Der Kiefer scheint der beständigste Knochen im menschlichen Skelett zu sein. Immer mal wieder wird so ein Teil eines unserer Vorfahren auch an der Nordsee angespült. Zum Beispiel die Baltrumer Kiefer (oder Männer, weil sie natürlich männlichen ca 30 Jährigen zugeordnet wurden) - nicht zu verwechseln mit den Baltrumer Kiefern in den Baltrumer Kiefernwäldchen. Nun also hat man in der nordspanischen Ausgrabungsstätte Sima del Elefante die "womöglich ältesten jemals in Europa gefundenen menschlichen Überreste" ausgebuddelt. Dort wurde vor Jahren schon ein menschlicher Kiefer entdeckt, der seither als "ältestes in Europa gefundenes menschliches Fossil" galt. Beim Wort "Fossil" sträuben sich mir die Nackenhaare, die Wortfolge "menschliches Fossil" beschert mir Alpenfernsicht. Ich verorte solche Funde instinktiv in den schmelzenden Gletschern im Tödigebiet. Aber nein, aus Burgos wird gemeldet, dass ein zehn Zentimeter langes Teil eines Gesichtsknochens zum Vorschein gekommen ist, in der staubigen Erde. Das sind hominine Fossilien. Denn sie haben mit der Stammesgeschichte des Menschen zu tun. Mit der Hominisation. Mit der Entwicklung des homo sapiens. In der Vorausschau wird aber von uns modernen Menschen nichts außer unverrottbarem giftigen Müll übrigbleiben. Denn wie sagt schon die Bibel - oder die Pfäffin am offenen Grab: Erde zu Erde ... Denn du bist Erde und sollst zu Erde werden. (1 Mos 3,19)
Im US-Bundesstaat Washington gibt es bereits die umweltfreundliche und ressourcenschonende Möglichkeit, Verstorbene nicht zu bestatten, nicht zu kremieren sondern zu kompostieren. Auch unter einer Kiefer. Zum Beispiel.
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