Ich glaube, bin aber nicht (mehr) sicher, dass im Land meiner Kindheit, wenn eine damals noch traditionelle Glühbirne in einer traditionellen Hängelampe über dem Esstisch aufhörte zu glühen (= Licht zu verbreiten), was meist aus Altersgründen und sicher immer im dümmsten Moment geschah, weil die Brenndauer abgelaufen, der Glühdraht durchgebrannt, gerissen oder "geplatzt" war, man oder frau oder die ganze Familie mit Kind und Kegel sich grün und blau ärgerte wie überall auf der Welt. Wenn mich die Erinnerung nicht trügt, hieß das aber bei uns und nur bei uns: "S'het d'Biire putzt!" Je nach Feiertagslaune ausgeschmückt mit einem mehr oder weniger harschen Fluch vom harmlosen gopf, wie gopfertoori, gopferglemi, gopfridschtutz bis hin zum deftigen gopfertami! Für Rechtschreibung garantiere ich nicht. Was gopf wirklich bedeutet, weiß wahrscheinlich heute niemand mehr, genauso wie was die Glühbirne mit einer Williamsbirne, einer Guten Luise, Conférence oder Doyenné du Comice gemein hat. Warum eine stufenlos dimmbare LED-Stiftsockellampe oder ein Halogenreflektor irgendwo im geistigen oder realen Hinterstübchen doch immer noch "Birne" heißt, wird eines der ungelösten Rätsel für eine Generation bleiben, die Licht ständig mit sich herumträgt, wie Empfang.
Also: die (Glüh-)Birne hat's geputzt. Sie ist nicht sauber geworden, sondern im Gegenteil unansehnlich schwarz. Jedenfalls damals im entfernten Land meiner Kindheit. In ganz besonderen Fällen ist sie auch zersprungen, explodiert, in 100 000 spitze Teilchen zersplittert - wie gestern der riesige Aquadom im Schatten des richtigen Doms in Berlin.
Ich habe geputzt (nicht: mich hat's geputzt, denn dann könnte ich nicht mehr putzen). Ich bin, seit Herr Caruso sein Designer-Klo benützt, ständig mit dem Staubsauger unterwegs. Denn das Öko-Klumpstreu, zuverlässig geruchsbindend aus nur nachwachsenden Pflanzenfasern, das ich fürsorglich dort reinstreue, haftet überall in seinem Fell, vom Schwanz bis zu den Ohren. Manchmal dreht er sich nur unschlüssig etwa zehnmal um sich selbst und verlässt das schönsaubere Örtchen unverrichteter Dinge wieder, sitzt lange ebenso unschlüssig vor seiner Katzenklappe und steigt dann die Treppe hoch, sucht das zweite Katzenklo im Haus auf, in dem es nach Wald und Holz riecht, weil ich es, um Abwechslung bemüht, mit Holzstreu aus 100% Holzrestrecycling befülle. In allen Katzenratgebern wird dringend empfohlen, den Samtpfoten genügend Samtpfotentoiletten zur Verfügung zu stellen. Nach der Faustregel: Tier + 1. Ein Kater = zwei Katerklos. 3 Katzen = 4 Klos. Und wo weiter.
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