Vielleicht, denke ich, war es leichtsinnig, sich Mitte Januar im größten Schneetreiben die Haare auf 12 Millimeter zu scheren. Weil der Kopf so wahnsinnig weh tut, setze ich meine wärmste Wintermütze auf. Auf die Idee hätte ich schon früher kommen können! Es tut gut. Jedenfalls ist der Schädel nicht mehr so ausgesetzt. Ich schlafe den ganzen Tag mit der Mütze auf dem Kopf. Gegen Abend aufsteigende Hitze. Fieber. Ich melde mich ab zur Probe morgen und zur Demo am Samstag. Ich habe seit Sonntag nichts mehr gegessen und fürchte um mein seelisches Gleichgewicht. Kein Qigong, kein Trampolin. Nur 6 x täglich schleiche ich die Treppe hinunter und wieder hoch. Als ob er mir damit seine bedingungslose Liebe beweisen wollte, nutzt der Kater gerade nur noch seine beiden Designer-Indoorklos. Muss ich, zitternd auf Knien, das Zeug auch noch rausschaufeln und rausschaffen. Als ob mir nicht sonst schon schwindelig genug wäre. Ich lobe ihn natürlich trotzdem.
Mittwoch, 31. Januar 2024
Dienstag, 30. Januar 2024
krank
Die Nachbarin hat mir am Morgen Ingwer und Coronatests gebracht. Ich muss immer zuerst wieder schlafen. Aufstehen, wieder hinlegen und drei Stunden schlafen. Aufwachen, so etwas wie aufwachen. Wieder wach werden. Im Liegen einen einzigen vernünftigen Gedanken zu fassen versuchen. Wieder einschlafen. Es kostet mich unglaublich viel Anstrengung, die Bedienungsanleitung zu verstehen. Hände waschen. OK. Ich wanke ins Bad. Daraufhin muss ich mich sofort wieder hinlegen und eine halbe Stunde schlafen. Es dauert fast den ganzen Tag, bis ich mein Ergebnis habe. Negativ. Endlich darf ich nur noch schlafen.
Montag, 29. Januar 2024
krank
Noch schlimmer. Den ganzen Tag nur noch schlimmer. Der Kater weicht nicht von meiner Seite. Bestimmt hat mir die Schaltnocke (sie lag heute bereits im Briefkasten) den Kopf dermaßen verdreht.
Sonntag, 28. Januar 2024
krank
Ich fühle mich elendiglich. Was hat mich da angesprungen, ganz ohne Vorwarnung? Ich wanke die Treppe hinunter, damit der Kater Ruhe gibt. Wanke die Treppe wieder hoch, damit der Kopf Ruhe gibt. Eine furchtbare Raserei.
Samstag, 27. Januar 2024
Schaltnocke
Der Customer Service meiner Katzenklappe will mir eine neue Schaltnocke schicken, die einfach auszuwechseln sei und mein Problem sofort lösen werde. Ich habe dem freundlichen Mitarbeiter bereits mitgeteilt, dass mein Problem bereits gelöst ist. Aber er will nicht hören und mir die Nocke trotzdem sofort zuschicken. Ich werde sie nicht einbauen, weil ich mir das nicht zutraue. Meine Katzenklappe hat ein Tischler fest in die Eingangstür eingebaut, die Arbeit des Tischlers hat mehr gekostet als die Klappe selbst. Soll ich sie jetzt aus dem Holz herausbrechen, nur um die Schaltnocke auszuwechseln und dann wieder den Tischler bestellen ... Wo sie doch funktioniert und der Kater zufrieden ist? Manche Dinge im Leben sind nicht für Frauenhirne gemacht.
Freitag, 26. Januar 2024
2024 BX1
Ist schon ein paar Tage und Nächte her, dass ein Himmelskörper westlich von Berlin in Brandenburg spektakulär am Nachthimmel verglühte. Der Asteroid 2024BX1 oder Sar2736.
Nun sind bereits die Trophäenjäger am Werk, suchen Herrn von Ribbecks Havelland nach Meteoriten ab. Zeugen aus dem All. Niedergegangen ist der Asteroid lt Nasa bei Nennhausen, entdeckt wurde er erst kurz vor seinem Eintritt in die Erdatmosphäre, er soll einen halben Meter Durchmesser gehabt haben, mit relativ geringer Geschwindigkeit von wenigen Kilometern pro Sekunde niedergekommen sein und keine Schäden am Boden angerichtet haben. Also happy landing! Und weil die Vorvollmondnacht so klar war, erfreute der Feuerball am Himmel Menschen bis nach Leipzig und Prag.
Donnerstag, 25. Januar 2024
Vollmond
Endlich Ruhe. Nach dem Sturm. Und der Mond ist voll. Der Himmel klar. Das Mysterium eingetreten. Die Katzenklappe verriegelt sich wieder. Der Kuckuck weiß warum. Sie hat sich einfach wieder eingekriegt. In der Bedienungsanleitung steht (wieder ein Satz mit stehen), man sollte das Gerät, nachdem neue Batterien eingelegte wurden, "etwas ruhen lassen". Von ungefähr 10 Sekunden ist die Rede. 10 Sekunden, die den Sensoren soviel Luft verschaffen, dass sie ihre Funktion störungsfrei wieder aufnehmen können. Meine Klappe brauchte drei Tage, bis der in ihr integrierte höchstempfindliche Funkempfänger wieder in Schwung kam. Aber nicht klagen! Der Kater ist happy, und ich hoffnungsfroh. Radle zur Messiah-Probe und freue mich danach auf wieder hundefreie Träume!
Mittwoch, 24. Januar 2024
Über Kreuz
Offensichtlich gibt es in meinem Haus elektronische Interferenzen. Elektrische Störbeeinflussungen. Mehrere, sich gegenseitig angiftelnde hochempfindliche Funkempfänger. Angefangen vom Sunny Boy oben unter dem Dach ... Ihr wisst schon. ... bis hin zum Niederfrequenzgerät im Eingangsbereich auf Bodenhöhe, der katergerechten mikrochipgesteuerten Einlassstelle. Die Interferenzen haben aber andere, ungeahnte und immense Reichweiten. Im Raum und in der Zeit. Seit 14 Jahren liegen auf meinem Dach zwei Solaranlagen. Die alte, kleine hat der Vorbesitzer der einen Haushälfte schon vor 23 Jahren dort oben platziert. Die neue, große haben wir angeschafft, als wir das ganze Dach über beiden Haushälften kauften. Es gab von Anfang an Schwierigkeiten mit den Einspeise-Abrechnungen und -Vergütungen. Seit zwei Jahren wachsen diese Schwierigkeiten (Interferenzen!) ins Unermessliche. Unerträgliche! Vor zwei Jahren lief die Förderung für die alte, kleine Anlage aus. Seither nutze ich deren Strom vorrangig (Elektrikerfachjargon) selbst. Für die Waschmaschine usw. Aber die Platten auf dem Dach produzieren im Hochsommer mehr Strom, als ich tagsüber verbrauchen kann. So viel Schmutzwäsche fällt nun mal nicht an. Der Überschuss wird nach wie vor ins Netz eingespeist. Und dafür steht mir eine Vergütung zu, eine mittlerweile lächerlich geringe. Aber sie steht mir zu!
Vor ein paar Tagen kam nach der Jahresablesung die Jahresabrechnung. Und mir stehen die kurzgeschorenen Haare zu Berge. Die elektronischen Interferenzen treiben ihr Unwesen! Eine einzige Abrechnung für zwei Anlagen. Über Kreuz. Die minimale Einspeisung der kleinen Anlage wird mit den großzügigen Abschlägen der großen Anlage verrechnet und die mächtigen Einspeisungen dieser großen Anlage, immerhin um die 10.000 kWh!, finden mit keinem einzigen Wort, keinen noch so kleinen Cent Eingang in diese Abrechnung. Routiniert und wirklich ganz ohne mich zu ärgern schreibe ich meinen x-ten Widerspruch. Ich bin zu einer hochqualifizierten Widerspruchschreiberin herangewachsen. Und wurde gegen meinen Willen zu einer ebenso hochqualifizierten Zwischenberichtempfängerin. Vertröstet, in Dauerwartestellung, zur Deportation bereit. Und, nicht zu vergessen: bestens aus- und fortgebildet!
Die korrekte Abrechnung für das Vorvorjahr, also für 2022 steht übrigens bis heute aus. [Lauter Sätze mit stehen - ist es Euch schon aufgefallen?] Und: heute weckte mich der Sturm, sein lautes Gestolper und Getrampel auf dem Dach, nicht das sanfte künstliche Sonnenaufgangslicht. Kurz davor, vor dem Aufwachen, kam im Traum ein Hund zu Besuch, ein großer neapolitanischer Straßenköter. Er trat an mein Bett und schaute mich mit großen treuherzig-neapolitanisch-traurigen Augen an.
Dienstag, 23. Januar 2024
Flammende Felder
Nein, wir sind nicht in Island, wohl aber in einem Gebiet mit hoher vulkanischer Aktivität. Nicht in Grindavik. Sondern in Gedanken. Noch sitzen wir brav am Wattenmeer auf dem roten Sofa und träumen vom Vesuvio und warmen Füßen. Ich habe Herrn Caruso einbestellt, bevor er auf seinen Nachtspaziergang geht. Wir müssen unseren Auszug planen. Auf die Phlegräischen Felder. Mein Untermieter kennt sie aus seiner Jugend als Campi Flegrei. Und ich kenne sie von einer Reise vor Jahren.
Alle Zeichen stehen auf Umbruch. Aufbruch. Abbruch. Angefangen vom Sunny Boy unter dem Dach bis hinunter zur mikrochipgesteuerten Katzenklappe. Zwischendurch fallen ständig alle Telefone aus, der Staubsauger will nicht mehr und manchmal, vorwiegend mitten in der Nacht, wenn ich oben im Flur den Lichtschalter betätige, geht unten die Türklingel los. Mein Lichtwecker ist auch aus dem Takt geraten, seit er beim sonntäglichen Kissenaufschütteln nur leicht zur Seite gekippt ist. Nun funktionieren die Softtouchtasten nicht mehr richtig. Wenn ich das Licht heller haben will, geht das Radio an. Wenn ich den Sender wechseln will, wird mir die Weckzeit angezeigt. Mal weckt mich der Lichtwecker mit Licht, mal ohne, mal gar nicht. Und so weiter. Und so fort. Ein Irrenhaus!
Die größte Katastrophe aber ist die Katzenklappe. Der Putzlappen hat nämlich nichts gebracht, ausser glänzenden Aussichten. Der Automatikverschluss hat sich zwar entriegelt und die Klappe lässt den Kater wieder ins Haus - aber leider für immer. Nachdem ich mit dem Poliertuch alle Putzstreifen entfernt hatte, griff ich zu neuen Batterien, entfernte den an den Rändern zerkratzten Reflektorstreifen und klebte den Ersatzreflektorstreifen auf exakt dieselbe Stelle, drückte die reset-Taste, löschte den Speicher, setzte alles, aber auch wirklich alles auf Werkeinstellung zurück, schaltete danach den Programmiermodus ein, wartete geduldig, bis Herr Caruso hungrig zum Mittagessen durch die Klappe einstieg und die Klappe dabei gehorsam seinen Chip neu einspeicherte. Funktionierte alles wie am Schnürchen und vollkommen stressfrei. Aber der Automatikverschluss schließt trotzdem nicht mehr automatisch. Damit ist unser Haus offen für jedes Tier - ob Katze oder Kater, Hase oder Häsin, Fasan oder Eichhörnchen. Am Tag und in der Nacht. Alle können sich jederzeit durch die nun "selektive" Katzenklappe zwängen und unser Heim nach Fressbarem absuchen. Ein Taubenschlag!
Wir bleibt uns anderes übrig, als auszuwandern?! Nach Süden. Auf die Campi Flegrei. Ein Rundumschlag! Wir werden die nächsten Erdbebenschwärme abwarten, uns mit dem Rücken an den Vesuvio anlehnen und auf den Golf von Pozzuoli glotzen. Herr Caruso ist auf meinem Schoß eingenickt. Und ich werde gleich meinem Lichtweckerradio noch ein bisschen Tristram Shandy entlocken.
Montag, 22. Januar 2024
Zweistellig
Ja, die Tagestemperaturen klettern in atemberaubendem Tempo die Thermometerleiter hoch. Sturmböen fegen schon die ganze Nacht von der Nordsee über unsere Dächer, begleitet von hechelndem Regen. Bis zum Mittag sollen aber alle nassen Wolken weggepustet sein. Aussicht auf Sonne am Wattenmeer! Erste Frühlingsgefühle! Mein in der Neapolitanità geschulter Caruso hockte gerade heulend vor der Tür. Die elektronisch gesteuerte Katzenklappe ließ ihn nicht ins Haus, weil die Sensoren völlig verdreckt waren. Also musste die promovierte Katzenmamma auf die Knie: 1. Tür öffnen + trösten, 2. Futter hergeben + loben, 3. mit Putzlappen die Technik wieder in Gang bringen + aufatmen.
Sonntag, 21. Januar 2024
Rechtsseitig
Ich liege noch im Bett und höre den katholischen Radiogottesdienst. Gut ausgebildete Zweitpassbesitzer und -besitzerinnen, höre ich in der Predigt, würden bereits mit ihren Familien in ihren warmen deutschen Stuben laut darüber diskutieren, in welche Richtung sie dieses Land baldmöglichst verlassen wollen. Das stimmt. Auch ich bin schließlich eine Gutausgebildete und schmiede Ausreisepläne. Wenn auch vorläufig nur im stummen Zwiegespräch mit meinem schwarzen Raubtier neapolitanischer Herkunft.
Samstag, 20. Januar 2024
Linksseitig
Ich bin einseitig krank. Das linke Ohr schmerzt, aus dem linken Nasenloch läuft der Rotz wie Wasser, ich verbrauche Unmengen an Papiertaschentüchern.
Gestern abend musste ich nach 5 Minuten auf der Straße umdrehen. Bis auf die Haut nass. Mit dem Fahrrad kein Durchkommen durch den tauenden Matsch auf den Straßen. Regen und Sturm peitschten umnbarmherzig ins Gesicht. Ich sagte meine Verabredung ab.
Und bin heute trotzdem krank. Liege im Bett und habe einseitige Träume. Jemand bürstet grünen feinen Sand von einer Statue und zeigt mir das Resultat. Ein liegendes Gesicht. Und eine Handvoll Sand. Schimmernd.
Freitag, 19. Januar 2024
Schneebesen
Wie gesagt. Kaum auf den Beinen - schon wieder, immer noch im matten Schein der Straßenlaternen, mit dem Schneebesen unterwegs. Die Hexen vom Harz träumen nur von solchen Wetterverhältnissen.
Donnerstag, 18. Januar 2024
Schnee
Ich habe es bisher nur in Nebensätzen vermerkt: wir werden seit Tagen am Wattenmeer ein- und zugeschneit. Immer wieder aufs Neue, pulverig oder nass. Ich komme entweder nicht aus dem Haus, weil ich zuerst die Schneeberge abräumen muss. Oder ich komme nicht aus dem Haus, weil die Straßen nicht passierbar sind. Winter pur. Zur Messiah-Probe mit dem sympathischen Interimsvakanzvertreterchorleiter holt mich S. mit dem Auto ab. Und liefert mich nach der Probe vor der Haustür wieder ab. Und ich, euphorisch nach soviel Singen in english, greife nochmals zum Schneeschieber und schaufle im Licht der Straßenlaternen den Bürgersteig rund um mein Eckgrundstück frei. 45 Meter x drei (hin, her, hin). Ich weiß, dass es vergeblich ist und ich am Morgen dasselbe wieder tun werden muss. Aber ich freue mich wie ein Kind über den frischen Schnee uind die sanfte Landung.
Mittwoch, 17. Januar 2024
Zwölf
Vor lauter Freude über den neuen Wechselrichter habe ich, nachdem der Elektriker von meinem Dachboden herabgestiegen war und mein Haus mit seinem Elektrikerkoffer verlassen hat, gestern meine Frisöse angerufen. Die Haare müssen ab. Die Sonne schien gerade. Sie lachte. Ob ich heute nachmittag schon Lust hätte? Ich fühlte mich ein bisschen überrumpelt, sagte aber leichtsinnig sofort zu. Als ich dann zum Termin radelte, ging gerade die Sonne unter und ein Schneesturm nieder, so dass ich tropfnass im Salon ankam. Sie schor mir den Kopf auf 12 Millimeter. Seither ist mir kalt im Naxcken und um die Ohren. Ich schlief die erste Nacht in meinem Leben mit einer Mütze.
Dienstag, 16. Januar 2024
Wechselrichter
Der junge Elektriker kam, stieg auf den Dachboden, schraubte den in die Jahre gekommenen Stringwechselrichter der Marke Sunny Boy ab und installierte den neuen Sunny Boy - einen transformatorloser PV-Wechselrichter, der den Gleichstrom des PV-Generators in netzkonformen Wechselstrom wandelt und diesen Wechselstrom - in meinem Fall - vorrangig ins hauseigene Stromnetz einspeist. Der neue Sunny Boy ist Wlanfähig und wird in Zukunft Störungen selbststätig und selbstständig in die Werkstatt oder auf den Bildschirm im Büro meines Hauselektrikers melden. Ab sofort fliesst also der Strom wieder in mein Haus und verpufft nicht ungenutzt auf dem Dach.
Die Tragik nämlich, dass meine kleine Solaranlage plötzlich vom Stromnetz abgetrennt war und mir folglich während der sonnigen Wintertage nicht mehr den Hausstromverbrauch minderte, habe ich leider erst mit einer Verspätung von etwa einem Monat kurz vor Weihnachten gemerkt. Der alte (und jetzt auch der neue) Sunny Boy hing (und hängt) an einem Ort, wo ich wahrlich nicht täglich vorbeikomme, an den Dachbalken hoch unter dem kalten Dach. Nach Weihnachten kam das Neujahr sowie eine Woche Urlaub und dann noch ein Handwerkerstreikmontag. Alles soweit verständlich und nachvollziehbar. Aber nun ist es wieder gerichtet, gewendet, geerdet und gebodigt (wie man im Heidiland sagen würde). Der Strom fließt, wenn die Sonne scheint, wieder in die richtige Richtung. Und ich kann die Waschmaschine anstellen.
Montag, 15. Januar 2024
Unwort
Dem Unwort des Jahres 2023 werde auch ich eines Tages zum Opfer fallen. In diesem Land. Remigration. REMIGRATION, lese ich, sei ein "rechter Kampfbegriff". Eine besonders "beschönigende Tarnvokabel". Eigentlich ist es das Unwort des noch jungen aktuellen Jahres 2024. Jedenfalls mir ist dieses Wort erst nach Neujahr zu Ohren gekommen.
Und es wäre zu wünschen, dass dann, wenn ich in Deutschland ausreisepflichtig, also zwangsausgewiesen oder eben remigriert werde, weil ich, wie es so schön heißt, eine Migrationsgeschichte habe, eine ausländische Herkunft, weniger prosaisch: im Besitz von zwei roten Pässen bin und in zwei Ländern stimm- und wahlberechtigt - zum Ausgleich das deutschblonde blauäugige Mädel mit seiner asiatischen Lebenspartnerin aus meinem Geburtsland remigriert wird, und zwar mit allem dazugehörigen PiPaPo zwangsausgebürgert, und unter Polizeischutz an die Grenze gestellt wird. Zum Beispiel.
Der neue Mond leuchtete gestern hell wie ein Fingernagel im Süden über dem Dach des Nachbarhauses. Ein Wunder der Natur.
Sonntag, 14. Januar 2024
Zum Vierzehnten
Noch mehr Verspätetes. Sonntagsgeschichte. Kürzlich - auch das geschah noch im vergangenen Jahr - ist es mir zum ersten Mal passiert, seit Herr Caruso in meinem Haus lebt, dass ich am Abend die Küchentür nicht zuschloss. Die Küche ist das einzige Zimmer im Haus, zu dem das Raubtier nur Zutritt hat, wenn ich mich darin befinde. Er hat reichlich Auslauf, im und außer Haus, so dass, denke ich, es keine Tierquälerei ist, wenn ich ihm die Küche versperre. Kürzlich also war die Küchentür über Nacht, oh Wunder!, offen und der kluge Kater bediente sich selbst.
Ich kann ihm das nicht verübeln. Die mäßige Schweinerei, die er angerichtet hat, nicht verdenken. Selbst schuld! Weil ich eine Emigrationsgeschichte mit mir herumtrage und gemeinhin als geizige Schweizerin gelte, stelle ich also - als überfürsorgliche Dosenöffnerin, wie ich meine - die nächste Futterration für den Kater immer bereits in der Küche auf der Anrichte bereit, sobald er seine letzte an seinem Fressplatz, am Boden im Flur neben seinem Lieblingskissen, vertilgt hat. Ich möchte seinem empfindlichen Magen kein kühlschrankkaltes Futter zumuten, er bekommt von mir nur küchenkühles. Über dem mit der nächsten, peinlichst genau abgewogenen Portion wieder gefüllten Futternapf auf der Anrichte in der Küche liegt ein Teller. Damit das Futter frisch bleibt, nicht austrocknet, damit - gerade im Sommer - keine Fliegen sich darüber hermachen. Auf dem Teller steht eine leere Futterdose mit etwas Wasser. Weil der Kater meines Erachtens zu wenig trinkt, reichere ich sein Futter immer mit einem Schluck Flüssigkeit an. Das Gemisch schlabbert er höchst begeistert weg, weil er ein begeisterter Fleischfresser ist und weil ich jeweils die leere Futterdose ausspüle, das Wasser aber nicht in den Abluss schütte, sondern es Herrn Caruso über den Tag verteilt auf seine 6 Futterrationen gebe. Meines Erachtens schmeckt dieses Wasser meinem Kater besser als reines Wasser aus dem Hahn oder abgestandenes aus der Regentonne. So weit so gut.
Weil nun der Kater an jenem Morgen nicht von mir an seinem gewohnten Futterplatz bedient wurde, sondern durch die offene Küchentür seiner Nase folgte, stieß er natürlich als erstes die Dose mit dem Wasser um, dann den Teller weg, der zersplitterte zum Glück nicht auf die Fliesen, sondern fiel in die sanfte Spüle. Danach machte er sich genüsslich über den Inhalt des eh ihm zugedachten Napfs her. Der Kater ist nicht dumm. Und ich nicht blind. Die Abdrücke seiner dreckigen Pfoten fand ich überall. Auf dem Herd, auf der Anrichte, auf dem Tisch ...
Es soll ja Menschen geben, die ihre Katzen grundsätzlich genau da füttern, wo sie selbst essen oder ihr Essen zubereiten: in der Küche, neben dem Herd auf der Anrichte. Oder gar auf dem gemeinsamen Frühstücks- oder Abendbrottisch.
Samstag, 13. Januar 2024
Der Dreizehnte
Es ist schon ein bisschen her. Am selben Tag, als in Polen die PIS mit ihren Enten (kaczki) und Kartoffeln (kartofle) abgewählt wurde - am 15. Oktober - wäre Italo Calvino 100 Jahre alt geworden.
Durch ein groteskes Machtspiel, inszeniert vor den Augen der ganzen Welt durch eine Marionette, konnte die neue Regierung erst am 13. Dezember vereidigt werden. Genau heute vor einem Monat. Da der 13.12. seine eigene Geschichte in der polnischen Geschichte hat, spricht die neue Opposition, die abgewählte alte Regierung hämisch von der Regierung des 13. Dezembers - rząd trzynastego grudnia. So verspätete wie die demokratisch gewählte Mehrheit endlich an die Macht kam, will ich nun Italo Calvinos gedenken. Für mich ist er mit Polen verknüpft, weil meine Kollegin Magdalena Tulli seine "La giornate d'uno scrutatore" ins Polnische übersetzt hat.
Calvino wollte die Unsterblichkeit der Literatur ergründen - und starb darüber. Eingeladen zum Wintersemester 1985/86 an die Harvard-Universiät, wollte er dort Vorlesungen halten zu 6 Kriterien, die Literatur erfüllen muss, um auch noch "im nächsten Jahrtausend" relevant zu sein. Calvino hat uns alle 6 Titel der Vorlesungen hinterlassen, aber nur zu den ersten 5 auch die Vorlesung selbst:
Leichtigkeit - Schnelligkeit - Genauigkeit - Anschaulichkeit - Vielschichtigkeit - KonsistenzKurz vor der Abreise in die USA erleidet Calvino in Siena einen Hirnschlag, fällt ins Koma und stirbt am 19.9.1985 ohne das Bewusstsein noch einmal erlangt zu haben.
Konsistenz - was ist Konsistenz in der Literatur?
Von Calvinos Gedanken ist nur soviel bekannt, dass er auf Herman Melville Bezug nehmen wollte, auf dessen Text "Bartleby, der Schreiber", dessen Titelfigur als "Held der Passivität" in die Literaturgeschichte einging, weil er zu allem und jedem nur sagte "Ich möchte lieber nicht".
Es wird spekuliert, dass Calvino seine 6. und letzte Vorlesung mit Bartlebys Satz begonnen hätte: "Ich möchte lieber nicht". Um den Zuhörern den Wert des Verzichts deutlich zu machen. Schon damals, es sind ja seither fast 4 Jahrzehnte vergangen, war Calvino der Meinung, dass eher zuviel als zuwenig gesagt oder geschrieben wird. Was würde er erst heute denken ... "Ich möchte lieber nicht."
Melvilles "Bartleby, der Schreiber" wurde im Sommer im ARD-Radiofestival gelesen, ist aber leider nicht mehr verfügbar in der Mediathek. Verfügbar sind als Buch Calvinos erste 5 Vorlesungen. In den posthum veröffentlichten "Lezioni americane: sei proposte per il prossimo millenio" (Milano 1988 - deutsch "Sechs Vorschläge für das nächste Jahrtausend. Harvard-Vorlesungen. München 1991). Und hier fürs Radio aufbereitet.
Freitag, 12. Januar 2024
Ringelgänse
Auf dem Heimweg - ich hatte einen Termin im Amt und kam auf dem Heimweg am Kartoffelautomaten vorbei - sehe ich Scharen von Ringelgänsen in der Feldmark. Sie kommen immer näher zu uns. Früher fraßen sie auf den Halligen die Fennen kahl. Dort wurden sie missmutig geduldet. Nun hocken sie bei uns vor der Haustür. Hier gackert sie niemand unfreundlich an.
Donnerstag, 11. Januar 2024
Neumond
Darauf haben wir lange gewartet. Auf den neuen Mond und etwas mildere Temperaturen. Ein bisschen Tauwetter. Ab dem späteren Mittag nimmt der Mond wieder zu, unbemerkt von uns Winzlingen in Dithmarschen.
Darauf haben wir lange gewartet. Auf den Vertreter. Den Vakanzvertreter. Den Interimsvakanzvertreter. Am Abend nimmt ein junger Chorleiter aus Nordfriesland seine Arbeit auf und füllt die Interimszeit der Kirchenmusik in Meldorf. Komplizierte Verhältnisse. Er hat ein ehrgeiziges Programm. Und der Saal ist bis auf den letzten Stuhl besetzt. Wer zu spät kommt, muss neuerdings die Sitzgelegenheit selbst mitbringen. Händels Messiah in english bis Himmelfahrt. Nordfriesen sind immer sympathisch. Der strahlt viel Wärme aus.
Darauf habe ich lange gewartet. Aber bis ich nach Hause komme, sind die Temperaturen wieder unter den Gefrierpunkt gefallen. Ein gefährliches Unternehmen bei Nacht und Nebel auf dem Fahrrad. Mit gefährlichen Gedanken im Kopf. Explosivgut. Warum ist es der auch sehr ehrgeizigen, auch sehr jungen Chorleiterin, die uns letzten Herbst nach 5 Jahren strenger Chorarbeit verlassen hat, nie gelungen, was dem Vakanzvertreter heute auf den ersten Schlag gelungen ist. Eine positive Stimmung im Probenraum zu schaffen. Und: die Probe pünktlich zu beenden. Ich schlittere über das Glatteis direkt vor meiner Haustür.
Mittwoch, 10. Januar 2024
Sonne
Ein Wintertag am Wattenmeer. Gleißende Sonne. Wolkenloser Himmel. Rauch aus der Raffinerie am Horizont. Gefrorene Felder. Gefrorene Bäume. Sträucher. Gräser. Was davon noch zu sehen ist. Ich laufe vor dem Mittagessen durch die Feldmark. Es ist bitterkalt. Aber so viel Licht war schon lange nicht mehr.
Dienstag, 9. Januar 2024
Timorebestia koprii
Das erstes Raubtier der Evolution - vor meinem Caruso! - war ein Wurm, ein Meereswurm, ein riesiger Wurm im Urmeer. Timorebestia koprii - die furchteinflößende Bestie. Diese Bestie war ein Vorfahre unserer heutigen Pfeilwürmer, verwandt auch mit den Kiefermündchen (beide sind u.a. Protagonisten meines neuen Buches, nebst vielen anderen Winzlingen, versteht sich). Darauf deuten Nervenknoten, Muskelanatomie, Verdauungssystem und Kieferstrukturen hin. Die Timorebestia koprii war aber größer als ihre etwas verkümmerten Nachfahren. Sie war bis zu 30 Zentimeter lang, und fraß Gliederfüßler. Forscher untersuchten in Grönland gefundene Fossilien mittels moderner Elektronenstrahlmikroanalyse mit einer Auflösung bis zu einem Tausendstel Millimeter. Die Bestie muss ganz oben in der Nahrungskette gestanden haben, sagen die Wissenschaftler. Im Vergleich zu heutigen Verhältnissen entsprachen sie etwa Haien oder Robben und waren die dominierenden Raubtiere der Meere.
Montag, 8. Januar 2024
Eiszeit
Gefrorene Wege, verstopfte Kreisverkehre und Autobahnauffahrten, streikende Agrardieselbezüger, streikende Handwerker, bald auch streikende Eisenbahner. So nimmt das Leben langsam wieder Fahrt auf. Ich breche aus dem gewohnten Trott aus. Natürlich nur in meiner winzigen Welt. Ich beherzige meinen persönlichen Fahrplan und kehre, solange ein bisschen Licht ist, die letzten Ecken aus. Der Kater verfolgt mein Tun argwöhnisch.
Sonntag, 7. Januar 2024
Ruhe
Wie immer kommt jedes Jahr ein Jahr dazu. Manche sind schon über die Drei Könige hinweggebraust. Andere feiern gerade erst Heilig Abend. Immer wenn im Universum wieder Ruhe eingekehrt ist, jährt sich der Todestag meines Meisters. Daran wird sich nie mehr etwas ändern. Ruhe meint hier Ruhe im Weltall, oder im Jenseits. Ruhe vor unseren kleinlichen, irdischen, schreienden Begierden.
Samstag, 6. Januar 2024
Der Passepartout
Niemand weiß, nach welcher Zeit der Schließmechanismus der Lichttore im Universum funktioniert. Alle nehmen an, dass er auf "meine"/"unsere" Uhr geschaltet ist. So heißt es in Mitteleuropa, die Torflügel würden um 24 Uhr am 24.12.2023 auf und um 24 Uhr am 5.1.2024 zugehen. Das heißt, sie sind bereits geschlossen. Trotzdem steht jetzt noch die letzte und wichtigste Meditation an, die mir den roten Faden, das Grundthema für das bereits laufende Jahr erschließt. Genau so: nicht auf-, nicht zu-, sondern er-schließt.
Ich glaube, der Schlüssel an sich, der altmodische mit Bart, bunt oder einfarbig, General- oder Einheitsschlüssel, Skelett- oder Universalschlüssel ist eine vielfältige und dankbare Metapher. Er passt oder geht jederzeit überall hindurch.
Freitag, 5. Januar 2024
Der erste Schnee
Der erste Schnee im neuen Jahr am Wattenmeer. Herr Caruso ist unglücklich. Er ist ein sehr reinlicher Kater, achtet penibel auf seine Fellhygiene. Er streicht mir ständig um die Beine. Ich öffne ihm alle Türen, die nach draußen führen. Es wird schon dunkel und trotzdem sieht es überall gleich aus: weiß, nass, ungemütlich. Er sitzt lange hinter der Katzenklappe im warmen Flur und sinniert über die Welt, die er auf der anderen Seite erkennt. Während der Raunächte, sagt man, können Tiere sprechen. Herr Caruso kann natürlich singen. Es ist seine letzte Chance. Er singt mir ein Lied seiner Qual. Indoor oder outdoor. Luxusklo unten oder Luxusklo oben. Er ist ein gründlicher Nachdenker, kein Überflieger. Schließlich steigt er seufzend, ich höre es, auf sanften Pfoten die Treppe hoch.
Donnerstag, 4. Januar 2024
Das Nadelöhr
Wenn es ein Nadelöhr an der deutschen Küste gibt, dann ist es der Fähranleger der Hilligenlei in Schlüttsiel. Da erwiesen sich die erbosten nordfriesischen Bauern auf ihren mit Agrardiesel betriebenen Trekkern um einiges pfiffiger als die Klimakleber der ganzen Republik. Sie hinderten heute abend aber nicht nur Minister und Vizekanzler Habeck erfolgreich am Verlassen der Fähre, sondern - was leider in der hitzigen Berichterstattung vollkommen untergeht - auch alle anderen Gäste, die von Langeness oder Hooge auf dem Weg zum Festland waren. Und sie hinderten selbstredend alle Halligbewohner daran, nach einem Nachfeiertags-Festlandtag wieder zurück auf ihre Warften zu kommen. Das ist Wattenmeer. Da gibt es nicht immer Wasser. Da bestimmt die Tide den Fahrplan. Da kann nicht einfach mal eben nochmals gefahren werden.
Traditionell ist der Donnerstag im Winter der Tag, an dem Halligleute früh ihre Hallig verlassen und sie abends wieder erreichen können. An keinem anderen Tag der Woche ist dies im Winterhalbjahr möglich, also werden (Zahn-)Arzt-, Frisör-, Fitness-, Fußplege-, Kosmetik- und andere wichtigen Termine, Physio- oder Psycho-Therapie-, Klavier- oder Trompeten-Stunden, Einkaufstouren usw usf im Winter immer auf den Donnerstag gelegt. Mit Auto oder ohne. Alle diese Menschen wurden gerade eben daran gehindert, mit der Hilligenlei nach Hause zu fahren.
Herr Habeck, darüber besteht kein Zweifel, wird Mittel und Wege finden, das Festland über kurz oder lang wieder zu erreichen.
Mittwoch, 3. Januar 2024
Die dritte Nacht
Perihel. Die nächste Nähe. Die größte Größe. Die kürzeste Kürze. Um 01:38 Uhr durchschliefen wir in unseren warmen Betten am Dithmarscher Wattenmeer das Perihel - also den Moment, in dem die Erde der Sonne am nächsten kam. Näher kommt sie, die Erde, und wir Menschen auf ihr, der Erde, in unseren wetterfesten Hütten, ihr, der Sonne in diesem Jahr nicht mehr. Und weil wir uns gerade so nah gekommen sind - nur 147,1 Millionen Kilometer trennen uns! - erschiene uns Winzlingen, die wir schlaftrunken an offenen Fenstern in die Welt blinzeln, die Sonne heute größer als an jedem anderen Morgen dieses ach so neuen Jahres, wenn wir denn sehen könnten! Aber erstens beträgt der Größenunterschied des ersehnten Objekts am Himmel, der Sonne zwischen Perihel (heute - die Erde am sonnennächsten Punkt) und Aphel (5. Juli 2024, 07:06 Uhr - die Erste am sonnenfernsten Punkt) höchstens 3% und ist von bloßem menschlichen Auge überhaupt nicht zu erkennen. Und zweitens prasselt gerade Dauerregen auf unsere verflixten Dithmarscher Dächer, und Sturmböen jagen erbarmungslos über den Himmel. Keine Spur von einer überdurchschnittlich grandiosen Sonne!
Die Hoffnung indes stirbt zuletzt. Das Winterhalbjahr ist bei uns etwa eine Woche kürzer als das Sommerhalbjahr. Weil die Erde auf ihrer schlingernden Bahn in Sonnennähe schneller laufen kann. Die Jahreszeiten wiederum haben mit der Sonnennähe oder -ferne nichts zu tun, sondern nur mit der Erdachse. Da die Erdachse schräg im Weltall hängt, hievt sie momentan die Nordhalbkugel auf die von der Sonne abgewandte Seite und beschert uns hier den Winter, den wir gerade haben.
Dienstag, 2. Januar 2024
Der zweite Tag
Glanzlos. Ohne Licht. Mit viel Regen. Ohne ein Wort. Kein Schritt vor die Tür. Herr Caruso steckt sein empfindliches Näschen raus und dreht resigniert ab. Erledigt das Unvermeidliche im Designerklo. Am Abend schnurrt er zufrieden und wir hören auf dem roten Sofa "La Fugitive" von Marcel Proust. Hörspielfassung. Teil 1 von 4. Wir haben also noch etwas vor in diesem Jahr. S'envoler dans le ciel. Disparaître. Quitter. La Fugitive ist eigentlich mehr die Flüchtige als die Entflohene, die Nebulöse und nicht der Wolkenbruch. Die in Luft Aufgelöste und nicht die Kopflos Weggerannte. La Fugitive scheint mir mehr einen Aggregatszustand einzufangen als eine Bewegung. Das gilt natürlich auch für die harte, männliche Fom: Le Fugitif.
Montag, 1. Januar 2024
The First Step
Der erste Schritt ist ein Innehalten von 2 Minuten auf dem höchsten Gipfel der Erde. Eine gefühlte Ewigkeit (une éternité), die sich im Nachhinein, präzise gemessen, visualisiert, ins bewegte Bild gestellt mit modernster Technik, als fast das Doppelte herausstellt.
Hier nochmals zum Mitfliegen mit deutschem Kommentar: https://www.youtube.com/watch?v=2jr8g-BP1y0&t=304s
Der zweite Schritt führt in die französische Sprache:
https://www.helico-fascination.com/recits/autres-auteurs/article/interview-didier-delsalle
https://magazineaviation.ca/didier-delsalle-vainqueur-de-leverest-en-helico/