Samstag, 8. Januar 2022

Kegelrobben

Die Kegelrobbe ist Deutschlands größtes Raubtier, schreibt der NABU, noch größer also als mein bissiges Haustier. Im Gegensatz zu Herrn Caruso, der tagsüber sein weiches Kissen in der warmen Stube anbetet, sind die Kegelrobben hart im Nehmen, Wasserraubtiere! Sie sind gerade dabei, das Wattenmeer zurückzuerobern, aus dem sie vor hundert Jahren von der menschlichen Konkurrenz fast vollständig ausgerottet wurden. Obwohl Kegelrobben "opportunistische" Räuber sind  und nur die am leichtesten zu erbeutenden Fische jagen. Aber das sind eben Dorsche, Heringe, Plattfische, Garnelen, Krebse, Schnecken ... und davon braucht ein ausgewachsenes Tier bis zu 6 Kilogramm täglich.

In diesem Winter werden auf Helgoland fast 700 Babyrobben zur Welt gekommen sein, die Wurfsaison dauert ja noch ein bisschen an. Die ältesten sind bereits im November geboren und tummeln sich im kalten Wasser, die jüngern pflegen noch ihr Lanugo, das weiße Embryonalfell, mit dem sie nicht schwimmen können. 

Die Muttertiere sind  zwei Wochen nach der Geburt ihres Nachwuchses wieder paarungsfreudig und die Bullen verteidigen ihre Reviere und ihre Angebeten gerade mit lauten und blutrünstigen Kämpfen. Sie müssen sich ranhalten, wenn sie den diesjährigen Rekord toppen und die Geburtenrate auch im nächsten Winter steigern wollen: die Tragezeit beträgt nämlich 11 Monate.

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