Mittwoch, 8. Juni 2011

Busenwurth

Mit Verspätung - ich muss eine Regenpause abwarten. Lang anhaltender Landregen erfrischt den Garten. Erfrischt die Geest. Erfrischt die Marsch. Der Busenwurther Solarpark hingegen dämmert vor sich hin.
Deshalb vorab ein Exkurs in die Sprachgeschichte. Marsch im Sinne von Marschland hat nichts mit marschieren zu tun. Auch nichts mit dem Marsch, der Musik oder dem Tanz. Die weibliche Marsch ist fruchtbares Schwemmland, das Marschland eine Landschaftsform. Das Wort wurde im 17. Jh. aus dem Niederdeutschen in die Literatursprache übernommen. Asächs. mersk (sumpfige Niederung), mnd. mersch, marsch, mnl. mersch(e) (Weideland), aengl. mersc, merisc, engl. marsh (Sumpf) gehen zurück auf westgermanisch *marisk- (sumpfiges Gebiet), das ENTWEDER zu einem Femininum von vulgärlateinisch *mara (Meer, stehendes Gewässer) gebildet ist. ODER: von germanisch *mari- (Meer, stehendes Gewässer, Binnensee, Sumpf) abgeleitet ist.
Der Regen lässt nach und ich fahre von Barlt der Norderfleth entlang nach Westen, biege an der Kreuzung auf den Fahrradstreifen der B5 ein und bewege mich weiter nach Norden. Busenwurth ist wahrscheinlich die älteste Siedlung Mitteldithmarschens. Der heutige Ort besteht aus zwei alten Wurtendörfern. Archäologische Grabungen zeigen, dass Süderbusenwurth in der Mitte des 1. Jh. n. Chr. auf einem Uferwall an einem Priel entstanden war und damals aus mehreren Wohnstallhäusern bestand. Die Wurt wurde nach 150 n.Chr. erhöht, aber um 200 n. Chr. verlassen. Die Neubesiedlung erfolgte erst im 12. Jh. Norderbusenwurth ist wesentlich jünger. Die Ausgrabungen belegen ein Gebäude aus der Mitte des 11. Jh.

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