Fünf Menschen überwachen den Berg, Geologinnen, Geologen und ein Ingenieur. Im Office. Am Bildschirm. Sie könnten überall sitzen. Und natürlich sitzen sie außerhalb der Gefahrenzone. Sie bedienen fünf high-tech-Systeme - oder werden von den fünf Systemen bedient, mit Daten versorgt. Sie wiederum, die Menschen, sorgen dafür, dass den Systemen der Strom nicht ausgeht. Zum Beispiel. Wer also wen bedient, ist nicht eindeutig.
Aber meine täglich neuen Wörter, heute deren 5:
Georadar: Bodenradaranlage, wetterfest, tastet mit Funkstrahlen den Gefahrenbereich ab und registriert auch die kleinsten Bewegungen im Fels. Liefert die Daten an die Zentrale.
Photogrammetrie: zwei hochauflösende Kameras filmen von zwei Standorten nonstop den Schutt und die Felsen oberhalb von Brienz/Brinzauls. Liefern die Daten an die Zentrale.
Laser-Tachymetrie: ein Spezialgerät misst mit Laserstrahlen die Bewegung von Reflexionspunkten. Reflexionspunkte sind kleine Spiegel, die am Berg angebracht wurden. Und weiterhin angebracht werden. Das Gerät ist unterhalb des Dorfes aufgestellt und liefert die Daten laufend an die Zentrale.
GPS (Global Positioning System) - Messpunkte. Ist natürlich kein neues Wort, wo wir alle selbst längst zu solchen Messpunkten geworden sind. Dank unserer Habgier. Freiwillig und ungefragt. Am Berg wurden und werden sie gezielt verteilt. Sie melden ihren exakten Standort laufend an die Zentrale.
Steinschlagradar: ein zweites Radarsystem - dient der allgemeinen Sicherheit. Registriert Blockschlag und Felssturz. Löst bei Gefahr selbst Alarm aus und sperrt automatisch Straßen- oder Bahnabschnitte. Meldet seine Daten trotzdem unablässig an die Zentrale.
Der Ingenieur sagte gestern, was da derzeit runterkomme, sei noch nicht einmal ein Felssturz. Und sprach von "relativ kleinen Ereignissen". Und: die Überwachung sei größtenteils Hand- und Kopfarbeit.
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