Ich bin auch vernebelt. Um eine Woche verrutscht im Kalender. Oder im Kopf. Ich fahre trotzdem zum testen und muss, weil ich so spät dran bin, gar nicht warten. Am Morgen wird jetzt Übermenschen - oder über Menschen? - von Juli Zeh vorgelesen und ich ärgere mich den ganzen Tag über diesen Schmarren. Unter aller Sau! Wer will denn dieses Corona-Gequatsche unverfälscht auch noch als Literatur vorgesetzt bekommen? Außerdem ist das alles schon nicht mehr aktuell. Verbrauchsliteratur. Verbrämt mit juristischem Fachvokabular. Dem Volk aufs Maul, aber leider hinterher geschaut. Wer spricht denn in der Brandenburgischen Provinz von "Flurstück", wenn er - es ist natürlich eine sie - im Schweiße seines Angesichts Brombeeren und anderes Gestrüpp aus dem sandigen Boden haut? Um einen Kartoffelacker anzulegen. Ich bin über all diese Stadien der Selbstfindung längst hinaus und lerne, trainiere, übe auf dem Trampolin eine halbe Stunde täglich (eben während im Radio vorgelesen wird) Haltung. Bis in den Abend hinein.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen