Gleich schließen die Himmelstore. Sie öffnen sich erst Ende des Jahres wieder. Wie immer ziehe ich in der letzten Raunacht meine höchstpersönliche Jahreslosung. Denn ich selbst habe meine 13 Wünsche auf 13 Zettel geschrieben, deren letzter ich heute öffne. Die anderen 12, die ich in den letzen 12 Tagen gezogen und jeweils mit einer Nummer versehen habe, bleiben vorläufig unter Verschluss. Ende Januar öffne ich den zusammengefalteten Zettel mit der Nummer 1, Ende Februar den mit der 2 und so weiter durch das ganze Jahr hindurch. Ich überprüfe meine eigenen (Zukunfts-)Wünsche an der Wirklichkeit. So einfach ist das.
Oh nein! Die Jahreslosung haut mich jedesmal um. Es ist immer gleich: Ich öffne den letzten Zettel und schreie: "Oh nein!" Entsetzt. Das wollte ich doch gar nicht! Obwohl es mein eigener Wunsch ist, meine eigene Formulierung, mein eigenes innigstes Ich. Oh nein! Ein leichtes Stocken, Aussetzen des Atems ... und dann tief Luft holen. Und alles kommt wieder in die richtige Führung.
Oh ja! Natürlich! Es ist kein weiterer Wunsch da. Verfügbar. Nichts ist austauschbar oder ersetzbar. Es gibt keine Erstattung. Kein Rückgaberecht. Es bleibt mir nichts anderes übrig, als meine eigene Jahreslosung anzunehmen. Oh ja.
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