Dienstag, 24. Januar 2017

Die soziale Täuschung

Ich lese, dass die Sepia plangon die Fähigkeit, sich zu tarnen, nicht zur zum Schutz vor Fressfeinden einsetzt, sondern auch zur sozialen Täuschung!
Die Haut aller Tintenfische verfügt über Farbstoffzellen, außerdem ist sie dehnbar. Die Sepia kann also - nebst dem Einsatz der Tintendrüsen - nicht nur ihre Hautfarbe wechseln, sondern auch die Beschaffenheit der Haut von glatt über faltig, runzlig, mit Knötchen usw verändern. Die Sepia plangon kann auch nur Teile ihres Körpers tarnen. Das tun die Männchen bei der Paarung. Dem Weibchen präsentieren sie vorne ihr maskulines Prachtgewand, potentiellen Rivalen hingegen zeigen sie einen unscheinbaren femininen Hintern. Raffinierte Kerle!
Biologen behaupten, "ein stabiles Signalsystem in einer Gemeinschaft" beruhe "im Allgemeinen auf Ehrlichkeit", denn zu viele Täuschungen würden dazu führen, dass "Signale nicht mehr ernst genommen" werden. Die Tarner - ich nehme an, es geht nur um die Männchen - müssen also so geschickt vorgehen, dass ihre Täuschung nicht entdeckt und von der Gemeinschaft nicht bestraft werden kann. Schlau, schlau! Die Kopffüßer - dazu zählen die Sepias, weil ihre Fangarme am Kopf sitzen - sollen die intelligentesten unter den wirbellosen Tieren sein.

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