Sonntag, 19. Juni 2011

Offenbüttel

Im strömenden Regen von Osterrade nach Offenbüttel. Nach Süden, dem Nord-Ostsee-Kanal entgegen. Kein Riesendampfer ist zu sehen. Nichts ist zu sehen. Links der Reiterhof Süderknöll. Rechts der größte Kutschenhändler Norddeutschlands. Auch die Angler des Vereins Kanalfreunde lassen sich nicht blicken. Und die erste Bürgermeisterin auf meinem Weg hat wie alle anderen 293 Dorfbewohner heute ihren freien Tag.
Offenbüttel ist eine der -büttel-Ortschaften. Keinen Hund jagt man bei dem Wetter auf die Straße. Kein Mensch weit und breit. Also konsultiere ich das Internet. Die Endung -büttel stammt aus dem Niederdeutschen bzw. Nordgermanischen und bedeutet „Haus und Hof“ oder „Siedlungsgebiet“. Die größte Gruppe der Büttel-Orte liegt im westlichen Schleswig-Holstein (Kreis Steinburg und Kreis Dithmarschen, im Amt Mitteldithmarschen hatten wir schon Elpersbüttel, weitere folgen). Herkunft und Gründungszeit sind allerdings unter Forschern umstritten. In Offenbüttel ist noch ein Bauernstock zu sehen, der aus der Zeit der alten, selbstständigen Bauernschaft stammt.
Offenbüttel hat ein Wappen. Nach der bereits mehrmals zitierten Quelle ist es "von Silber und Grün im Wellenschnitt geteilt. Oben eine grüne Knickharfe, unten ein goldener Bauernstock in der Form eines achtkantig geschmiedeten, mit verjüngten Knöpfen abschließenden Eisenstabes, durch dessen vorderes Ende ein Ring gezogen ist.“

Der Wellenbalken steht für die Gieselau und die übrigen, das Gemeindegebiet umschließenden Gewässer. Die Knickharfe verweist auf diese alte landwirtschaftliche Zweckeinrichtung (siehe unten, Odderade). Ihr Stamm symbolisiert das ursprüngliche Dorf, die Äste die neueren Aussiedlungen Hinrichshörn, Dammsknöll, Eckhorst, Heinkenstruck und Nordheide. Die Tingierung nimmt die Farbe des hellen Himmels und der durch ausgedehnte Moore gekennzeichneten Landschaft auf.

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