Montag, 24. August 2020

vor - gestern

Irgendwann werde ich sagen: Vorgestern hat es begonnen. Das Begreifen. Der Abschied. Die Trauer. Mir steht etwas bevor, das ich erst im Nachhinein bewerten kann. Eine Entscheidung dafür oder dagegen. Und ob sie richtig gewesen sein wird oder falsch, wird mir niemand sagen wollen. Aber unabhängig von einer moralischen Bewertung wird die Zeit vorbei sein, eine Revision unmöglich, ein Revisit(ed) absurd. Ich möchte Herrn Rasputin in meinem Garten begraben. Ich weiß bereits, wie tief das Grab gegraben werden muss. Aber ich kann mir nicht vorstellen, wie ich die Tierarztpraxis mit dem toten Kater auf dem Rücken verlassen und nach Hause radeln soll. Ich kann mir auch nicht vorstellen, den lebendigen Kater in den Transportrucksack zu packen, auf das Fahrrad zu steigen und am helllichten Tag durch die Felder nach Nindorf zu fahren.

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