Gestern vormittag, beglückt und berauscht vom Chi, das ich an der Südermiele bei Sonnenaufgang am Rande des Erfrierens in mir aktiviert hatte, musste ich die Morgenfenster putzen. Um den Blick über dem Schreibtisch frei zu bekommen. Im Hintergrund im Radio lief Klassik-pop-et cetera. Mit David Wagner. Einem "Wagnerianer" (Zitat aus der Sendung) also. Hochspannend. Vor ein paar Wochen sass in derselben Sendung am Mikrophon die Autorin des meistverkauften Buches des letzten Jahres. Niedrigspannend. Die stellte Musik vor, die sie zB auf dem Pferd hört, wenn sie durch die Brandenburger Weiten reitet. Oder den Song, den sie "im Ohr" hatte, als sie ihr Neugeborenes durch die Potsdamer Fußgängerzone aus der Klinik nach Hause schob. Ganz anders der Wagnerianer. Der selbst Musik macht und so Musik begreift. Aber hört selbst, ein paar Tage dürfte es noch möglich sein.
Im letzten Jahr war Guy Bovet mein Star, den hört ihr nicht mehr. Und das ist gut so, denn nicht alles soll bis in die Unendlichkeit hinein reproduzierbar bleiben.
Am Nachmittag putzte ich dann noch das Mittagsfenster von außen und hörte zu, was die Amseln und Meisen zu berichten hatten. Sie beklagten sich darüber, dass die Eichhörnchen das Vogelfutterhäuschen besetzt hielten. Ich versprach Abhilfe. Die Räumung.
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