Kurz vor 4 Uhr weckt mich der Regen und ich ziehe um. Ins Haus. Von der Mondsichel und der Venus ist naturgemäß nichts zu sehen. Dabei sollen sie gerade heute früh nur wenige Fingerbreit voneinander entfernt, klassisch schön und im goldenen Schnitt direkt übereinander am Morgenhimmel stehen. Auch der Kater kommt und legt sich auch zu meinen Füßen unter dem Dach. So ist es allemal gemütlicher.
Gerhard Meier (1917-2008) wollte auch immer etwas über das Nichts schreiben. Er schrieb dann über blühende Granatbäume und zitierte aus der Bibel. Das Nichts verselbständigt sich in eigenen Bildern und eigenen Prozessen. Ich weiß, wovon ich schreibe und bin immer wieder aufs Neue verblüfft, wie leise Regen in der Nacht beginnt. Oder wie geschärft das Gehör ist bevor die Sonne aufgeht. Der Regen ist zu hören, bevor die ersten Tropfen die Haut, den Kopf, das Haar berühren. Ich wache immer auf, bevor ich nass werde. Sozusagen im Nichts oder im Dazwischen.
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