Montag, 31. Oktober 2011

Sonntag, 30. Oktober 2011

Ein Beet

Meine Erdmännchen haben ganze Arbeit geleistet.
Ich habe nun noch Ein Beet mehr,
so ordentlich wie keins bisher.
Fast wär ein Sonntagsgedicht daraus geworden.

Samstag, 29. Oktober 2011

Ein Satz

Es gibt Ein-Wort-Sätze und es gibt Ein-Sätze ganz ohne Worte. Heute früh beim Zähneputzen kam mir aus dem Radio ein Wort entgegen, das in keine andere Sprache der Welt zu übersetzen ist. Die Bundesregierung beschloss gestern nach 45-minütiger "einmütiger" Debatte einstimmig das Einsatzversorgungsverbesserungsgesetz. Nochmals zum Mitschreiben: Ein-Satz-Versorgungs-Verbesserungs- Gesetz. Ich verschluckte mich fast an meiner Zahnpasta. Die Nachrichtensprecherin hingegen trug die Meldung fehlerfrei und ohne zu stocken vor. Noblesse oblige. Ein Profi ist, wer sich nichts anmerken lässt. Natürlich hat das neue Gesetz nichts mit Sprache oder mit einem Satz, weder mit einem Ein-Wort-Satz noch mit einem Mehr-Wort-Satz oder einem komplizierten Satzgefüge von Haupt- und Nebensatz zu tun. Nein, es geht um den Einsatz, Plural die Einsätze (nicht die Mehrsätze), nämlich den Auslandseinsatz von Soldaten und Zivilbediensteten des Bundes. Ich mag die Gesetzes-Sätze nicht im Wortlaut zitieren. Wer Genaueres wissen will, kann alle schönen Ein- und Mehrwortsätze hier nachlesen und dabei über das Wesen der Deutschen Sprache nachdenken: 
1. Gesetzesentwurf der Bundesregierung  (17/7143
2. Beschlussempfehlung des Verteidigungsausschusses 17/7389
3. Entschließungantrag 17/7498

Freitag, 28. Oktober 2011

Erdmännchen 4

Heute müssen sie dem Haus entlang von Hand graben, und bringen einen dritten Mann mit.

Allen Geburtstags- und Namenstagskindern (imieniny Tadeusza) Glück und ein sorgloses, gesundes, langes Leben! Auf dass wir alle vor nassen Füßen bewahrt bleiben!

Mittwoch, 26. Oktober 2011

Erdmännchen 2

Zwei mannsgroße Erdmännchen und ein Mini-Bagger graben der Hecke entlang rückwärtslaufend in unserem Garten einen Entwässerungskanal.

Dienstag, 25. Oktober 2011

Erdmännchen 1

Es heißt Fred, ist 30 Zentimeter groß, genäht aus Plüsch von einer Manufaktur in Sonneberg. Für seine Expeditionen auf den Weltmeeren erhielt er eine maßgeschneiderte Rettungsweste. Auf dem Rücken trägt er, wie ein Wanderer, einen Rucksack. Darin befindet sich wasserdicht verpackt ein Brief. Und dort steht alles geschrieben. Dass Seeleute gebeten werden, Fred mitzunehmen. Dass Fred im nächsten Hafen der Besatzung eines anderen Schiffes übergeben werden möge. Dass Fred so seine Reise um die Welt absolviere. Seit 450 Tagen ist Fred nun unterwegs, fürsorglich umsorgt von verschiedenen, vermeintlich rauen Seebären. Er war schon in Norwegen (Tiefseetauchen mit Tauchrobotern und Meeresforschern, Fred fürsorglich in Plastiktüte!), in Las Palmas, am Nordpol. Im Bernsteinmuseum. Auf Kajak-Tour. In der Bordsauna. Am Ruder. Beim Seekartenstudium. Zwischendurch landete Fred auch wieder im Heimathafen in Brunsbüttel an. Denn ein Erdmännchen allein um die Welt zu schicken war die Idee zweier Dithmarscher.
Verfolgt werden kann Freds Reisetagebuch live + in Englisch für die ganze Welt hier, heute ist er auf dem Weg nach Helsinki: http://www.fred-around-the-world.de/
Auf facebook ist er als Fred Fratwo vertreten.

Montag, 24. Oktober 2011

32. Mahnwache in Meldorf

Mahnwache für ohne Atomkraft

heute 18:00-18:30
Meldorf, Südermarkt

Informationen über "Urgewald e.V." und deren geplante Kampagne gegen die deutsche Unterstützung eines geplanten neuen AKWs in Brasilien stehen heute auf dem Pogramm. Ansonsten: same procedure as every Monday ...

Sonntag, 23. Oktober 2011

Ein "Mittleres Erdbeben"

Noch stehen die Gesamtresultate der Schweizer Nationalratswahlen nicht fest. "Eine Informatikpanne im Kanton Waadt führt dazu, dass die kantonalen Resultate erst am Montagmittag publiziert werden können."

Aber so viel ist schon klar: Alt-Bundesrat Blocher hat sein comeback weder als Ständerat noch als Nationalrat auf Anhieb geschafft. Der Alte Mann ist nicht mehr die "Nummer eins" im Kanton Zürich, sondern belegt bei den Nationalratswahlen nur Platz 2 hinter seiner Parteikollegin Natalie Rickli. Womöglich ist dieses Ergebnis symbolisch für seine Partei. Denn die ist weit hinter den erwarteten 30% geblieben. Von "Entzauberung" der SVP sprechen die Kommentatoren. Von einem "mittleren Erdbeben" die Journalisten. Die Schweiz habe genug von Polarisierung. Und besinne sich auf ihre dynamische (nach Meinung der einen) bzw. profillose (nach Meinung der anderen) Mitte.

Ein starkes Erdbeben

Erdstöße der Stärke 7,2 erschüttern um 13:41 die Region um Van im Osten der Türkei. Das Epizentrum liegt in fünf Kilometern Tiefe beim Dorf Tabanli. Nachbeben der Stärke 5,6 und 6,0 folgen im Laufe des Nachmittags. Hunderte Tote. Tausende zerstörte Gebäude.

Samstag, 22. Oktober 2011

Zugvogeltage

Heute beginnen die dritten Zugvogeltage im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer. Der Herbst im Wattenmeer ist die „Hoch-Zeit“ der Zugvögel: Millionen Brutvögel aus der arktischen Tundra, aus Nordeuropa oder Grönland tanken hier auf für den Weiterflug in die afrikanischen und südeuropäischen Winterquartiere. Tausende Weißwangengänse fliegen abends zu ihren Schlafgewässern. Arktische Watvögel bilden dichte Wolken über den Salzwiesen.
Vom 22.10. bis 30.10.2011 finden Borkum bis Wangerooge, vom Dollart bis Cuxhaven fast 200 Einzelveranstaltungen statt. Exkursionen zu Fuß, Zugfahrt durch die Salzwiesen (Wangerooge), Fahrt mit dem Panorama-Vogelkieker-Bus (Cuxhaven) oder mit dem historischen Feuerschiff Borkumriff - dem einzigen Nationalpark-Schiff Deutschlands. Abgeschlossen werden die Flugvogeltage traditionell mit dem Flugvogelfest in Horumersiel.
Programm hier: http://www.zugvogeltage.de/programmhefte-der-3-zugvogeltage

Freitag, 21. Oktober 2011

Bodensätze

Der übertragene Gebrauch von trüb oder trüben ist schon in frühesten Zeugnissen voll ausgebildet. Trübsinn (krankhafte Schwermut) als Zusammensetzung von trüb und Sinn sowie trübsinnig (schwermütig, hoffnungs-, mutlos) sind seit der Mitte des 18. Jahrhunderts gebräuchlich. Trübsal, althochdeutsch "truobisal" (Leiden, Kummer, Traurigkeit, Melancholie) folgt auf das ältere Trübseligkeit als Ableitung von trüben, verbunden mit dem substantivbildenden Suffix -sal. Trüben, ahd. "truoben" meint "Bodensatz aufwühlen, Wasser verunreinigen" aber auch "verwirren, beunruhigen, erschüttern"; reflexiv "sich betrüben" (sich erregen, sich beunruhigen). Und Trübsal blasen (trüben Gedanken nachhängen) soll tatsächlich mit den Bläsern zusammenhängen, die bei Trauerfeiern aufspielen.

Donnerstag, 20. Oktober 2011

Die polnische Hefe und der deutsche Trübsinn

Die ganze Nacht verbrachte ich im Herkunftswörterbuch. Das Adjektiv "trüb(e)" ist eine Rückbildung aus dem altgermanischen Verb "trüben" und bedeutet ursprünglich "aufgerührt, aufgewühlt". Das Verb gehört mit verwandten Wörtern in anderen indogermanischen Sprachen zu der Wurzel *dher[ə]- "trüber Bodensatz einer Flüssigkeit, Schmutz", auch von trüben Farbtönen. Auf diese Wurzel gehen u.a. das russische (дрожжи) und polnische (drożdże) Wort für Hefe zurück, sowie die deutschen Begriffe Treber und Trester. Ausgehend von "aufgewühlt" (von Gewässern), "unklar, schlammig" entwickelten sich daraus die Bedeutungen "unklar, nicht oder kaum durchsichtig" sowie (seelisch, geistig) "verwirrt, unruhig, verstört". 
Nun dämmert mir allmählich, wie Luthers Satz vom schaffressenden Wolf zu verstehen ist.  

Mittwoch, 19. Oktober 2011

Die betrübte Stube

Montags nach der Mahnwache singe ich. Grausame Texte. Unverständliche Texte. Archaische Texte. Passion. Meine Nachbarin im Alt wollte wissen, was mit dem "betrübten Marterheer" gemeint sei. Niemand konnte ihr das erklären. Auch ich nicht.
Zu Hause werfe ich zuerst einen Blick in die Bibel. Zweites Makkabäerbuch, 7. Kapitel, Vers 1 bis 42. Das betrübte Marterheer. Und seine Grausamkeiten. Das Leben bestand immer schon aus Erniedrigen und Beleidigen, Strafen und Trotzen. Triumphieren. Im Namen einer Gerechtigkeit.
Dann werfe ich einen Blick in das etymologische Wörterbuch. Bis ins 18. Jahrhundert hatte „betrüben" neben dem heutigen Sinn "traurig machen" die ursprüngliche Bedeutung von „trübe machen, verdunkeln, betrüben, heimsuchen".
Zur Veranschaulichung wird Luther herangezogen: „Wenn der wolf das schaf fressen wil, so hats im das wasser betrübet." [versteh' ich nicht]. Und Grimmelshausen: „Diejenigen, welche kein Wasser betrüben". [klar, noch heute kann beispielsweise einer kein Wässerchen trüben]. Oder Gellert: „Ein jüngerer und ein älterer Bube, / die der noch frühe Lenz aus der betrübten Stube / vom Buche zu dem Garten rief." Hier, so die Erklärung, sei die düstere, dunkle Stube der Buben gemeint. Und dort, im Proberaum von St. Jürgen und in Bachs Johannes-Passion sei mit dem betrübten Marterheer das dunkle, düstre Heer der Martern gemeint.

Das NGB ersetzt im bekannten Passionslied („Oh Welt, sieh hier dein Leben" das originalgetreue: „ ... Ich, ich und meine Sünden, / die sich wie Körnlein finden / des Sandes an dem Meer, / die haben dir erreget / das Elend, das dich schlaget, / und das betrübte Marterheer.") das betrübte Marterheer durch eine zeitgenössische und verständlichere Version, nämlich: „ ... deiner Martern dunkles Heer."

Wir in Heide singen Urtext. Vgl. Paul Gerhardt, "Oh Welt, sieh hier dein Leben" (1647). In voller Länge: http://www.zeno.org/Literatur/M/Gerhardt,+Paul/Gedichte/Gedichte/O+Welt,+sieh+hier+dein+Leben

Dienstag, 18. Oktober 2011

Die Baumfällerwelt

In der Zeitung stehen Wörter, die ich bislang noch nicht kannte. Und einmal mehr neide ich einer Berufsgruppe ihr präzises, unmissverständliches Vokabular. Jeder, der in den Forsten des Kreises Dithmarschen Bäume fällen will, kann dies tun. Voraussetzung ist ein eintägiger Lehrgang in der Volkshochschule. Am Ende des Tages an der VHS bekommt man den "Motorsägen-Sachkundenachweis", im Volksmund "Sägeschein", ausgestellt. Damit begibt man sich als "Selbstwerber" in den Wald. Spricht beim Forstamtsrat vor. Legt den Sägeschein vor. Und bekommt die Bäume zugewiesen, die geschlagen werden dürfen. Abgerechnet wird nach der Menge des Holzes, das am Ende des Tages abtransportiert wird.
Wer einen Sägeschein machen will, muss nicht nur den richtigen Umgang mit der richtigen Kettensäge inkl. Wartungs- und Schärftechniken erlernen, sondern auch die richtigen Wörter mit dem richtigen Artikel für die richtigen Dinge. Wie im Sprachlabor. Vokabeln büffeln. Nachsprechen. Der Fällkerb. Die Fällkerbsohle. Das Fällkerbdach. Der Fällschnitt. Die Bruchleiste. Der Splintschnitt. Der Wurzelanlauf, die Wurzelanläufe. Ein Hänger ist ein Baum, der nicht fällt. Er wird mit dem Wendehaken zu Fall gebracht. Und, wie im Mathematikunterricht, muss er die richtigen Entfernungen ausrechnen lernen. Der Gefahrenbereich = Die doppelte Baumlänge. In diesem Bereich darf sich nur der Baumfäller aufhalten. Der Sicherheitsbereich = Die Rufweite. In diesem Bereich muss ein Helfer stehen. Auch für das richtige Aussehen ist gesorgt: Das Tragen der Sicherheitskleidung (Schnittschutzhose, Schutzhelm, Gehör- und Gesichtsschutz, Sicherheitsschuhe, Handschuhe) ist Pflicht.

Montag, 17. Oktober 2011

31. Mahnwache in Meldorf

Mahnwache für den Atomausstieg - ABSCHALTEN!

heute 18:00-18:30
Meldorf, Südermarkt

Wir bleiben dran!

Sonntag, 16. Oktober 2011

Silberreiher

Zurück zu Hause, mit Fernglas ausgestattet im Speicherkoog. Goldregenpfeiferschwärme, Kiebitzschwärme, aufgescheucht von Segelfliegern. Brandganskolonien, Nonnenganskolonien. Grauganskolonien. Alle nutzen das schöne Wetter. Hauptsächlich schlafend. Zugvögel sollen rasten. Sich vollfressen und ruhen. Sonst reicht die Energie nicht für den langen Flug in die Überwinterungsgebiete. Der Sommer ist endgültig vorbei. Die Knuts sind schon alle weg (wozu habe ich mich eine Woche lang mit Budapest beschäftigt?). Dafür sind noch Zehntausende Stare da. Unzählig viele Pfeifenten. Am Speichersee sonnt sich der Seeadler, als ob er nur auf uns gewartet hätte. Im Kronenloch zählen wir 15 Silberreiher. Bei der Wintervogelzählung im Januar waren es bloß 4. Sie sind nicht kälteempfindlich und fressen mittlerweile auch Mäuse und wirbellose Kleintiere.

Samstag, 15. Oktober 2011

Knopflos

Lektion 7: Der Urknall. Die Urquelle, aus der Kaczyńskis Sticheleien gegen Merkel sprudeln. Eine schlichte Demütigung vor Jahren, vor versammelter Presse, vor laufenden Kameras:
http://www.youtube.com/watch?v=EDDKXIWlIEY&feature=player_embedded

Damit endet meine ungarische Woche. Mit Berlin (an der Spree) und dem Knopf nicht im Ohr.

Freitag, 14. Oktober 2011

Ubahnnetz














Lektion 6:
Freitag, der Vierzehnte. Fortbewegungsmöglichkeiten am rechten Weichselufer.


Donnerstag, 13. Oktober 2011

Google Maps




















Lektion 5:
Donnerstag, der Dreizehnte. Ein bisschen Landeskunde: Budapest liegt an der schönen grauen Weichsel.
Quelle: http://www.facebook.com/#!/budapeszt.w.warszawie?sk=photos

Mittwoch, 12. Oktober 2011

Weather forecast

Lektion 4: Das Wetter
Hungary – Budapest Weather outlook updated 6 hourly.
Budapest Forecast for Wind, Rain, Sun and Temperature.
Budapest Sunrise and Sunset times.
Budapest Moonrise und Moonset time. Auch in Budapest ist heute Vollmond!
http://www.weather-forecast.com/locations/Budapest/forecasts/latest

Dienstag, 11. Oktober 2011

Angry

Lektion 3: Aus Budapest an der schönen blauen Donau:
Rechtsruck am renommierten Theater Uj Szinhaz (Neues Theater). Neuer Intendant ist der 77-jährige Theaterautor Istvan Csurka, dessen Stücke in den letzten 20 Jahren kaum mehr gespielt wurden. Er und sein neuer Theaterdirekor Dörner wollen die "krankhafte liberale Hegemonie" beenden und "großes nationales Theater machen und nicht den westlichen Müll zeigen." Die beiden landesweit bekannten Rechtsextremisten werden "alle leitenden Posten des Hauses neu besetzen". Das Ensemble sei talentiert, bekennen sie. Aber: "wer nicht mit uns kooperiert, muss gehen."
Das ist, was Kaczyński in Warschau vor hat. Nicht  nur mit dem Theater.
http://www.tagesschau.de/ausland/theaterinbudapest102.html

Węgry

Lektion 2
Ungarn heißt auf polnisch Węgry [ausgeprochen wie engl. "angry" mit vorangestelltem w].
Die überaus kreative fanpage auf facebook "boję się Budapesztu w Warszawie" [ich habe Angst vor Budapest in Warschau] hat innerhalb von 48 Stunden über 10 000 Fans eingesammelt. Mit viel Witz. Federleicht. Herzhaft. Bodenständig. In allen polnischen print- und tv-Medien ist mittlerweile davon die Rede. Keiner kommt mehr an der Angst vor Budapest vorbei. Das Beste, was die Seite m.E. bisher an Sprachwitz hervorgebracht hat, ist die Mitteilung über den neuntausendsten Fan heute Mittag: "już 9 tysięcy nas! Węgr...eee Polaków" [wir sind schon 9 Tausend! angry (sprich: sprachgewandte) Polen].

Das Bild dazu sieht so aus:
[was spielt Kaczyński?]



[das Spiel Angry Birds]


siehe hier: http://www.facebook.com/budapeszt.w.warszawie

Montag, 10. Oktober 2011

bazmeg öreg

Ich liebe die Polinnen und die Polen. Sie sind intelligent, kreativ, flexibel, modern, anpassungsfähig. Fleissig. Haben Sinn für Humor. Nun lernen sie fix ungarisch:
Lektion 1
poln: "Spieprzaj Dziadu!", ungar.: "Bazmeg Öreg!" [dt: "Verpiss dich, Alter!"]
Quelle: http://www.facebook.com/budapeszt.w.warszawie#!/photo.php?fbid=226565930738085&set=a.226354894092522.60171.226330034095008&type=1&theater

30. Mahnwache in Meldorf


Gegen Atomkraft - gegen das Vergessen

heute 18:00-18:30
Meldorf, Südermarkt

Wir treffen uns - wie immer und unermüdlich - am Montag auf dem Marktplatz und erinnern daran, dass die atomare Gefahr weiterhin besteht! Wir setzen uns ein für die Umstellung auf regenerative Energien, die Entmachtung der Stromkonzerne sowie das Abschalten der verbliebenen AKWs!

    Sonntag, 9. Oktober 2011

    Der geübte Verlierer

    Die Polen haben gewählt. Wenn die Prognosen stimmen, hat Tusk gewonnen und Kaczyński verloren. Tusk, der damit als erster Regierungschef seit der Wende wieder gewählt wurde, deutet das Votum als Zeichen des Optimismus der Polen. Kaczyński, der nun die 6. Wahl in Folge verloren hat, verspricht seinen Getreuen bald "Budapest in Warschau". Wer sich darüber amüsieren mag, kann das hier tun (Polnischkenntnisse von Vorteil): http://www.facebook.com/budapeszt.w.warszawie

    Samstag, 8. Oktober 2011

    Der einsame Vertikutierer

    Der Bahnhof von Flensburg wurde heute Nachmittag wegen Bombenalarm komplett gesperrt. Gegen 13.20 Uhr wurde auf dem Bahnhofsvorplatz ein verdächtiges, verschnürtes Paket entdeckt. Das schleswig-holsteinische Bombenräumkommando rückte an und setzte ein mobiles Röntgengerät ein. Der Schienenverkehr rund um Flensburg kam drei Stunden lang zum Erliegen. Der Bahnhof und ein nahes Wohnhaus wurden evakuiert. Feuerwehr, Rettungswagen und Notarzt standen bereit. Dann kam die Entwarnung: das Paket war harmlos. Ein Gartengerät. Ohne Gärtner. Ein herrenloser und damenloser Vertikutierer!

    Freitag, 7. Oktober 2011

    Das Windeignungsgebiet

    Zwischen Wrohm und Osterrade gibt es eine Windfläche. Darauf sollen Windmühlen gebaut werden. Die beiden Gemeinden meldeten 71 (Osterrade) und 54 (Wrohm) Hektar an. Das Innenministerium in Kiel hat nun in einem neuen Entwurf der Teilfortschreibung des Regionalplans diese Areale auf eine Gesamtfläche von 75 Hektar "eingedampft", wie es heißt. Schöne Wörter. Und unvorstellbare Welten. Ich dachte immer, der Wind weht, wo er will. Vor allem bei uns an der Westküste. In der Planungsabteilung in Kiel soll es zu Missverständnissen gekommen sein. Gehölzbestände im Westen der Windfläche sollen als Wald eingestuft worden sein. Und Wald behindert Wind. Bäume verlangen einen Mindestabstand von 100 Metern zuzüglich Rotorradius zu den Windmühlen. Denn auch Bäume atmen. Häuser hingegen brauchen 800 Meter Abstand. Auch hier liegen "irrtümliche Auffassungen" des Ministeriums vor, welches das Windeignungsgebiet auch im Nordosten reduzieren wolle. Dort gibt es aber keine Ortsbebauung mehr, sondern nur Splittersiedlungen wie landwirtschaftliche Betriebe. Und die begnügten sich mit einem Mindestabstand von 400 Metern.
    Naturschützer kritisieren das Projekt, ob eingedampft oder ausgedehnt. Die geplante Windfläche liegt ihrer Ansicht nach in einer charakteristischen und schützenswerten Geestlandschaft nahe Eider und Offenbütteler Moor. Aber Wind lässt sich doch nirgends einsperren. Geschweige denn irgendwo auf der Welt zügeln.  

    Dienstag, 4. Oktober 2011

    Ende der Badesaison

    Sturm, Starkregen, die ersten Küstennebelfelder (mein Lieblingswort), Flut 18:38, Sonnenuntergang kurz danach. Keine Chance, an den Strand zu gelangen, zu baden und zu sonnen.

    Montag, 3. Oktober 2011

    29. Mahnwache in Meldorf



    Mahnwache gegen Atomkraft

    heute 18:00-18:30
    Meldorf, Südermarkt

    Auch am Tag der Deutschen Einheit treffen wir uns um 18 Uhr auf dem Meldorfer Marktplatz.
    Wer noch nie oder länger nicht mehr dort war, fragt sich vielleicht: was machen die da eigentlich?
    Nun, erstmal halten wir weiter die Fahne gegen Atomkraft hoch. Wir sind noch da, wir erinnern uns und hoffentlich auch jene, die am frühen Abend über den Marktplatz eilen oder spazieren, dass es immer noch gute Gründe gibt, seine Stimme und sein Rückgrat zu erheben: gegen das Vergessen der GAUs und ihrer Folgen, gegen die Gefahren, die von den aktiven Meilern ausgehen, gegen das Zögern vor einer kompletten Kehrtwende in der deutschen Energie-Politik.
    Darüber hinaus findet ein regelmäßiger Austausch statt. Es gibt aktuelle Informationen aus der "Meldorfer Energie-Szene", Überlegungen zu weiteren Aktionen der Mahnwache oder Neuigkeiten aus der deutschen Atompolitik. Wer aus Presse oder anderen Medien zum Thema etwas berichten möchte, ist stets willkommen. Auch literarische Beiträge, die uns manchmal einfach nur beeindruckend nachdenklich machen, wurden schon vorgetragen.

    Sonntag, 2. Oktober 2011

    Birdwatch 2011

    Am späten Nachmittag verbringe ich eine halbe Stunde bei auflaufendem Wasser am grünen Strand in der Meldorfer Bucht. Bis die Flut ihren Höhepunkt erreicht, lese ich in Carsten Niebuhrs Reisebericht ins Glückliche Arabien. Schwimme von 16:50 bis 17:10. Wassertemperatur 16°, Luft 22°, schwacher Wind von Südwest.
    Derweil kommt der Vogelzug über Deutschland zu seinem Höhepunkt. An der Westküste gibt es  "Vogelbeobachtung satt", Vogelkiek 2011 (Näheres siehe: http://www.nabu.de/aktionenundprojekte/birdwatch/index.html ). Drei ausgezeichnete Beobachtungsgebiete in Nordfriesland bieten beste Ausblicke: Hauke-Haien-Koog, Fahretofter Westerkoog sowie Rickelsbüller Koog. Unter fachkundiger Begleitung können Wat- und Wasservögeln beobachtet werden, riesige Watvogel-Schwärme, eine Skua-Raubmöwe, Odinshühnchen sowie Zwergschnepfen. 
    Es ist der 2. Oktober und ich verlasse fröstelnd den grünen Strand.

    Samstag, 1. Oktober 2011

    Sand im Meer

    Am Nachmittag verbringe ich zwei Stunden bei auflaufendem Wasser am grünen Strand. Bis die Flut ihren Höhepunkt erreicht, lese ich in Carsten Niebuhrs Reisebericht ins Glückliche Arabien. Schwimme von 15:45 bis 16:00. Wassertemperatur 15°, Luft 25°, fast windstill.
    Während die stürmischen Winde der vergangenen Wochen für starke Veränderungen in den Fahrwassern rund um Amrum führten, wie das Wasser- und Schifffahrtsamt Tönning meldet. Das Wattenfahrwasser an der Nordspitze, wo die Strömungen besnders stark sind, veränderten die Sände derart, dass sogar der besonders flach laufende "Adler Express" nicht mehr von Amrum nach Föhr kam. Am Mittelloch mussten drei Priggen entfernt und fünf neue Fahrwassermarkierungen eingespült werden. Ich lerne einerseits, dass Fahrwasserstellen mit großem Sedimenttransport keinen Anspruch auf Bestand in der Seekarte haben. Weil die Sände im Wattenmeer sich zu schnell verändern. Und oft Markierungen außerhalb des jährlichen Turnus nachgesetzt werden müssen. Und ich lerne andererseits, dass es sogenannte "Interessenfahrwasser" gibt, die den Reedereien unterstehen, die sie nutzen (zB Nordstrand-Hooge-Amrum-Sylt und Sylt-Amrum-Föhr). Weil die See im Wattenbereich ruhiger ist als entlang des Kniepsandes im Westen Amrums und den Fahrgästen eine angenehmere Überfahrt bietet, nutzen die Reedereien lieber die Route entlang der Nordspitze. Und sollen, um "unkundige Schiffsführer nicht irrezuführen" Markierungen umsetzen bzw entfernen.
    Es ist der 1. Oktober und ich liege immer noch am grünen Strand und schaue in den blauen Himmel.