Huuuuu ... der halbe Mond steht im Südosten bereits am Himmel. Vor der Sonne aufgegangen! Und er wird vor der Sonne untergehen. Ich fröstle am halboffenen Fenster. Ein halbfrostiger Morgen. Mein Oleander steht bereits draußen und muss es ertragen. Es weht mir kühl um den Nacken.
Gestern der Schritt zum Schnitt! Meine Frisöse ist letzten Herbst in Rente gegangen. Alle gehen in Rente. Die Ärzte, die Schornsteinfeger, die Baumkletterer. Auch die Frisösen oder Friseurinnen. Meist sind es Frauen. Der Kater hat eine weitere kahle Stelle. Dank meines Smartphones, das im Rahmen des Überwachungsschirms auch Bildaufnahmen speichert, habe ich, als ich das Bild mit zwei Fingern auf dem Bildschirm auseinanderzog und auf die kritische Stelle zoomte, entdeckt, dass sich da eine winzige Zecke festgebissen hatte. Und rund herum, vollmondförmig sind alle schwarzen Fellhaare ausgefallen. Also doch kein Pilz? Allergie? Schnöde Attacke eines über den zu warmen Winter am Wattenmeer mutierten Blutsaugers? Bislang ist es diesen Parasiten nie gelungen, meinen Kater kahlzuscheren.
Gestern also der Mut zum Schnitt. Neue Frisöse, neuer Kopf. Alles ab, sagte ich und sie zeigte sich erfreulich kooperativ. Die Haare sind schneller geschnitten als gewachsen oder gewaschen. Alles ab, der ganze Coronazauber, der Coronazopf, der Winterfrust, der Frostschutz. Zehn Jahre jünger, sagte die Nachbarin, als ich zu Hause vom Fahrrad stieg. Mir ist kühl im Nacken. Es gibt ja Mützen, meinte die neue Frisöse. Zum Frühstück schlinge ich einen Wollschal um den Hals.
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