Ein furchtbares Wort! Und eine gute Tat: Eigens gesammelte, gesäuberte und getrocknete Samen von gelben, roten, rosablauen (rose blue) und schwarzen (black) Tomaten aus meinem Fundus bei kaltem Sonnenschein, heftigem Westwind und zunehmendem Mond, nach Dreiviertel- und vor Vollmond, rechtzeitig auf dem geschützten und nach Süden ausgerichteten Fensterbrett in Anzucht- und Kräutererde gebracht. Ich dachte immer, diese Anzuchterde sei besonders wertvoll und angereichert mit keim-und wachstumsfördernden Stoffen. Um den Samen Flügel zu verleihen, um im romantischen Kitsch zu bleiben. Zu sprechen. Aber das Gegenteil ist der Fall. Anzuchterde ist so spröde und lieblos wie die Erziehung unter den Welfen (nicht Wölfen! Die verzärteln ihren Nachwuchs). Anzuchterde versorgt die neuen Pflänzchen mit so wenig Nährstoffen wie möglich, damit die ihre eigenen Kräfte mobilisieren und standhaft werden ohne Sucht. Sich eigenständig emporstemmen. Ans Tageslicht. Oder für immer bleiben wo sie sind. Im Dunkel der Erde.
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