Auf dem Wege des Atems. Herr Caruso ist für mich immer noch ein Mysterium. Manchmal, wenn er gefressen hat, liegt er schwer und matt an seinem Lieblingsplatz, weiterhin vor der Küchentür, in seinem warm ausgepolsterten Nest. Und atmet so laut und so tief, dass ich mich schon erschreckt habe. Ein Brummen, ein Stöhnen, ein Murren und Wälzen von wunderlichsten Tönen oder Steinen auf und ab der Abwege des Atems. Dabei scheint er vollkommen wohlauf zu sein. Sein Appetit ist ungebrochen. Wirklich satt ist er wahrscheinlich nur in dem Moment, in dem er seine Portion vertilgt hat und anfängt, sich zu putzen, eh er sich zum Schlafen hinlegt und sein Atem seltsame Abwege in das Innere der Seele oder des Magens nimmt.
Donnerstag, 14. Januar 2021
Atem(ab)weg
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