Sikkation ist eine künstliche Reifesteuerung und kommt besonders bei Kartoffeln zur Anwendung. Wochen vor der Ernte wird das Feld mit Chemikalien besprüht, die das Kartoffelkraut absterben lassen. Dadurch werden die Schalen fester und es kommt zu geringeren Schäden durch die Erntemaschinen, die Kartoffeln sind besser lagerbar, die Größe der Knollen kann reguliert werden, was wichtig ist bei der Pflanzkartoffelherstellung. Also nur ökonomische Vorteile.
Kritiker wenden ein, dass sikkierte Kartoffeln anders schmecken. Und fragen nach den Folgen für im Boden lebende Organismen. Und ob die Stoffe (das einzig von der EU zugelassene Sikkationspestizid ist Glyphosat) nicht ins Grundwasser gelangen können, beispielsweise wenn die Erntemaschinen gereinigt werden.
Die Dithmarscher Bauern winken ab. Die Sikkation mache gerade bei den häufig nassen Böden am Wattenmeer die Ernte einfacher, denn sie entferne größere Blätter und Unkraut an den Pflanzen. Und: mit zugelassenen Pflanzenschutzmitteln gehe man verantwortungsbewusst um. Sikkationsmittel würden nur auf die grünen Pflanzenteile der Kartoffel wirken, also nicht auf die Knolle, die wir essen. Außerdem: waschen würden sie Erntemaschinen nie.
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