Nun hat fff (fridays for future) eine Musikerin wegen der falschen Frisur ausgeladen. Bzw ihr ein Ultimatum gestellt, falls sie bis gestern Friday ihre Haare geschnitten habe, dürfe sie auftreten.
Nun stellt Euch mal vor, man hätte damals (lang ist's her) Kohls Mädchen "ausgeladen" (aus der CDU, aus dem Wahlkampf, aus der Politik überhaupt), weil ihre Frisur den Grauhaarigen und Glatzköpfigen nicht passte. Stellt Euch mal vor, man hätte ihr ein Ultimatum gestellt, sie könne nur Kanzlerin werden, wenn sie ihre Frisur ändere ... das hat sie ja im übrigen auch getan. Trotzdem. Die schlichte Haarpracht des Mädchens war alles andere als politisch aufgeladen - im Gegensatz zu der von fff verschmähten Cellistin - sie entsprach nur nicht gängigen ästhetischen Vorstellungen. Das Prinzip "nur mit der richtigen Frisur!" setzt sich auch in anderen Bereichen nicht durch. Es gibt eine weiße Literaturnobelpreisträgerin, die mit ihren schwarzen dreadlockes ihre Nobelpreisrede hielt und später zur Linken des schwedischen Königs tafelte. Und mit seiner königlichen Hoheit angeblich über die Jagd smalltalkte. Kein Mensch hat sich darüber den Mund zerrissen.
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