Sonntag, 5. Juni 2011
Gudendorf
Von Windbergen weiter nach Süden auf dem Radwanderweg nach Gudendorf. Auch zu Fuß ist das Dorf gut zu erreichen, der Nordseewanderweg von England nach Norwegen führt mitten durch Gudendorf, müde Wanderer können in der Rasthütte ausruhen. Gudendorf ist die südlichste Geestgemeinde Mitteldithmarschens, ihr Gebiet liegt an der Schnittstelle von Marsch und Geest. In der Barlter Kleve (Wald! Naturschutzgebiet! Heide!) fällt die Geest steil in die Marsch ab. Hier verlief einmal die Nordseeküste. Kleve kommt von Kliff. Heute liegen auf der alten Küstenlinie die Schienen der Nordostseebahn, ehemals Marschbahn. Mitten im Wald befindet sich die Gedenkstätte für eine unbekannte Zahl sowjetischer Kriegsgefangener, die im "Sterbelager" Gudendorf zwischen April 1944 und April 1945 ihr Leben ließen. Die elf Meter hohe Betonsäule mit Charons Fähre verschwindet zwischen den noch höheren Baumstämmen. Nach der griechischen Mythologie bringt Charon die Toten über den Styx oder den Acheron an den Eingang des Hades. Im Gudendorfer Wald steuert Charon sein Schiff von der ehemaligen Nordseeküste direkt auf den Besucher zu.
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