Mittwoch, 25. Januar 2017

Wellhornschneckenwilderei

Ich habe mir nie wirklich Gedanken darüber gemacht, woher die Schnecken kommen, die die Franzosen verzehren. Ich dachte immer, aus Nachbars Garten und dass das eigentlich eine gute Sache sei. Wenn man den Franzosen das Ekelzeug als Delikatesse vorwerfen kann. Dass die Franzosen ausgerechnet Wellhornschnecken lieben und geschäftstüchtige Fischer nichts unversucht lassen, sie eben mal aus "Nachbars Garten" zu holen, wundert mich irgendwie. Haben die nicht den Atlantik vor der Tür?
Wellhornschnecken - das habe ich nun anlässlich der jüngsten Wellhornschneckenwilderei erfahren - leiden unter giftigen "Antifouling Schiffsanstrichen" (TBT - Tributylzinn). TBT wirkt wie ein Geschlechtshormon und macht aus den Wellhornschneckenweibchen intersexuelle Wesen. Sie werden zu halben Männchen und produzieren keinen Eier mehr. In der südlichen Nordsee ist infolge von hohen TBT-Konzentrationen der Bestand so gut wie ausgestorben. Das ist der viel größere Skandal als ein Fischkutter aus Brixham vor Helgoland, der nach Bezahlung von paar Tausend Euro Strafe weiter tuckert!

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