Ich verschlafe und wundere mich, dass mein Kater nicht auf meiner Bettkante schnurrt. Sein dezentes Signal in mein Ohr: Hunger! Ich schlafe selig weiter.
Ich las bis tief in die Nacht das Picknick am Wegesrand - wieder. Kürzlich fischte ich die Brüder Strugatzki aus dem Regal. Begann mit Montag beginnt am Samstag. Mir sträubten sich die Haare, so ein Deutsch, absolut unlesbare Übersetzung (zB "... mit Modest Matwejewitsch versuchten sich alle gut zu stehen ..."), die ich umgehend der blauen Tonne überantwortete! Die Originalausgaben verschenkte ich zu meinem nächtlichen Leidwesen bereits vor Corona. Das deutsche Picknick bekam ich am 7.XII.1981 geschenkt, so stehts geschrieben. Es ist weich wie Butter. Und so verging mir die Nacht.
Und der Montag beginnt mit Putzeimer. Unten im Flur erwartet mich ein Schlachtfeld. Eingetrocknete Blutspuren, Tropfen, Spritzer. Ich betrachte meinen Kater, der blinzelnd aus seinem Nest kriecht. Ohne zu betteln. Kein Hunger? Keine Verletzung? Er humpelt nicht und sieht nicht verprügelt aus. Keine Striemen über der Rübe, keine Flecken auf seinem Schlafkissen. Das Raubtier war auf der Jagd und hat die Beute ins Haus geschleppt! So verging ihm die frostige Nacht. Außer eingetrockneten Bluttropfen ist nichts übrig geblieben.
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