Freitag, 13. November 2020

Freitag der Dreizehnte

Es ist der zweite und letzte in diesem Jahr. Am ersten, im März, begann diese neue Ära, die bis heute nicht zu Ende ist. Sondern im Gegenteil gerade in Schwung kommt. Lockdown, homeoffice, newspeak oder traditionell Stubenhocken, auf sich selbst zurückgeworfen und in die eigenen vier Wände eingekapselt in jedem Menschen eine potentielle Bedrohung (Virenschleuderer) sehen. Nicht schön. Und man kann es keiner/keinem verübeln, die oder der in solchen Zeiten Allmacht- oder Heilsbringerphantasien entwickelt. Irgendwo am Horizont muss doch Rettung in Sicht sein. Herr Caruso hat mir heute erlaubt, eine Zecke von seinem Genick zu entfernen. Das ging nicht ganz ohne Hinterlist (Futter vorenthalten - Rat der Tierärztin: immer mit einem nüchternen Tier in die Praxis kommen), aber ganz ohne Bissattacke. Ich frage mich allerdings, warum Mitte November immer noch Zecken unterwegs sind. Und warum die Chemiekeule, die ich ihm auf Anraten eben jener klugen Tierärztin und gegen meine innere Überzeugung verpasst hatte, die Parasiten nicht erfolgreich fernhält. Ich werde wieder - das ist die Zukunftsperspektive unserer Hausgemeinschaft - zu meinem Hausmittel greifen: Biokokosfett mild gedämpft. Er mag das oder fürchtet es zumindest nicht (wie Herr Rasputin, der nun, Gott hab ihn selig, unter einer dicken Laubdecke im Garten liegt), hat mir die Reste gerade neugierig von den Fingerkuppen geleckt.

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