Montag, 31. Dezember 2012

Mahnwache in Meldorf ...

... fällt infolge Feiertag aus. Stattdessen ab 21 Uhr: 60's Cocktailparty im Bornholdt.

Japans neue Regierung sagt zum Neuen Jahr den Atomausstieg ab. Fukushima ist vergessen. Alle Atomreaktoren, die als sicher eingestuft werden, sollen wieder in Betrieb genommen und der Bau neuer Reaktoren ins Auge gefasst werden.


Sonntag, 30. Dezember 2012

Der dritte Baumstamm ...

... ist der größte und kam hinter dem roten Sofa aus Nindorf angerannt.
Er dient uns fortan als Kerzenständer. Froh zu sein, bedarf es wenig. Höchstens einer geheizten Stube. Und ein paar Pinselstriche Leinölfirnis.

Samstag, 29. Dezember 2012

Das zweite rote Sofa ...

... tritt unverhofft in unser Wohnzimmer. Seit wir von Nindorf zurück sind, steigt die Temperatur wieder an.
Als wäre dies das Normalste der Welt, beanspruchen die neue alte Ecke  sofort unsere polnischen Pinguine für sich. Siehe blog vom 4. Februar 2008.
Das zweite Rote Sofa fügt sich klaglos in seine Rolle als Ersatzeisscholle. Als hätte es nur darauf gewartet.

Freitag, 28. Dezember 2012

Der Ausflug nach Nindorf

Es ist eisig. Stürmisch. Die Temperatur stürzte über Nacht ins Bodenlose. Wir bewegen die Fahrräder und fahren nach Nindorf. Absichtslos und wunschlos. Glücklich.

Montag, 24. Dezember 2012

Mahnwache in Meldorf ...

... fällt infolge des christlichen Feiertags aus. Stattdessen Spaziergang am Nachmittag bei 6 Grad Plus. Sauna zu Hause. Danach Dithmarscher Rotkohl mit Feigen und Blauschimmelkäse, Rösti. Zweiter Spaziergang zur Heiligen Nacht. Starker Wind aus Südwest. Warm auf den Wangen wie im August. Kommt direkt aus der Wüste und umschmeichelt uns. Das Thermometer zeigt 10,9 Grad Plus.

Freitag, 21. Dezember 2012

Winteranfang

Der astronomische Winter beginnt bei uns auf der Nordhalbkugel jetzt - um 12:11 Uhr.

Die grüne Samtschnecke

Zum kürzesten Tag des Jahres eine Laudatio auf die grüne Samtschnecke. Sie ist eine Überlebenskünstlerin. Sie kann Licht zu Energie umwandeln. Die grüne Samtschnecke lagert grüne Chloroplasten, pflanzliche Zellkörper aus ihren Lieblingsalgen, in ihren eigenen Zellwänden ein. Mit Hilfe dieses Vorrats an Lieblingsspeise, kann sie, sagt der Fachmann, wie eine Pflanze Photosynthese betreiben und aus Licht eigenständig Kohlehydrate bilden. Bekommt sie genug Licht, ist die grüne Samtschnecke in der Lage, mehrere Monate ohne Nahrung auskommen. Sie wird den Weltuntergang überleben.

Donnerstag, 20. Dezember 2012

Diddlasbadscher

In einem alten ZEITmagazin fand ich die Schimpfwörterkarte Deutschlands. Ich zitiere nur ausgewählte auf den Buchstaben D, geografisch geordnet von Süd nach Nord: Dutterer, Drimsler, Dommfoozer, Dabbschädel, Diddlasbadscher (bin in Franken angekommen), Dabbes, Durmelidier, Dölmer, Drietlöken. Das einzige, was ich verstehe, ist das ostfriesische Du olle Törf. An das T und die Verständlichkeit schließen sich die Schleswigholsteiner mit Torfkopp an. Morgen soll die Welt untergehen. Und ich bin heute um ein paar Wörter reicher geworden.

Mittwoch, 19. Dezember 2012

Dish-Dash

W. brachte von seiner letzten Reise ein langes arabisches Gewand mit. Ich werde es kürzen müssen, es soll nur knöchellang sein. Bei der Anprobe in unserem Wohnzimmer stolperte er darüber. Die Ärmel kann er umschlagen. Zuerst will ich es waschen, vielleicht läuft der Stoff ein. Er ist schwer. Auf einem der Zettel, die ich abschneide, bevor ich das goldene Gewand in die Waschmaschine werfe, steht "ARABIC DISH_DASH". Ich google. Was sonst soll ich mit meiner Zeit tun?
In Oman, Kuweit und Katar heißt dieses Kleidungsstück Dischdascha, oder Dishdash, im Arabischen aber eigentlich Thawb (taub = Gewand). Die Männer in der Wüste tragen es weiß. Es ist luftig. Frauen tragen etwas anderes, meist schwarz. W. hat sich für Sandfarbe entschieden.

Dienstag, 18. Dezember 2012

Die Dithmarscher Orpingtonhenne Rebi

Rebi ist ein Jahr alt. Rebi lebt in Süderholm (Dithmarschen). Rebi ist eine Großhenne, viereckig, wie sich das für ihre Rasse gehört. Und ihr Gefieder ist rebhuhnfarbig gebändert. Rebis Züchter bezeichnet sich als "Fanatiker der Geflügelzucht". Schön!
Bereits zum dritten Mal ist ein Orpington-Huhn aus seiner Zucht bei der Europameisterschaft der Kleintierzüchter zum Siegerhuhn erkoren worden.
An der Kreisgeflügelschau in Tellingstedt holte Rebi übrigens kürzlich auch das begehrte Tellingstedter Band.

Montag, 17. Dezember 2012

92. Mahnwache in Meldorf

18:00-18:30 Südermarkt
Mahnwache gegen Atomkraft

Davor lohnt sich ein Schritt um die Ecke in die Bücherstube: Dort und nur dort gibt es den "Himmel über Meldorf" zu kaufen. Eine Kunstbetrachtung von Jochen Bufe über Deckenmalereien und Gewölbefresken im Meldorfer Dom. Mit zahlreichen Farbbildern. Limitierte Auflage.

Sonntag, 16. Dezember 2012

3. Advent

Zum dritten Advent die gute Nachricht vorneweg: ich bin wieder zu Hause. Zu Hause fühle ich mich in Dithmarschen, an der Nordsee, in einer von Bergen befreiten, gut durchlüfteten Landschaft.
Die Schweiz, die ich vorgestern früh wieder einmal verlassen habe, ist ein Verbotsland. Nun sollen also auch "Wegwerfplastiksäcke" verboten werden (siehe: http://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/standard/WegwerfPlastiksaecke-werden-in-der-Schweiz-verboten/story/30847445). Auch "Raschelsäcke" genannt. Was sie aber von den "Plastikeinkauftragtaschen" unterscheidet, weiß niemand. Vielleicht die Reißfestigkeit. Oder das Gegenteil davon. Die Zerreißfähigkeit. Die Zerreißprobe.  Der Elchtest. Die Tannenwälder Skandinaviens. Und von dort ist es nicht mehr weit bis zum Weihnachtsmann.

Samstag, 15. Dezember 2012

Santa Lucia

Heute 17 Uhr: Santa Lucia - Advents- und Weihnachtslieder aus aller Welt.
Heide, St, Jürgen am Markt. Eintritt frei, um einer Spende für die Kirchenmusik an St. Jürgen wird freundlich gebeten.
Es singt die Heider Kantorei, der Kinder- und Jugendchor sowie der Seniorenchor an St. Jürgen. Leitung und Orgel: Sebastian Schwarze-Wunderlich. Mit Intermezzi vom Heider Posaunenchor unter Leitung von Gunda Köster.

Freitag, 14. Dezember 2012

Gezählte Stunden

Generalprobe um 18 Uhr in St. Jürgen am Markt in Heide. Ich habe von allen Sängerinnen und Sängern mitsamt Blechbläsern, Organisten, Dirigenten, Kartenverkäufern, Platzanweisern, Garderobenfrauen und Notenblattumblättererinnen den weitesten Anfahrtsweg. Deshalb stehe ich jetzt auf und gehe los.

Donnerstag, 13. Dezember 2012

Die Reihe der Tage

Der Dreizehnte schafft es in diesem Jahr nicht mehr auf einen Freitag. Und so bleibt das Unglück außen vor. Aber nächstes Jahr, falls die Welt nicht vorher untergeht, ist das Ganze Jahr über die Dreizehn angesagt. Freitage passen dazu nur in zwei Monaten (in diesem Jahr waren es drei!). Im September und im Dezember. Also bleibt genug Zeit, um dem lauernden Unglück aus dem Weg zu gehen.

Mittwoch, 12. Dezember 2012

Das Tempo der Nacht

W. kam vor ein paar Tage von einer langen Reise nach Hause und erzählte mir als erstes, dass die Nacht schneller sei als das Flugzeug. Das war immer schon so. Seit es Fluggeräte am Himmel gibt, die versuchen, die Zeit einzuholen. Aber er hatte es diesmal leibhaftig gesehen. Er flog von Fernost zu mir ans Dithmarscher Wattenmeer und konnte nicht schlafen.
Umgekehrt ist es auch so. Auch der Tag ist schneller als das Flugzeug.

Dienstag, 11. Dezember 2012

Bambus am Dienstag

Überzuckert, etwas schwer, gebeugt vom Morgennebel und Frühreif, gerade geküsst von der Mittagssonne.

Montag, 10. Dezember 2012

91. Mahnwache in Meldorf

18:00-18:30 Südermarkt, Meldorf
Mahnwache gegen Atomkraft

Danach haben wir, mein Mann und ich, zu Hause bei Kerzenschein ein tête-à-tête (laut Duden veraltet!) anlässlich unserer 228 Monate alten Ehe.

Sonntag, 9. Dezember 2012

2. Advent

Heute 09.30 Uhr:  Wer kann, der möge bitte den Fernseher anschalten und zum ZDF zappen. Wer mag, kommt so in den Genuss, den evangelischen Fernsehgottesdienst aus Meldorf mitzuerleben. Unseren Backsteindom von innen zu Hause in der warmen Stube betrachten zu können (der Dom wird seit der letzten Renovierung nur noch auf 16° geheizt, da sich sonst im Gewölbe Feuchtigkeit ansammelt und Schimmel die eben aufgefrischten alten Fresken wieder überzieht). Sowie vielleicht das eine oder andere Bild aus der Stadt und Umgebung zu erhaschen. Der Gottesdienst selbst steht unter dem Titel "Gott will im Dunkel wohnen" (aus dem Lied "Die Nacht ist vorgedrungen" von Jochen Klepper). Es singt der Kammerchor Cantoris unter der Leitung des Meldorfer Kirchenmusikdirektors  Paul Nancekievill.. An der Orgel sitzt Karl Helmut Herrmann und auf der Kanzel steht Pastorin Ina von Kortzfleisch-Brinkmann.
Ich kann nicht. Ich habe den Dom täglich vor Augen und heute einen Heimgekehrten zu pflegen.

Samstag, 8. Dezember 2012

Der Matilda-Effekt

Der Matilda-Effekt ist die Kehrseite des Matthäus-Effekts. Und umgekehrt. Wie das Kehrseiten so an sich haben. Der Matilda-Effekt ist ein Begriff aus der Geschlechterforschung. Der Matilda-Effekt ist ein Genderproblem. Frauen kennen ihn seit dem Ende des 19. Jahrhunderts. Männer (die Bibel, die Evangelisten) versuchen ihn natürlich zu verdrängen. Der Matilda-Effekt ist benannt nach der amerikanischen Frauenrechtlerin Matilda J. Gage, die als erste das Phänomen nicht nur erkannt, sondern auch beschrieben hatte: Das systematische Verdrängen und Leugnen der Beiträge von Wissenschaftlerinnen in der Forschung. Das selbstverständliche Übertragen der fachlichen Verdienste ihrer Arbeit auf männliche Kollegen.
In der Kunst sieht es übrigens nicht besser aus. Man denke nur an Brecht, Schumann und andere. Hopper zum Beispiel. Verstärkt wird der Matilda-Effekt durch persönliche Beziehungen, unter nicht gleichberechtigten nicht gleichgeschlechtlichen Konkurrenten wie Vater - Tochter, Bruder - Schwester, Ehemann - Ehefrau, Geliebter - Geliebte usw.
Der Matilda-Effekt illustriert die zweite Hälfte des Zitats aus dem Matthäus-Evangelium: ... wer aber nicht hat, dem wird auch das, was er hat, genommen werden. (Mt 25,29). Wäre die Bibel empfänglich für die Genderproblematik, hätte sie beispielsweise auch nur eine einzige Autorin (Evangelistin) unter ihren Lieferanten, dann würde die die Dinge auch sprachlich auf den Punkt bringen können: ... die aber nicht hat, der wird auch das, was sie hat, genommen ...

Freitag, 7. Dezember 2012

Der Matthäus-Effekt

Der Matthäus-Effekt ist die Kehrseite des Matilda-Effekts. Und umgekehrt. Wie das Kehrseiten so an sich haben. Der Matthäus-Effekt ist ein Begriff aus der Schwarmforschung, man kennt ihn v.a. aus Google-Rankings. Aber natürlich geht er auf die Bibel zurück. Natürlich auf das Matthäusevangelium. Und natürlich auf das Gleichnis von den anvertrauten Talenten: Denn jedem, der hat, wird gegeben und er wird in Überfluss haben; wer aber nicht hat, dem wird auch das, was er hat, genommen werden. (Mt 25,29).
Auf die Welt der modernen Medien übertragen heißt das: Aufmerksamkeit (Liebe, Streicheleinheiten, Geld usw.) kriegen  nur die, die sie ohnehin schon haben. Dieser "sich selbst verstärkende Sog bindet sämtliche Kräfte" lese ich in der Zeit (= Name einer deutschen Wochenzeitung), die wohl aufgrund der Wetterverhältnisse gerade eben erst mit einem ganzen Tag Verspätung in meinem Briefkasten am Wattenmeer gelandet ist. Und weiter, auf die Buchbranche bezogen: "Was [sic! nicht Wer] ganz oben auf den Bestsellerlisten steht, wird großflächig in den Buchhandlungen dekoriert, findet ausgiebig in Fernsehen und Feuilleton statt, wird in sozialen Netzwerken empfohlen und kommentiert." Schön!

Donnerstag, 6. Dezember 2012

Bambus mit Schnee

Über Nacht hat sich die Welt am Wattenmeer beruhigt. Mindestens zehn Zentimeter Schnee sind gefallen. Ich suche im Morgengrauen die Schneeschaufel, den Schneebesen, den Schneeschieber. Unser nordfriesischer Bambusgärtner sagt, ich solle den Bambus liegen lassen, falls er vom Schnee niedergedrückt wird. Nicht hinrennen. Nicht Hand anlegen. Nicht anfassen. Geduld haben. Der Bambus richtet sich immer aus eigenen Kräften wieder auf. Sagt der Bambusgärtner. Der Bambus weiß selbst am besten, wann der für ihn richtige Zeitpunkt gekommen ist.
Ich brauche eine Stunde, um rund ums Haus alle Zugangswege freizuschaufeln.

Mittwoch, 5. Dezember 2012

Bambus mit Amsel

Der erste schöne, klare, eiskalte Wintertag am Wattenmeer. Wenig Schnee und ein bisschen Sonne am Mittag. Der Bambus bleibt immer grün und aufrecht. Unsere Hausamsel hockt auf der Rhizomsperre und harrt der Dinge, die da kommen werden.

Dienstag, 4. Dezember 2012

Barbórka

Allen Barbaras dieser Welt herzlichen Glückwunsch zum Namenstag! Die polnischen Bergleute feiern heute ihre Barbórka (ausgesprochen Barburka - so auch die alte Schreibweise), denn sie verehren die Barbara als ihre Patronin.
Außerdem ist sie eine der Vierzehn Nothelferinnen, Schutzpatronin (wie gesagt) der Bergleute, der Geologen, der Schlesier (!), aber auch der Gefangenen, Glöckner, Architekten, Sterbenden und hilft (auch sie) gegen Blitz und Donner und Feuer. In Deutschland und in modernen Zeiten ist sie auch die Patronin des Technischen Hilfswerks!

Sonntag, 2. Dezember 2012

1. Advent

Wir trennen uns am Hauptbahnhof in Hamburg. W. steigt aus und um, fährt mit der S-Bahn zum Flughafen, fliegt nach Peking. Ich bleibe im ICE sitzen bis Altona und nehme die NOB nach Hause.

Samstag, 1. Dezember 2012

Die polnischen Versager ...

... feiern heute ihren ersten Bucherfolg.
Adam lädt mit folgenden Worten auf fb ein: Das Buch "Der Club der Polnischen Versager" erscheint am Samstag, dem 1. Dezember und wir feiern mit EUCH eine Release-Party, natürlich mit obligatorischer Lese-Show (sic!) und wie üblich mit DJs aus Japan: "subhumanbros" mit "analog synthesizer live session" von den Sakamoto Brüdern. Bis dann! Adam

+++ Samstag, 01.12.2012 ab 21.00 im CPV, Ackerstr. 170, Berlin-Mitte, U Rosenthaler Platz +++