Ich wache vor Sonnenaufgang auf. Im Garten. Herr Caruso hatte sich in der Nacht zu mir gesellt. Zuerst getretelt, auf meinem Bauch und meiner Brust, er wollte wohl sicher gehen, dass ich es bin, dann hat er sich niedergelegt und Druck auf meine inneren Organe ausgeübt, dann wurde ihm das Gerumpel wohl zu bedrohlich und er wechselte an die Kniekehlen, und schließlich legte er sich mit dem Rücken an meine Fußsohlen. Irgendwann, davon merkte ich aber nichts, muss er von der Liege hinuntergesprungen sein, dann er lag, als ich die Augen öffnete, an strategischer Stelle im Rasen neben mir. Wie ein Wachhund. Bewachte den Eingang zum Garten. Guter Kater! Ich wäre unter diesen Umständen sofort bereit gewesen, zum Frühhochwasser an den Deich zu fahren. Aber ein Blick auf das Regenradar der nächsten zwei Stunden hielt mich davon ab. Der Landregen marschierte durch den ganzen Vormittag und Mittag. Alles atmete auf. Der verdorrte Rasen, der Bambus, die Stockrosen und anderen Rosen, der Kater und ich.
Erst am späten Nachmittag taucht die Sonne auf und heizt uns wieder ein. H. ruft an und wir fahren mit dem Auto zum Abendhochwasser. Ich schwimme mein Dreieck, das Wasser ist seelenruhig und milde. Wieder wird es wärmer, je länger ich drin bin. Oder ich bilde es mir nur ein. Auf dem Heimweg friere ich bereits wieder.
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