Es ist wieder nasskalttrübe ungemütlich draußen. Also sitze ich drinnen. Ich habe eine Figur gefunden - oder erfunden. Ich weiß es selbst nicht. Sie stieg wie eine Nixe aus dem auflaufenden Wasser in der Meldorfer Bucht, am Rande des Badestrands Elpersbüttel, an jenem Morgen im Juli letzten Jahres nach meiner ersten Nacht am Deich. Der Gongspieler hat mich gestern gebeten, ich möge verschriftlichen (transkribieren), was ich damals gesungen habe. Ich weiß es nicht mehr. Und höre mir die Aufnahme zur Strafe den ganzen Sonntagvormittag an und an und wieder an und an und an ... Ich verstehe nicht alles, weil überhaupt nicht alles verständlich sein muss. Weil längst nicht alle Silben Sinn machen. Machen müssen. Oder sich zu deutschen Dudenwörtern fügen wollen. Oder finden müssen. Erinnern kann ich mich an nichts. Ich war tatsächlich in Trance, aber nicht durch die Gongklänge (wie der Gongspieler sagt) sondern eher durch das offene Universum, in dem ich die ganze Nacht unterwegs gewesen war (wie ich sage). Möglicherweise aber vielleicht dank sowohl als auch. Unbeabsichtigte Synergie sozusagen. Anyway. Es ist im Nachhinein, nach dem langen Winter, ganz und gar unerheblich. Also (um mit dem awful Mark Twain zu sprechen, der völlig zu Unrecht behauptet, jeder deutsche Satz hebe mit eben diesem Wort an), "also" in dieser O-Aufnahme steckt - nebst unglaublichem Geschrei der Seevögel kurz vor Sonnenaufgang - ein oder eine Emman. Emman, werde ich gut sortiert und sofort aufgeklärt vom www, kann als Vorname sowohl Geschöpfen weiblichen wie männlichen und bestimmt auch diversen Geschlechts dienen. Er oder sie oder es hat auch einen Nachnamen bekommen in meinem Gesang am Morgen zum Gong, aber den verrate ich nicht. Oder noch nicht.
Sonntag, 19. März 2023
Emman
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