frierend nach dem Abschied in Heide nach Hause gekommen war und eh ich unter die warme Decke kroch, auf der der Kater bereits schnurrte - schraubte ich den Außenwasserzähler ab. Hob den kleinen Oleander in die kleine Garage. Für den großen hatte ich wahrhaftig keine Kraft mehr!
Und jetzt finde ich auf meinem morgendlichen Kontrollgang im Gemüsebeet grüne Tomaten. Die Pflanzen hatten sich selbst ausgesät. Aus den angefaulten Früchten, die ich den Sommer über übermütig quer durch den Garten schmiss. Und sind im warmen Herbst zu kräftigen Stauden herangewachsen, wie im zweiten Frühling. Das Jahr ist irre! Und der Anblick herzzerreißend. Das saftige Grün, noch mit vielen gelben Blüten durchsetzt, liegt schlaff über allen unreifen Früchten. Großen und kleinen. Bewahrte sie in der eigenen Kapitulation vor dem Tod. Ich ernte das nicht Erfrorene Unreife und lege es auf die Fensterbank. Die Sonne steigt gleich über das Dach des Nachbarn. 

Samstag, 27. Oktober 2018

Abschied 1


Der Blaukoch
Blau ist die Lieblingsfarbe von Herrn Schwarz. Vielleicht ist es auch Bläu oder Blei, so genau wissen wir es nicht, da wir uns mit Farben nicht auskennen. Wir kennen nur Töne, Tonarten, Tonschritte und Tonleitern. Die besteigen wir zu Beginn jeder Chorprobe mehrmals, von immer anderen Grundtönen aus, die uns Herr Schwarz auf den weißen Tasten des schwarzen Steinway anschlägt. Um Farbe in den Probenraum zu bekommen, legt er uns bunte Silben in den Mund: „Blaublaublau...“, „bläubläubläu...“, „bleibleibleib...“. Blei ist vielleicht keine Farbe, sondern ein Befehl? Bleib!
Aber er bleibt nicht. Er dirigiert noch die „Carmina Burana“ an Allerseelen und zieht dann mit seiner Familie weg.
Eigentlich wollte Herr Schwarz Koch werden, Blaukoch eben, und sich auf das Pochieren von Süßwasserfischen spezialisieren, Forellen, Karpfen, Saiblinge. Stattdessen hat es ihn an die Kleuker Orgel von St. Jürgen verschlagen, an den Rand des größten unbebauten Marktplatz Deutschlands, in die Nähe eines Meeres, das den halben Tag verbummelt, so dass Muscheln und Krebse sich in den Wattboden verkriechen, um zu überleben. Hier bringt er uns Singen und Hören bei. Noch bis zum letzten Tag trainiert er mit uns die richtige Lippenspannung, die richtige Position der Zungenspitze für die Zahndammlaute, und schickt uns unermüdlich, mit Steigeisen an den Füßen oder ohne, über Moll- und Durakkorde, heißt uns beim kleinsten Fehltritt innehalten und verdeutlicht, ohne je die Geduld zu verlieren, den Unterschied von einem unsauberen Halbtonschritt zu einem sauberen: „Blaublaublau...“, „bläubläubläu...“, „bleibleibleib...“. Bleib!
Nein, er bleibt nicht, sondern zieht Anfang November an einen Fluss, der immer Wasser führt. Dort hat er bis zum 3. Advent Zeit, mit dem Chor der Trinitatiskirche das Weihnachtsoratorium einzustudieren. An den wenigen freien Tagen wird er helles Wurzelgemüse putzen, Dillstängel abzupfen, den Sud mit einem Schuss Essig sprudelnd auf kochen und den Topf sofort vom Herd nehmen. Erst dann lässt er die jungen Elbhechte sorgfältig hineingleiten und zehn Minuten garziehen. Der Blaukoch kocht den Fisch nie!
Herr Schwarz wird uns fehlen. Weder Blaubeersorbet noch Rotkohl mit Rehrücken können uns über den Verlust seiner Klangfarbenlehre, seiner Blautonvorlieben, der perfekt arrangierten Subdominanten und Obertonreihen hinwegtrösten. „Blaublaublau...“, „bläubläubläu...“, „bleibleiblei...“ Blei ist natürlich eine Farbe und kein Befehl!

Donnerstag, 25. Oktober 2018

Irrgäste

Gestern wurde in St. Peter-Ording ein männlicher Gewöhnlicher Grindwal angeschwemmt. Viereinhalb Meter lang. 800 Kilogramm schwer. Fortgeschrittene Verwesung. Wahrscheinlich schon einige Tage tot. Vor drei Wochen wurde ein Zwergwal angespült. Beides sind seltene Irrgäste an der Dithmarscher und Nordfriesischen Nordseeküste. Sie gehören eigentlich in den Nordatlantik.

Mittwoch, 24. Oktober 2018

Vollmond

Nein. Es geht mir nicht gut. Das Gesicht der Mörderin meines Schwiegervaters hat wieder Farbe gewonnen. Nichts hat sich an dieser grässlichen Fratze verändert! Diese literarische Charakterisierung sei mir hier in meinem privaten blog erlaubt. Ihr, der Kapitalverbrecherin, Vielfachmörderin (wie viel fach - wird ihr zweifelsohne beim letzten Gericht präsentiert) ist es erlaubt, im Fernsehen aufzutreten und die deutsche Rechtssprechung anzuzweifeln. Immer noch! Ich weiß, dass ihr Anwalt, der in den letzten 12 Jahren auch nur 12 Jahre älter geworden ist, ihr seit dem Urteilsspruch LEBENSLÄNGLICH Farbe in den Knast bringt, damit sie der natürlichen Alterung entgegenwirken und ihre Haare schwarz färben kann. Sie wird dies mit einem qualvollen Tod büßen müssen. Sie wird das Elend, das sie meinte beenden zu dürfen, Tausendfach am eigenen schwachen Leib erfahren dürfen. Blasenkrebs bekommen Frauen, die ihre Haare jahrzehntelang färben. Weil sich in der Blase die Gifte absetzen, die nicht ausgeschwemmt werden können. Und in der Galle setzt sich das Gift der Hybris ab. Wussten Sie das nicht, Frau Becker?

https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/45_min/Wenn-Pfleger-zu-Moerdern-werden,sendung830552.html

Dienstag, 23. Oktober 2018

Der Kiefernwald

Die Entdeckung des Monats Oktober. Das Notizbuch. Francis Ponge. Der Tisch. Das Malherbarium. Im Namen der Dinge. Das Notizbuch vom Kiefernwald, übersetzt von Peter Handke. Leider vergriffen. Und nur von einem privaten Anbieter über Amazon zu einem "Mondscheinpreis" noch zu haben. Egal. Kürzlich lief der Text als Antihörspiel im Radio. Wahrscheinlich könnte ich das nun unendlich oft nachhören über die Apps, die einem in letzter Zeit ständig akustisch auferzwungen werden. Es ist die Verabschiedung vom Hören, wenn einem sofort gesagt wird: Du kannst (jederzeit, überall) NACHhören. Das Leben ist kompliziert geworden, aber die Dinge sind einfach geblieben. Das Erzählen von Francis Ponge wird als "spröde Verweigerung erzählerischer Kulinarik" bezeichnet. "Die Pinien Ponges wurzeln bei Claudel" schreibt ein Kritiker. Und ich kehre in meine Kindheit zurück. Die erste Französischstunde. La table!

Montag, 22. Oktober 2018

Mahnwache

Die Kommunalwahlen in Polen sind vorbei. Die Freude kam in der Nacht. Der Regierungspartei bleibt in den großen Städten chancenlos. Der Kandidat der Opposition hat klar den Stadtpräsidentensessel in Warschau gewonnen. Immerhin. Aber: jeder zweite in der Hauptstadt blieb zu Hause. Und jeder dritte der verbliebenen Hälfte stimmte für den rechtsnationalen Kandidaten. 

18:00-18:30 Uhr Südermarkt
Meldorfer Mahnwache für den sofortigen Atomausstieg

Sonntag, 21. Oktober 2018

Novembersonntag

Morgennebel. Trübsinn. Der Kater kotzt höflich vor die Haustür und ich spüle das Ausgespuckte mit der Gießkanne in den Rinnstein. Irgendetwas bekommt ihm von Zeit zu Zeit nicht. Das letzte Mal hat er es noch hinter der Haustür getan und ich schimpfte und putzte einen halben Tag lang. Er ist lernfähig und achtsam. Ich auch. Ich beende meine Experimente mit Dosenfutter.

Samstag, 20. Oktober 2018

Bambusleben

Im Bambus leben nun die Stare, die im Frühjahr im Nistkasten in der Edelkastanie ausgebrütet wurden. Und noch viele mehr. Sehr zum Leidwesen von Herrn Rasputin. Er hört sie, ihr allabendliches Sonnenuntergangskonzert, so wie alle in der Nachbarschaft, kommt aber nicht an sie heran. Auf gleicher Höhe hängen noch überreife Äpfel, die ich nicht ernten kann, und um die sie sich jeden Morgen erbittert streiten.

Freitag, 19. Oktober 2018

Bodenfrost

Am Morgen so etwas wie Bodenfrost. Knapp 2 Grad über Null beim Aufstehen. Eine Stunde ein halbes Grad weniger. Die Sonne geht immer später auf. So hat die Temperatur viel Zeit, zu fallen. Das Karussell dreht sich.
Am Mittag flickt ein Techniker der Telekom meine Verbindung zur Welt.
Am Abend im Traumausstatter: DIE PAAR LEUCHTENDEN JAHRE - Erich Kästner und Mascha Kaléko. Eine Produktion der Meldorfer Theatergruppe.

Donnerstag, 18. Oktober 2018

Kaffeemühle

Ich kaufe eine Kaffeemühle mit Kegelmahlwerk. Weil ich nur noch Kaffee aus frisch gemahlenen Bohnen trinke. Akkubetrieben. Also kabellos und mit zwei freien Händen Kaffee mahlen. Vor dem ersten Gebrauch soll das Produkt zwei bis drei Stunden aufgeladen werden. Aber wie?
Im Lieferumfang enthalten ist ein Micro-USB-Ladekabel, das mit der Mühle verbunden werden kann. Der USB-Ausgang am anderen Ende, passt, sagt die Gebrauchsanweisung, an jeden Computer.

Mittwoch, 17. Oktober 2018

Das Gedächtnis

Die Internetleitung ist instabil. Das Telefon funktioniert nur halbherzig. Ganze Sätze zerreissen in unverständliche Wortfetzen. Ich gehe in den Garten und grabe meine Kartoffeln aus. Ich habe sie ganz vergessen, was sie mir aber nicht übel nehmen. Im Gegenteil. Ich fülle einen Eimer mit großen Knollen. Die kleinen grab ich unter und entferne alles Unkraut.

Dienstag, 16. Oktober 2018

16. Oktober

Jeder Mensch hat seine Privatsphäre, sein ureigenes Universum, sein niemandem sonst zugängliches Hinterzimmer, das er unbeeindruckt von Einflüsterungen aller Demagogen, Tyrannen oder Schutzengel so gestaltet, wie nur er will. Oder sie.
Ich gehe jeden Tag einen Schritt weiter. Wie die Sonne. Der Sommer ist endgültig vorbei.

Montag, 15. Oktober 2018

Mahnwache

Der Kater rührt sein Frühstück nicht an. War auf der Jagd in der Nacht. Klettert seit neuestem auf den Kastanienbaum. Ich lobe den alten Herrn für sein Morgentraining. Die Brutkästen dort oben sind längst verlassen.

18:00-18:30 Uhr Südermarkt
Meldorfer Mahnwache für den sofortigen Atomausstieg

Sonntag, 14. Oktober 2018

Notruf

Das Wasser ist so warm, dass ich beschließe bis zur Boje rauszuschwimmen. Aus der Ferne sind Martinshörner zu hören. Sie schwellen an. Kommen näher. Über den Deich schwärmen plötzlich Feuerwehrmänner. Sie winken mich und den Pastor aus dem Wasser. Wir sollen rauskommen, rufen sie. Ja, ich bin dabei, antworte ich. So schnell geht das nicht. Dann rasen mehrere Einsatzwagen über die Straße am Wasser, die normalerweise nur Fußgängern, Hunden und Fahrrädern gehört. Notarztwagen. Schweres Feuerwehrgerät. Feuerwehrboote brausen durch die Fahrrinne. Ein Kitesurfer sei in Not geraten. Aber die Hundertschaften zu Land und zu Wasser können nichts ausrichten. Einer entschuldigt sich bei mir, dass er mein Badevergnügen vorzeitig beendet habe, als ich nackt aus dem Wasser steige. Sie müssten freie Sicht haben. Ich verstehe. Freie Bahn. Obwohl ich sehe, dass sie nichts ausrichten. Und alle, die freiwillig aus dem Wasser steigen, sind quicklebendig. Gesund. Mit prickelnder Haut, geröteter Brust. Ich habe meine Tagesnorm übererfüllt. Sie ziehen ab nach Nordermeldorf. Ich nach Meldorf.

Samstag, 13. Oktober 2018

Samstag der Dreizehnte

Es ist so warm, dass Handtücher ausgebreitet werden und auf dem Deich in der Sonne gebadet wird. Ich bade im Wasser. H. kommt. Unser gemeinsames Abbaden.

Freitag, 12. Oktober 2018

Wassermassen

Das Wasser wird wieder wärmer uind läuft zu Hochform auf. Die Welt wird trockener. Das Wetter bleibt unverwüstlich. Ich wässere den Bambus. Mittlerweile tauchen vereinzelte Schwimmerinnen auf. Die Dusche tropft seit Tagen, obwohl sie nicht funktioniert. Das Wasser, denke ich, ist längst abgstellt. Die Leitung zugedreht. Aber Reste verirren sich immer noch. 

Donnerstag, 11. Oktober 2018

Drachen

Viel Wind von Süden. Viel Mütter. Viel Kinder. Steigende Drachen vertreiben die Schafe. Die Menschen haben den Deich bereits wieder zurückerobert.

Mittwoch, 10. Oktober 2018

Süderholmer Moor

Statt schwimmen spazieren. Im Süderholmer Moor. Mit dem Fahrrad durchs Fieler Moor. Immer weiter nach Norden. Und am Abend zurück. Lauter Mohren. Fast kein Wind. Viel Sonne, die irgendwann auch genug hat und untergeht.

Dienstag, 9. Oktober 2018

Neumond

Die Nächte sind schwarz wie mein Kater. Ich liege wach und versuche mir vorzustellen, wie ich das Unaussprechliche in Worte fasse. Ein Kapitel ist abgeschlossen. Und das nächste hat noch nicht begonnen. Dazwischen liegt die Unendlichkeit.

Montag, 8. Oktober 2018

Mahnwache

Abbaden 8. Ein Teil der Strecke zum Deich ist kurzzeitig gesperrt, da ein Fernsehteam Filmaufnahmen macht. Ich drängle mich vorbei, muss zum Wasser, sonst ist es weg. Immer noch Arbeiten am Fahrradweg. Immer noch hupen mich Autos an, weil ich auf der Straße fahre.

18:00-18:30 Uhr Südermarkt
Meldorfer Mahnwache für den sofortigen Atomausstieg 


Sonntag, 7. Oktober 2018

7

Erntedank. Der Himmel ist wieder getrennt vom Wasser. Der Horizont wieder sichtbar. Mittelplate wieder an ihrem Platz. Sonntag. Das Siebente Abbaden. Nordwind. Am neuen Fahrradweg wird gearbeitet. Bzw. herumgestanden. Offenbar hat das Kleine Gerät gerade keine Kraft mehr und wird von einem Großen Gerät (Tanklaster), das quer über der Fahrbahn steht, gesäugt. Ich umrunde die unsonntäglich Gewandeten großräumig.
Im Wasser der Pastor. Er schwimmt zu seiner Sandbank. Ihn scheint die (immerhin noch zweistellige) Wassertemperatur nicht im geringsten zu kümmern. Ich hingegen habe kaum Fett auf den Rippen und steige nach 7 Minuten erfrischt aus dem Meer.

Samstag, 6. Oktober 2018

Die Rückkehr der Schafe

Sie begrüßen mich von weitem: die Schafe! Schwarze und nicht schwarze. Hinkende und nicht Hinkende. Stehen wieder auf dem Deich, der ihnen, den An- und Zugezogenen gehört, aber im Sommer von Textillosen bevölkert wird. Mein Abbaden Nummer Sechs. Es ist ein Kollege da, der eBikefahrer aus Brunsbüttel. Fast kein Wind und das Licht so milchig, dass der Himmel ins Meer überzugehen droht oder umgekehrt. Das Meer in den Himmel. Nicht die kleinste Welle. Aber gute 13°. Sehr erfrischend. Die Duschen stehen noch, aber es kommt kein Wasser mehr. Man fürchtet wohl Frost. Oder arbeitet vor. Oder weiß: Schafe waschen sich nicht, sie müssten sich ja ausziehen.

Freitag, 5. Oktober 2018

Schönwetter

Die Sonne überrascht bereits wie nach langen Wintertagen. Ich kann am Nachmittag Rasen mähen! Noch wächst er. Das gibt Mut am Vormittag. Denn das Wasser ist zu früh dran. die Flut läuft noch im Morgennebel auf und ich befasse mich am Schreibtisch mit Konkurrenzvegetation.

Donnerstag, 4. Oktober 2018

Schietwetter

Wie's im Buche steht. Ich koche die erste Maronensuppe. Über's Jahr hab ich vergessen, wie anstrengend das Schälen ist. Ich verteile Eimerweise Fallobst. Und verlange die Eimer leer zurück.

Mittwoch, 3. Oktober 2018

Feiertag

Ich backe Kuchen, koche Birnen und Äpfel ein, sammle Maronen vom Boden auf. Landunter auf den Halligen. Auch an meiner Badestelle war sicherlich landunter. Aber das Hochwasser kam vor Sonnenaufgang und ging im Laufe des Vormittags. Mittagsspaziergänger berichten vom Müll, der an den Deich gespült wurde und den die meisten Feiertagsausflüger überhaupt nicht beachten. Geschweige denn mitnehmen.

Dienstag, 2. Oktober 2018

Maronen

Die Maronen sind alle auf einen Schlag zum Monatsersten reif geworden und fallen massenhaft vom Baum. Auf meinen Kopf. Vor meine Füße. Auf die Straße. Auf den Rasen. Rasputins Spielplatz. Ich komme nicht nach mit dem Entfernen der stachligen Hüllen. Schließlich braucht der Kater seinen Auslauf" Und plötzlich ist kein Durchkommen mehr. Und am Gartenzaun plötzlich die personifizierte Chuzpe. Eine filmreife Szene. Wieder was gelernt über die Untiefen (dies ist ein Antagonym, ein Janus-Wort!) der menschlichen Existenz.

Montag, 1. Oktober 2018

Meldorfer Mahnwache

Sie kollidiert mit dem Hochwasser, mit dem Monatsanfang, mit dem Regen, mit den Herbstferien und mit der Extraprobe in Heide. Trotzdem findet sie statt:
18:00-18:30 Uhr Südermarkt
Meldorfer Mahnwache für den sofortigen Atomausstieg