Neumond. Eine ideal verfinsterte Nacht, um andere Dinge am Himmel zu entdecken. Zum Beispiel den kosmischen Schneeball, einen Kometen mit grünlichem Staubschweif und einem langen, schwachen Ionenschweif - den Eis-Kometen mit der wissenschaftlichen Bezeichnung C/2022 E3 (ZTF). Der schaut gerade zum ersten Mal seit der Steinzeit, also seit etwas 50 000 Jahren, wieder einmal bei uns vorbei. Kometen seien unberechenbar, heißt es in Kennerkreisen, aber der Grüne, dessen Lauf seit etwa Weihnachten verfolgt werden kann, habe einen so grandiosen "Helligkeitstrend", dass er zB heute Nacht bei uns im Norden auch durch ein normalen Fernrohr rasen könnte. Wahrscheinlich kommt er aus der Oortschenm Wolke, die ich der o wegen liebe. Und das Grün verdankt er dem Dicarbon. Oder unserer Sehschwäche. Dicarbon ist ein reaktives Molekül, das bei Kontakt mit Sonnenlicht zerfällt und den Eiskern des Kometen mit Dunst umgibt, der in unseren Augen grün erscheint.
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