Wenn es mir den Atem verschlägt, bin ich noch lange nicht atemlos oder leblos. Sondern nur ("nur"?!) sprachlos. Vor Begeisterung oder Entsetzen. Freude oder Trauer. Gut und Bös. Auch die Sprache lebt vom Atem. Meine Sprache lebt von meinem Atem. Poetischer ausgedrückt: vom Odem. Von der küssenden Muse.
Wenn ich (mit meiner Sprache?) jemandem den Atem verschlage, heißt das nicht, dass ich sie oder ihn töte. Es bedeutet nicht einmal, dass ich handgreiflich werde, zuschlage oder zudrücke.
Dürrenmatt sagt, eine Geschichte sei erst dann vollendet, wenn sie ihre schlechtest mögliche Wendung genommen habe. Das Leben ist auch eine Geschichte.
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