Vielleicht ist das, was ich tue landscapewriting - ich weiß es nicht. Es kommt gerade in Mode, eine "ökologischen Poetik" zu fordern. Aber wozu? Wer will denn Umweltgedichte lesen? Die Amseln in meinem Garten veranstalten gerade ihre Balztänze - oder wie auch immer das bei den Vögeln heißt. Da geht es forsch und brutal zur Sache. Außerdem bauen sie emsig an ihren Nestern und kümmern sich einen Dreck um die Politik!
Landschaftspoetik könnte zum gesellschaftlichen Unruheherd werden, höre ich, zum Störfaktor. Störfaktoren gibt es in AKW's, und Unruheherde auf den Straßen. Ein aspirierender junger Politiker soll gesagt haben "Wir haben keine Sprache für die Klimakrise". Von mir bekommt ihr sie aber nicht zum Nachplappern. Meine Sprache ist schwer vermittelbar.
Das Austauschstipendium übrigens, das mir die altehrwürdige Lomonossow Universität in Moskau über mehrere Semester hinweg verweigert hatte, bekam ich dann von der Universitas Varsoviensis zugesprochen - für mehrere Semester. Ich zögerte damals keine Sekunde: "Hauptsache weg!" Warschau und Polen haben, im Nachhinein betrachtet, meine poetischen Sinne sicherlich mehr geschärft, als es das Zarenreich je imstande gewesen wäre. Von meiner übersättigten Heimat ganz zu schweigen.
Wenn es stimmt, dass Kinder des Kremlchefs sowie deren Mutter einen Schweizer Pass besitzen, wenn es stimmt dass der gute Vater seine Zweit- oder Drittfamilie im Tessin "versteckt", dann dürfte eigentlich auch klar sein, wohin seine exit-Strategie führen wird. Escapewriting!
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