Feiertag. Blue Monday! Staatlich verordnet. Stimmt, das Wort "zusammen" ist gefährlich. Heimtückisch. Es richtet Verheerendes an, wenn es falsch oder richtig, zusammen mit oder getrennt von seinem Bezugspunkt gesetzt wird. Zusammensetzen, zum Beispiel, ist völlig unschuldig. Die Kinder setzen ein Puzzle zusammen. Zusammen setzen! impliziert aber den Erhobenen Zeigfinger. Das ist Erzieherischer Befehlston mit Drang zum Militärischen unter Androhung von Strafe. Wehe, wenn ... einer oder eine es nicht schafft, sich mit allen anderen zusammen rechtzeitig gesetzt zu haben.
Solchen und ähnlichen Unsinn kann produzieren, wer zusammenschreibt. Also nicht, wer ohne gebührenden Abstand zwischen gewissen Wörtern schreibt, sondern wer sich diverser Quellen bedient. Ohne diese unter Einsatz der eigenen Hirnmasse zu hinterfragen und natürlich ohne sich zu ihnen zu bekennen. Vulgo: wer plagiiert. Dieses Tun und Anderes Lassen hat schon manche/n um Kopf und Kragen gebracht. Plagiieren kommt von Plagiat, plagen von Plage. So sieht die Welt der Sprache aus.
Zusammen schreiben hingegen kann eine nette Freizeitbeschäftigung sein. Die Landfrauen besuchen gemeinsam einen Kurs in creative writing und schreiben jeden Mittwochnachmittag zwei Stunden lang zusammen.
Der Kurs hilft nicht immer weiter, der Duden auch nicht. Grundsätzlich, sagt Letzterer - obwohl er kein Mensch ist, aber doch die Sprache beherrscht - werden "Bestandteile von Wortgruppen" getrennt geschrieben und "Bestandteile von Zusammensetzungen" zusammen. Klingt irgendwie logisch, aber der Duden gibt sofort die Warnung mit auf den Weg, dass "die Unterscheidung von Wortgruppen und Zusammensetzungen nicht immer eindeutig möglich" sei. Et voilà!
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