Montag, 30. November 2015

Erstes landunter

Es wurde mir versprochen und am Morgen ist es da: das Wasser. Über dem Land. Der Blick aus dem Fenster am Morgen. Landsende gibt es nicht mehr. Und den Weg auf die Hanswarft auch nicht. Ich umrunde mehrmals ungläubig die Ockenswarft. Die Welt ist ganz klein und bescheiden geworden.

Sonntag, 29. November 2015

Erster Advent

Der Gottesdienst in der Halligkirche findet ohne die Pastorin, ohne den Pastor statt. Aufgrund der Wetterlage fällt der Fährverkehr komplett aus. Viel Wind und viel Sonne.

Samstag, 28. November 2015

Hooge

Die Ruhe vor dem Sturm. In Schlüttsiel lasse ich den Regen zurück und fahre hinaus in die Sonne.

Freitag, 27. November 2015

Donnerstag, 26. November 2015

Donnerstag, Großstadt

Ein letzter Ausflug in die Zivilisation. Die letzte Mitteilung einer NOB-Schaffnerin: dass inskünftig keine Fahrscheine mehr im Zug verkauft würden. Dass jetzt schon sämtliche Fahrscheinautomaten in den Zügen stillgelegt seien. Dass nach einer "Kulanzphase" jeder Fahrgast in Meldorf den Zug mit gültigem Fahrschein besteigen müsse. Ansonsten würde er mit dem erhöhten Bußgeld bestraft. Ich verrate ihr nicht, dass mir das ziemlich egal ist. Merke nur an, dass auf dem östlichen Bahnsteig immer noch kein Fahrscheinautomat stehe. Dass es wohl unzumutbar sei, Fahrgäste, die im Osten der Stadt wohnen wie ich, durch die monströse Unterführung auf den Westbahnsteig zu jagen, um den Fahrschein aus dem Automaten zu ziehen, der ja im übrigen auch nicht immer funktioniere, und dann den Weg hechelnd zurück machen zu lassen. Wie soll ich das schaffen in meinem Alter? Mit Gepäck? Ohne Klapprad? Sie zuckt ziemlich unverblümt mit den Schultern. Ihr Körper spricht, nicht ihr Mund: "Das ist mir völlig wurscht". Oder, falls das Achselnhochziehen auch in englisch funktioniert: "I couldn't care less." Die letzten Kopfschmerzen. Der letzte verspätete Zug. Ich warte noch einmal fast eine halbe Stunde auf dem ungastlichen Bahnhof in Heide auf den Zug nach Meldorf. Da ist die Sonne längst untergegangen.

Mittwoch, 25. November 2015

Mittwoch, Vollmond

Schon wieder und vorläufig zum letzten Mal vor meinem Festlandfenster: der volle runde Mond. Die dunkle helle Nacht. Allmählich erst lerne ich neue Wörter und Räume kennen. Und anwenden. Verstehen. Noch bin ich auf dem Festland. Ich bereite mich darauf vor, es zu verlassen. 

Dienstag, 24. November 2015

Dienstag, Regen

Keinen Hund jagt man vor die Tür. Konsequent durchforste ich mein Hab und Gut. Und sortiere es nach mit / nicht mit. Und erlebe Höhen und Tiefen der Verzweiflung. Und fürchte das Wort und.

Montag, 23. November 2015

Sonntag, 22. November 2015

Der erste Frost ...

... der erste Schnee. Zögerlich alles. Unentschieden unter Null. Leichtfertig. Leichtfüßig. Die Strassen bleiben aalglatt. Schwarz wie in Japan. Ich geh in die Küche und backe Kuchen, so lange noch etwas zu sehen ist.

Freitag, 20. November 2015

Vorlesetag

Der Handflügler - Mein Abschied vom Festland. Und da wir immer noch im 750-Jahr-Fieber sind, habe ich den Text auf genau 750 Sekunden getaktet. Zu hören heute Abend, 19:30 Uhr im TRaumausstatter, Süderstrasse 9, Meldorf:


Mittwoch, 18. November 2015

landunter

Das zweite landunter innerhalb weniger Tage und ich bin immer noch nicht auf Hooge angekommen! Die Bänke vor dem Hallighus stehen noch im Trockenen.

Andere hingegen schwimmen ... oder liegen!
 

Der Weg zu meiner Lieblings-Badestelle aber ist deutlich kürzer geworden!

Mehr Meer siehe hier: http://hooge.de/content/webcams.html

Montag, 16. November 2015

237. Mahnwache in Meldorf

18:00 - 18:30 Südermarkt
Aus aktuellem Anlass: Peace for Paris - Mahnwache gegen den Terror.

Wir laden Sie und Euch herzlich ein, ab 18 Uhr am Meldorfer Südermarkt der Opfer der Anschläge von Paris zu gedenken.
Es ist wichtig ein Zeichen zu setzen gegen den Terrorismus und gegen jegliche Bestrebungen hierzulande, diese Anschläge auszunutzen für politische Auseinandersetzungen um die Grundrechte in unserem Land.

Viele Grüße von der Meldorfer Anti-Atom-Mahnwache !
Jan Klabunde

Sonntag, 15. November 2015

Zweites Konzert

17:00 Uhr St. Jürgen, Heide.
Wir laufen zur Hochform auf. Machen Musik vom Feinsten.
Danach fahre ich mit der NOB nach Hause. Man muss gehen, wenn es am Schönsten ist.
DLZ 16.11.2015


Samstag, 14. November 2015

Generalprobe und Konzert

Landunter auf Hooge - Sturm. Kein Fährverkehr. Ich in St. Jürgen in Heide.
09:30 Uhr: Anspielprobe
11:00 Uhr: öffentliche Generalprobe
Mittagspause, Siesta, Essen, Stillsein.
20:00 Uhr: Konzert

Ein Projekt der ganz besonderen Art ist im Bereich der Kirchenmusik an St. Jürgen entstanden: Das Mozart-Requiem in einer szenischen Interpretation. Was heißt das? Zunächst allen Skeptikern zur Beruhigung: In der Aufführung wird das Requiem von Wolfgang Amadeus Mozart in der traditionellen Süßmeyer-Fassung mit Chor, Solisten und Orchester aufgeführt. Aber einiges wird anders sein. Ca. 80 Schülerinnen und Schüler des Werner-Heisenberg-Gymnasiums, des Gymnasiums und der Gemeinschaftsschule Heide-Ost werden zur Musik von Mozart eine Choreographie aufführen, die sie gemeinsam mit der Hamburger Choreographin Eva Bernhard entwickelt und einstudiert haben.
Vielleicht erinnert sich der eine oder die andere an die choreographierte Johannespassion von Bach vor drei Jahren. „Danced Passion“ hieß das Projekt damals. Der große Erfolg dieses Projekts hat uns veranlasst, wieder auf Schulen zuzugehen, um gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern die unglaubliche Musik Mozarts kennenzulernen und erfahrbar zu machen. Musikvermittlung also. Diesmal gehen wir noch ein Stück weiter. In die Partitur des Requiems haben wir die Texte des Lübecker Totentanzes hinein montiert. Der Tod im Dialog mit den Menschen. Vom Kaiser zum Bischof, vom Edelmann zum Eremiten, vom Kind zum Greis: vor dem Tod sind alle gleich. Die Personen, die im Totentanz auftauchen, sind Archetypen der mittelalterlichen Gesellschaft. In unserer Aufführung werden sie ins Jetzt geholt und tragen Züge der heutigen Menschen.
Dargestellt werden sie von Laiendarstellern aus der Region; vom Kind bis zum Greis sind alle Generationen vertreten. Der Tod wird von dem Sprecher Lutz Otto aus Berlin übernommen, der dort viele Jahre die Schauspielabteilung an der Universität der Künste (UdK) in Berlin geleitet hat.
Regie führt Prof. Dagny Müller, die bis zu ihrer Emeritierung Professorin für Darstellendes Spiel an der Opernabteilung der UdK und freischaffende Opernregisseurin war. Die Orchestermusiker rekrutieren sich hauptsächlich aus dem Landessinfonieorchester Flensburg; die Heider Kantorei singt, die Solisten sind schon des Öfteren gern gesehene und gehörte Gäste in Heide. Die musikalische Leitung hat Sebastian Schwarze-Wunderlich.

Freitag, 13. November 2015

Freitag der 13.

Sanktjürgenfrei. Keine Probe. Ich entsorge Laub und die alte Waschmaschine. Verbringe den Nachmittag in der Sauna und den Abend mit Tucholsky im Landwirtschaftsmuseum. Über Traktoren und Mähdreschern. Nachrichten höre ich keine, da wir viel schlafen und die Stimmung schonen sollen.

Donnerstag, 12. November 2015

St. Jürgen 3

DLZ 12 nov 2015
Orchesterhauptprobe. Der Schock sitzt tief. Ich höre nichts. Die Instrumente erschlagen uns.

Mittwoch, 11. November 2015

St. Jürgen 2

Ich koche Grünkohl vegetarisch. Mit Pinienkernen, Orange und Bulgur. Bevor ich mich zur Probe aufmache. Heute die zweite Hälfte des Mozart-Requiems. Mit der zweiten Besetzung. Und mehr Licht in der Kirche. Geht alles schon besser.

Dienstag, 10. November 2015

St. Jürgen 1

Die erste Probe in der Kirche. Ist immer ein Schock. Aber gott(oder dem teufel)seidank kurz. Nur mit der halben Besetzung. Tanz mit dem Tod. Ich habe am Nachmittag zwei Stunden im Studio Texte eingelesen. Schindluder mit der Stimme getrieben. Froh, eine halbe Stunde früher nach Hause zu kommen. Sinke sofort ins Bett.

Montag, 9. November 2015

236. Mahnwache in Meldorf

18:00 - 18:30 Südermarkt
Meldorfer Mahnwache für den sofortigen Atomausstieg.

Und für die Heider Kantorei beginnt der countdown. Die letzte Probenwoche vor dem Konzert. Die NOB lässt mich eine halbe Stunde auf dem kalten Bahnsteig in Meldorf warten! 

Sonntag, 8. November 2015

Samstag, 7. November 2015

Probensamstag

Nach der verpassten Montagsprobe nun der Probensamstag. Ich bin schlecht vorbereitet. Nicht nur gesundheitlich angeschlagen, sondern auch mental.

Freitag, 6. November 2015

Herrlich

Ich lasse mir vom einzigen männlichen Frisör weit und breit die Haare schneiden. Und kaufe auf dem Markt schwarzen Rettich. Das ultimative Rezept gegen Husten: Schwarzer Rettich, aushöhlen, unten mit einer Nadel eine feine Öffnung schaffen, auf ein Glas stellen, Honig einfüllen. Was raustropft und sich ansammlet im Glas in homöopatischen Dosen über den Tag verteilt zu sich nehmen. Herrlich!

Donnerstag, 5. November 2015

Mittwoch, 4. November 2015

Lichttherapie

Sonne. Seit langem wieder einmal Sonne. Ich verordne mir einen Spaziergang am Deich. Salz. Seit langem wieder einmal Salz in der Luft. Und in den Lungen.

Dienstag, 3. November 2015

Salbeitee

Die verpatzte Probe gestern. Das unverrichteter Dinge nach Hause gehen. Hat mich krank gemacht. In der Nacht Schluckweh. Schnupfen. Schwitzen. Zeit für Salbei. Und wo liegt der richtige Ton? Auf der ersten oder auf der letzten Silbe? Nach Duden ist beides möglich. 

Montag, 2. November 2015

235. Mahnwache in Meldorf

18:00 - 18:30 Südermarkt
Meldorfer Mahnwache für den sofortigen Atomausstieg.

Und mich lässt die NOB an Allerseelen im Nebel am Meldorfer Bahnhof stehen! Ich gehe unverrichteteter Dinge wieder nach Hause statt in die Probe nach Heide.

Sonntag, 1. November 2015

Allerheiligen

Und ich habe keine Ruhe. Gehe am Mittag durch die Innenstadt spazieren. Sitze beim Glög auf der Strasse. Fast Frühling und sogenannt "verkaufsoffener" Sonntag! In Warschau legt Henryka für mich eine Rose auf das Grab des Meisters.