Samstag, 6. März 2021

münden

Derzeit mündet alles, Leben, Nichtleben, Nachtleben, Tagleben, begegnen, nichtbegegnen, sprechen, nichtsprechen, verstummen, schweigen, verschweigen, Stille, Unstille, Lärm, Verständnis, Unverständnis, Kunst, Nichtkunst, verholen, unverholen, Handschlag, Handumdrehen, Handkuss, Hinterhand, Vorderhand, Handgelenk, Hinterhaus, Vorderhaus, Hinterlist, Ruhe, Unruhe, Verschwörung, verzagt und unverzagt, Wahrheit, Unwahrheit, Vordergrund, Hintergrund, Abgrund ... und dergleichen und des ungleichen mehr: im Livestream. Marthalers "Orphée et Euridice" am Opernhaus Zürich (video on demand bis 5.4. - am ergreifendsten der Abspann!) oder "aller-retour" im Zug von Lausanne oder Bern nach Fribourg in die Neue Welt am Alten Bahnhof, das alltägliche virale Einsingen um 9 seit einem Jahr, die Zoomchorprobe am Montag, die Bachstiftung am Viehmarkt in der Olmahalle. Wie der Golfstrom ist der Livestream zum globalen Förderband geworden. Wie es anläuft, was es transportiert, wo es mündet, weiß niemand. Wie der Golfstrom kann auch der Livestream jederzeit kippen, die Richtung ändern oder einfach aufgrund einer restlos ausgeschöpften Datenübertragungsrate enden. Abruptus. Im schwarzen Un.

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