Wenn es ein Nadelöhr an der deutschen Küste gibt, dann ist es der Fähranleger der Hilligenlei in Schlüttsiel. Da erwiesen sich die erbosten nordfriesischen Bauern auf ihren mit Agrardiesel betriebenen Trekkern um einiges pfiffiger als die Klimakleber der ganzen Republik. Sie hinderten heute abend aber nicht nur Minister und Vizekanzler Habeck erfolgreich am Verlassen der Fähre, sondern - was leider in der hitzigen Berichterstattung vollkommen untergeht - auch alle anderen Gäste, die von Langeness oder Hooge auf dem Weg zum Festland waren. Und sie hinderten selbstredend alle Halligbewohner daran, nach einem Nachfeiertags-Festlandtag wieder zurück auf ihre Warften zu kommen. Das ist Wattenmeer. Da gibt es nicht immer Wasser. Da bestimmt die Tide den Fahrplan. Da kann nicht einfach mal eben nochmals gefahren werden.
Traditionell ist der Donnerstag im Winter der Tag, an dem Halligleute früh ihre Hallig verlassen und sie abends wieder erreichen können. An keinem anderen Tag der Woche ist dies im Winterhalbjahr möglich, also werden (Zahn-)Arzt-, Frisör-, Fitness-, Fußplege-, Kosmetik- und andere wichtigen Termine, Physio- oder Psycho-Therapie-, Klavier- oder Trompeten-Stunden, Einkaufstouren usw usf im Winter immer auf den Donnerstag gelegt. Mit Auto oder ohne. Alle diese Menschen wurden gerade eben daran gehindert, mit der Hilligenlei nach Hause zu fahren.
Herr Habeck, darüber besteht kein Zweifel, wird Mittel und Wege finden, das Festland über kurz oder lang wieder zu erreichen.
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