Hochstapelei ist eine Kunst, die Köpenickiade ein gelungener Staatsstreich und die Eulenspiegelei so etwas wie Rundumversorgung. Volksbelustigung.
Der Hochstapler ist ursprünglich ein vornehm auftretender Bettler und stapeln etymologisch verwandt mit stappen (was ich gestern mit den Nagelschuhen im Rasen tat). Stapeln war also nicht das, was der Gabelstapler heute tut, Dinge aufeinanderstapeln, sondern das, was ein Bettler oder heutzutage ein Obdachloser tut: ständig herumgehen, tippeln. Das wurde irgendwann verbunden mit der ununterbrochen ausgestreckten leeren Hand, der Bitte um ein Almosen und stappeln zu betteln.
Meine Hochstaplerin bettelt nicht. Das hat sie nicht nötig. Zur Köpenickiade taugt sie nicht und den Eulenspiegel hat sie bestimmt nicht gelesen. Sie schmückt sich gerne mit fremden Federn, eine typische Seldwylerin eben, von Gottfried Kellers Gnaden.
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