Mittwoch, 5. August 2020

oben - unten

Ich steige auf den Dachboden. Ich räume auf. Trage Dinge nach oben, die noch nicht nach unten können. Unten ist die Ebenerdigkeit. Dort stehen, draußen, im Schatten des Hauses und der Blutpflaume, die Mülltonnen. Einen Keller gibt es zum Glück nicht. Aufräumen - dieses nach oben oder unten tragen von Dingen - ist so etwas wie das Auffüllen von Zwiespalten. Der Blick in Abgründe. In längst Vergessenes. Natürlich bin ich auch auf der Suche. Das ist die Zwiespältigkeit. Ich möchte wissen, wann ich in Grenen am Strand entlang lief bis zum nordöstlichsten Punkt Dänemarks, wann ich im Badeanzug ganz allein dort im Wasser stand, wo die Wellen der Nordsee von der einen Seite an die Wellen der Ostsee von der anderen Seite schlagen, ohne sich zu vermischen.

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