In Berlin gibt es das Museum der Dinge. In einem dritten OG an der Oranienstraße. Die Dinge, die mit dem Aufzug hochkommen wollen, müssen einer genauen Überprüfung standhalten. Die Besucher nicht. Die sollten lesen können und sich an die Öffnungszeiten halten. Ding ist nicht gleich Ding. Produkt nicht gleich Produkt. Kultur nicht gleich Kultur. Qualität nicht gleich Qualität. Das Museum ist strenger als eine Mutter. Lehnt strikt ab, was nicht in seine rationalen Kriterien passt. Gesteht aber gleichzeitig, dass ein Ding durchaus Modell des Alltäglichen Lebens Kleiner Leute sein kann. Zum Beispiel das Tafelservice mit falschem Goldrand, von dem nur noch zwei Teller übrig sind. Oder das nie benützte, deshalb noch vollständige Sonntagsservice mit doppeltem Goldrand. Das Museum unterscheidet zwischen individueller und kollektiver Erinnerung und gibt natürlich immer der Masse den Vorzug.
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