Mittwoch, 7. September 2022

Zweieinhalb

Bevor der Regen meine zweieinhalb Regentonnen füllt, steige ich auf die Leiter und säubere die Dachrinne. Gut getimt, bestens getaktet, trotz juckendem Fuß.

Nach dem Regen kommt Herr Caruso endlich nach Hause. Er ist trocken, hungrig und durstig. Zum ersten Mal sehe ich ihn trinken aus dem Napf, den ich eben (aus reiner Gewohnheit) mit frischem Regenwasser gefüllt habe. Dann will ich ihn streicheln und loben (dass er nach Hause gekommen ist) und er faucht mich an, fletscht seine Vampirzähne. Wäre ich nicht ein gebranntes Kind, bzw eine gebissene Katermutter und wüsste ich nicht ganz genau, dass ich ein Raubtier umsorge und füttere, hätte er meine Hand wieder einmal zerfleischt. Nun liegt er vor der Tür und bewacht mein Haus. Versteh eine dieses Tier!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen