Abspaltungen gibt es überall. Sogar in den Steinen über meinem Saunaofen. Nur haben nicht alle einen geheimnisvollen Namen wie Chasm-1: Der seit Jahren bekannte, genaustens beobachtete und vermessene Spalt in einer Eisdecke in der Antarktis. Er ist zugegeben etwas mächtiger, als die namenlosen in meinen Saunasteinen, führt aber zu demselben Ergebnis: Dem Bruch! Auf dem Brunt-Eisschelf ist ein etwa 1550 Quadratmeter großer Eisklotz abgebrochen und kann nun als Rieseneisberg seiner Weghe gehen. Endlich befreit und der Strömung nach. Zum Glück hat er die Forschungsstation der British Antarctic Society nicht mitgenommen. Oder umgekehrt: in weiser Vorausschauung wurde die Station schon vor 8 Jahren 20 Kilometer ins Landesinnere verlegt, von wo aus sie weiterhin alles genau beobachtet. Angeblich ist der Brunt-Eisschelf der am engsten überwachte Eisschelf der Erde. Und: Der neue Erdenbürger unter den Eisbergen wird noch einen hoffentlich wohlklingenden Namen erhalten, vom US National Ice Center. Die Zuständigkeiten sind auch in diesem Bereich stricte geregelt.
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